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zu bringen. Von 1873 bis 1877 war die
Station vom Missionar Hegener besetzt und
wird gegenwärtig durch Missionar Fenchel
geleitet. Die Anzahl der Gemeindeglieder belief
sich Ende 1889 auf 185.
5. Gochas. Die Anlage einer Station
unter dem östlich von Gibeon am Ouob
wohnenden Stamme der Fransmanns, welche
wiederholt um einen Missionar gebeten hatten,
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war seit mehr als zwei Jahren beschlossen, ist
indeß erst Mitte vorigen Jahres durch die
Einführung des Missionars Rust auf Gochas
zur Ausführung gelangt. Die Bewohner zeigen
dem Missionar großes Entgegenkommen, der-
selbe besorgt indeß eine Störung seiner Arbeit
durch Hendrik Witbooi, welcher das Land
immer noch mit seinen Ranbzügen bedroht.
6. Hvachanas. Im Jahre 1853 ver-
anlaßte der Missionar Vollmer Oasib den
Häuptling des Rothen Volkes, des mächtigsten
der alteingesessenen und durch die Orlams zurück-
gedrängten Nama-Stämme, sich auf Hoachanas
niederzulassen, und gründete daselbst eine
Missionsstation. Dieselbe mußte 1866
Folge der Kämpfe der Hereros gegen die
Namas, der Letzteren untereinander und ins-
besondere der Orlams gegen die Rothe Nation,
verlassen werden. # ·
die Missionsthätigkeit durch den Missionar
Heider wieder aufgenommen und nach dessen
Tode (1881) durch Missionar Indt fort-
gesetzt. Der Jahresbericht für 1888 entwarf
ein trauriges Bild von der Station, deren
Bewohnerschaft durch wiederholte Ueberfälle
Hendrik Witboois nahezu ganz vertrieben
worden war. Es ist indessen gelungen, den
Posten zu behaupten und einen Theil der
Leute wieder zu sammeln. Ende 1889 betrug
die Anzahl der Gemeindeglieder 355.
7. Rehoboth, im Norden des Nama-
landes gelegen. Die Station wurde im Jahre
1845 durch den Missionar Kleinschmidt
gegründet. Es hatte sich daselbst der Stamm
des Nama Häuptlings Willem Zwartbooi
niedergelassen. Kleinschmidt hatte bereits
gute Erfolge erzielt, als Willem Zwartbooi
im Jahre 1864 durch feindliche Bedrohung
gezwungen wurde, den Platz zu verlassen, und
auf der Flucht von Jan Afrikaner über-
lallen wurde. Kleinschmidt starb noch im
selben Jahr, und die Station blieb verlassen
ais zum Jahre 1871, wo sich die aus der
Kapkolonie eingewanderten Bastards (Misch-
linge von Weißen und Hottentotten) unter
ihrem Häuptling Hermanus van Wyl da-
lelbst niederließen und zu einem gewissen Wohl-
stande gelangten. Der Missionar Heid tmann
begleitete sie, entwickelte eine erfolgreiche Thätig-
· aufgenommen.
in
Im Jahre 1874 wurde
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keit unter ihnen und wirkt noch gegenwärtig
daselbst. Ende 1889 betrug die Anzahl der
Gemeindeglieder 811.
Auf englischem Gebiete befinden sich die
Stationen Walfischbai und Rietfontein.
Verschiedene andere Stationen haben in Folge
der Kriege verlassen werden müssen. Als solche
sind zu erwähnen die Nama-Stationen Wind-
hoek — der Sitz des Jan Jonker Afrikaner —,
dessen Zerstörung durch die Hereros im Jahre
1881 den Anlaß zu erbitterten Kämpfen der
Namas gegen die Hereros gab, Gibeon, der
Stammsitz Hendrik Witboois, welcher gegen-
wärtig den Frieden des Landes bedroht, Gobabis,
Ameib und die Bastard-Station Grootfontein.
B. Herero-Stationen.
1. Otjimbingue am Tsoachaubfluß.
Die Station wurde begründet durch Missionar
Rath im Jahre 1849. Derselbe blieb mit
einigen Unterbrechungen bis zum Jahre 1861
daselbst. Demnächst wurde die Missionsthätig-
keit durch den Missionar Hugo Hahn wieder
Dieser, welcher zu den ersten
Sendboten der Gesellschaft im Hereroland ge-
hörte, auch bereits die Alt-Testamentlichen Ge-
schichten und den Katechismus in die Herero-
sprache übertragen hatte, war der Ueberzeugung,
daß durch bloße Predigt des Evangeliums ein
rohes Nomadenvolk nicht wohl zu einer sitt-
lichen Umwandelung gebracht werden könne,
daß es dazu vielmehr auch anderer mehr
äußerlicher Mittel bedürfe. Er befürwortete
die Verstärkung der Mission durch Kolonisten.
Nachdem dies gutgeheißen worden war, begab
sich Hahn im Jahre 1863 mit mehreren Ko-
lonisten (einem Schmied, einem Wagenbauer,
einem Oekonom u. a.) nach Otjimbingue. Er
gründete daselbst im Jahre 1867 eine Gehülfen-
schule, das Augustineum, in welchem eingeborene
Zöglinge zu Lehrern ausgebildet wurden.
Dasselbe wurde nach Hugo Hahns Fortgang
während der Jahre 1873 bis 1880 vom
Missionar Büttner, später von dem Missio-
nar Brinker, dem Uebersetzer des Neuen
Testaments und der Pfalmen in die Herero-
Sprache, geleitet. Die Gemeinde steht gegen-
wärtig unter dem Missionar Meyer. Die
Anzahl der Gemeindeglieder betrug Ende 1889
etwa 640. Das Augustineum zählte etwa
14 Zöglinge; es befindet sich unter der Leitung
des Missionars Viehe in einem erfrenlichen
Zustand und hat bereits eine beträchtliche An-
zahl von Herero= und Nama-Knaben zu Mis-
sionsgehülfen herangebildet. Neuerdings wird
beabsichtigt, das Augustineum, dessen bisheriges
Gebäude vom Reichskommissar angekauft worden
istt, von Otjimbingue nach Okahandja zu ver-
legen, der Residenz des Oberhäuptlings Ma-