Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

Mitte Dezember geht ein Schooner der 
Jaluit-Gesellschaft von San Francisco nach den 
Marschall-Inseln in See. 
Das in Newcastle on Tyne für Rechnung 
der Afrikanischen Dampfschiffs-Aktien-Gesell- 
schaft (Woermann-Linie) in Hamburg aus Stahl 
neu erbaute Schraubendampsschiff „Hedwig 
Woermann“, mit einem Netto-Raumgehalt von 
867,62 brit. Reg.-Tous, hat durch den Ueber- 
gang in das ausschließliche Eigenthum der ge- 
nannten Gesellschaft das Recht zur Führung 
der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, 
für welches die Eigenthümerin Hamburg als 
Heimathshafen gewählt hat, ist von dem Kaiser- 
lichen Konsulat zu Newcastle on Tyne unter 
dem 31. Oktober d. J. ein Flaggenattest 
ertheilt worden. 
  
III. Perschiedene Wittheilungen. 
Lilbermünzen für Deutsch-Ost-Afrika. 
Neben den für Ost-Afrika bestimmten 
Kupfer-Pesas (Nr. 10 des „Deutschen Kolonial- 
blattes“) sind von der Deutsch-Ostafrikanischen 
Gesellschaft nunmehr auch Silber-Rupien aus- 
gegeben worden. Die Münze ist ungefähr so 
groß wie ein Zweimarkstück. Auf der einen 
Seite trägt dieselbe das Brustbild des Kaisers von Europäern in Pangani finden ihre Er- 
klärung darin, daß mehrere auf den südlichen 
mit dem Gardes du Corps-Helm aus dem 
Haupte und der Inschrift: Guilelmus II., 
Imperator, auf der anderen das Wappen der 
Gesellschaft (Palmbaum und Löwe) mit der 
Umschrift: Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft. 
Eine Rupie. Es sind etwa 150 000 solcher 
Mänzen ausgeprägt worden. Der Kurswerth 
der Rupie in Ost-Afrika schwankt und betrug 
im letzten Jahre durchschnittlich etwa 1,50 Mark. 
Gesundbeitszustand der Deutschen Schutztruppe 
für Ost--Afrika. 
Der Gesundheitszustand der Deutschen 
Schutztruppe für Ost-Afrika stellte sich in der 
Zeit vom 21. August bis 20. September 1890 
wie folgt. 
Das Verhältniß der Erkrankungen 
überhaupt zur Gesammtstärke betrug: 
1. in Zanzibar 0,0 pCt., 2. bei der Schiffs- 
besatzung 0,0 pCt., 3. in Saadani 8,3 pCt., 
4. bei den Expeditionskorps 8,5 pCt., 5. in 
Tanga 9,6 pCt., 6. in Bagamoyo 11,3 pCt., 
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vertretende Reichskommissar für 
  
–— 
7. in Mikindani 13,7 pCt., 8. in Dar-es-Salaam 
19,1 pCt., 9. in Kilwa 21,1 pCt., 10. in 
Pangani 29,5 pCt., 11. in Lindi 31,4 péCt., 
12. in Mpwapwa 52,),7 pCt. 
Das Verhältniß der Malaria- 
erkrankungen zur Gesammtstärke war 
auf den Stationen folgendes: 1. Zan- 
zibar 0,0 pCt., 2. iffe 
3. Tanga 0,0p Ct., 4. Expeditionskorps 1,1 pCt., 
5. Saadani 2,8 pCt., 6. Bagamoyo 3,2 pCt., 
7. Kilwa 4,1 pCt., 8. Mikindani 6,6 PCt. 
9. Pangani 6,7 pCt., 10. Lindi 13,3 péCt., 
11. Dar-es-Salgam 14,6 pCt., 12. Mpwapwa 
17,6 pCt. 
Für die Europäer waren die Pro— 
zentsätze der Erkrankungen überhaupt 
folgende: 1. Zanzibar 0,0 pCt., 2. Schiffs- 
besatzung 0,0 pCt., 3. Tanga 0,0 pCt., 4. Kilwa 
14,3 pCt., 5. Saadani 20,0 pCt., 6. Dar-es- 
Salagam 20,0 pCt., 7. Bagamoyo 20,8 pC.., 
8. Lindi 21,4 pCt., 9. Mikindani 25,0 pCt., 
10. Expeditionskorps 30,0 pCt., 11. Pangani 
50,0 pCt., 12 Mpwapwa 50,0 pCt. 
Mit Bezug auf Malaria gestaltete 
sich der Prozentsatz für die Europäer 
wie folgt: 1. Zanzibar 0,0 pCt., 2. Schiffsbe- 
satzung 0,0 pCt., 3. Tanga 0.0 pCt., 4. Baga- 
moyo 8,3 pEt., 5. Darzes-Salaam 13,3 pPpCt., 
6. Kilwa 14,3 pCt., 7. Mikindani 16,6 PCt., 
8. Saadani 20,0 pCt., 9. Expeditionskorps 
20,0 p#Ct., 10. Lindi 21,1 pCt., 11. Pangani 
28,6 pCt., 12. Mpwapwa 50,0 pCt. 
Die hohen Prozentsätze der Erkrankungen 
Stationen in Folge Malaria sehr herunter- 
gekommene Patienten im Laufe des Monats 
auf die als gesund bekannte Station Pangani 
versetzt wurden, so daß diese Erkrankungen 
eigentlich der Station Pangani nicht angerechnet 
werden können. 
Expedition des stellvertretenden Neichskommissars 
für Ost-Afrika nach dem Rowuma. 
Am 6. Oktober d. J. hat der stetell- 
Ost-Afrika, 
Dr. Schmidt, von Lindi aus die von ihm 
beabsichtigte Expedition nach dem Rowuma 
angetreten. Der Marsch war nicht ohne 
Schwierigkeiten, da derselbe über ein mit 
dichtem, fast undurchdringlichem Buschwalde 
bestandenes Plateau (das Makonde-Plateau) 
führte. Am 16. Oktober traf Dr. Schmidt 
auf der englischen Missionsstation Masasi ein, 
nachdem er zweimal Angriffe der Leute des 
einflußreichen Häuptlings Machembe zurück-
	        
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