tischem oder besserem amerikanischen Samen
empfehlen. Außer der Faser können übrigens
auch die Samen der Baumwollenpflanze be-
nutzt werden. Dieselben können entweder selbst
exportirt werden oder das aus ihnen durch
Auspressung gewonnene Oel. In dem Lande
hinter Kumassi wird Baumwolle in großem
Umfange gebaut und das Garn im Lande selbst
zu Tuch verarbeitet.
Der Seidenbaumwollenbaum, welcher
belanntlich eine Faser liefert, die zur Polsterung
vermendet wird — große Massen dieser Faser
werden unter dem Namen Kapok vom indischen
Archipel nach Holland eingeführt —, kommt
in der Kolonie in großer Anzahl vor. Bisher
ist die Faser noch nicht eingesammelt und ex-
portirt worden.
Eben so wenig sind bisher die Fasern des
Ananasstrauches, der Plantanc und Ba-
nanc nutzbar gemacht worden. Ersterer ver-
dient besondere Beachtung. Er bedarf sast gar
keiner Pflege und liefert eine der besten dem
Handel bekannten Fasern, welche sowohl in
Texlilfabrilen verarbeitet werden kann, als auch
zur Herstellung von vorzüglichen Seilen und
gutem Papier dient.
Britische Prolektorats-Erklärung.
Durch Proklamation des Gonverneurs von
Brilisch-Betschuana-Land vom 5. Mai d. J. ist
der Landstreisen zwischen dem Oranje-Fluß im
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Süden, Britisch-Betschnana-Land und Nosop-
Fluß im Osten und Norden, sowie
20. Meridian (der deutschen Grenze) im Westen,
in Britisch-Betschuana Land einverleibt worden.
Baumwollenbau in Ramerun.
Durch den stellvertretenden Kaiserlichen
dem
Gouverneur in Kamernn ist die erste Probe
der von dem Pflanzer Goldberg gewonnenen
Baumwolle eingesandt worden und wird hier
demnächst einer sachverständigen Prüfung unter
zogen werden.
Die Aussaat geschah Ende vorigen Jahres,
die Sämlinge wuchsen bis zum Februar dieses
Jahres zu üppigen Pflanzen heran. Die
Blüthe im Monat März war eine reiche und,
nachdem die Pflanzen lräftige Fruchtkapseln
angesetzt hallen, begann Anfang April die
Ernte.
Der stellvertretende Kaiserliche Kommissar
verspricht sich nach den erzielten Proben von
einem Baumwollbau im Großen gute Erträg-
nisse. Eine größere Versuchspflanzung ist bei
Aqnatown in der Entstehung begriffen.
Elocke für eine Regierungsschule in Kamerun.
Der Kaiserliche Bauinspektor Schran in
Kamerun hat im Verein mit einigen anderen
Herren der zweiten Regierungsschule in Bone-
bela eine schöne Glocke geschenkt und hierdurch
die Möglichkeit geschaffen, den Schülern den
Beginn der Lehrstunden weithin zu verkünden.
Die Aufstellung der Glocke wird erfolgen,
sobald das für dieselbe bestimmte Gerüst her-
gestellt sein wird.
Von den Marschall-Inseln.
Nach Berichten aus den Marschall-Inseln
ist das Jahr 1890 dem dortigen Handel sehr
günstig gewesen. Es sind von den dortigen
Firmen neben sonstigen Produlten im Ganzen
etwa 5000 Tonnen Kopra (gegen 2575 im
Jahre 1889) ausgeführt worden. Bei dem
Preise von 18 bis 20 Pfd. Sterl. für die
Tonne, welcher im vergangenen Jahre erzielt
wurde, repräsentirt diese Ausfuhr auf dem
europäischen Markte einen Werth von 1 800 000
bis 2000000 Mart. Von dieser Kopramenge
ist allerdings nur ein Theil in den Marschall-
Inseln erzeugt worden, der Rest wurde von
den Firmen, welche in Jaluit ihren Hauptsitz
haben, in benachbarten Inselgruppen gesammelt.
Die deutsche „Jaluit-Gesellschaft“ ist an der
Ausfuhr mit über 3800 Tonnen betbeiligt
eine amerilanische Firma hat 1100 Tonnen,
eine englische Firma nur 60 Tonnen Kopra
ausgeführt.
Deutscheo Geld im Togo= Gebiete.
Dem Vorsteher der Station Misa-Höhe,
Lientenant Herold, ist es gelungen, deutschem
Nickelgelde eine bevorzugte Aufnahme in der
Bevölkerung zu verschaffen. Seitens des Kom-
missariates ist in Folge dessen die Hinaus-
sendung größerer Mengen Nickelgeldes, sowie
auch einigen Silber und Kupfergeldes zur
versuchsweisen Einführung beantragt worden.