stetig an Temperatur, und dasselbe gilt für die
jüdlich davon liegenden.
Die Ablagerungen sämmtlicher Quellen,
eisenschüssiger brauner Niederschlag und Feuer-
stein, sind die gleichen. Sie sind so bedeutend,
daß alle Quellen sich selbst Hügel geschaffen
haben, auf deren Spitze sie jetzt entspringen.
Das Wasser der Quellen schmeckt etwas
nach Schwejel, besonders stark in Groß-Wind-
hock. Für Mensch und Vieh ist es abgekühlt
genießbar.
Im Allgemeinen waren die Wasserverhält-
nisse westlich einer Linie von Olsjilango nach
Omarur#u# in diesem Jahre ungünstige. Während
es östlich von dieser Linie starl geregnet hat,
ist westlich davon nur wenig Wasser gefallen.
In Olombahe hat es garnicht, in Tsaobis nur
einmal geregnet. Die Weide ist deswegen
westlich der oben bezeichneten Linic, besonders.
bei den bewohnten Plätzen, an den Fahrstraßen
und vor allem an dem viel besahrenen Bai-
Wecge schlecht.
Die soust grünen Flächen zwischen Okom-
bahe, Knabib, Usakus und Tsaobis sind ver-
schwunden und haben einem hellbraunen Müll
Platz gemacht, in welchem die Reste der ver
dorrlen und zertretenen Gräser als Fasern
noch erlennbar sind. In diesem Müll sucht
und sindet das hungrige Viehh troßdem ge-
nügende Nahrung. Die 16 Ninder in Tsavbis
sehen sogar lugelrund aus. Für die zug
ochsen, welche nicht so viel Zeit zum Suchen
haben, ist die Sache allerdings anders.
Auf der Vai-Tour haben die Frachtsahrer
viele Ochsen verloren, und auch die Truppe hat
neun Ochsen eingebüßt. Eine allgemeine Wan
derung der im Küstengebiel wohnenden Vieh
züchter, Europäer und Bastards, nach dem
Oslten findet deswegen angenblicklich slatt in
die Gebiete am Khan= Fluß, am milttleren
Swalop und in das Khomas Gebirge. Die
Besürchmng. liegl nahe, daß die Weiden am
Wege zur Bai durch dieses Eindrängen gauz
verdorben werden. Uitdrai, zwei Stunden östlich
Quimbingue ist augenblicklich der ersie Platz,
wo das Zugvieh auf dem Wege nach Ola
handsa genügende Weide sindet, Moddersontain
am Wege nach Omarmu.
Die nomadische Wanderung nach dem Osten
ließ diesmal das an sich wenig bewohnte leber
gangsgebiet von dem Buschseld zur Wüste noch
menschenleerer erscheinen, wie im Vorjahre.
Danuernde Besiedelungen in diesem Gebicte
sind nur an den Quellpläßten und den großen
Flußläufen möglich. Später lohnt der Ver-
such, hier durch artesische Brunnen mehr
dauernde Wasserstellen zu schassen. An fol-
geuden Stellen des von mir durchreisten, als
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herrenlos anzusehenden Gebietes würden An-
siedler Platz sinden können. Rother Berg:
2 Familien, Ameib und Khan-Fluß: 12 Fa-
milien, Kuabib: 1 Familien, Usalus: 8 Fa-
milien, Ubib: 2 Familien, Wasserbank Pot
Ubib: 1 Familien, im Ganzen 32 Familien.?)
Die Pferdekrankheit ist in diesem Jahre
nur schwach aufgetreten. Die ersten Sterbefälle
lamen während meiner Amwesenheit in Oma-
rurn und Ubib vor. In ersterem Orte krc-
pirten 6 Pserde, in Ubib 1 Pferd und mir
ltrepirte in der Nähe von Omaruru ein elf
jähriger Schwarzbrauner.
Ueber die Ursachen der Pferdekrantkheit ist
hier viel nachgedacht worden. Die verschic-
densten Gründe werden angeführl. Ganz kurz
möchte ich, ehe ich dieselben erwähne, auf die
Symptome der Krankheit eingehen.
Es giebt zwei Arten der Pserdelrankheil,
die Dicklopfsickte und die Dümpferdssickte. Let-
tere ist die gefährlichere und häufiger vor-
lommende.
Sowie die Pferde eine dieser Krantheiten
bekommen, suchen sie die Nähe der Häuser,
Zelte oder Wagen auf, als ob sie Hülfe haben
wollen.
Der Verlauf der Dicklopssickte ist meist sol-
gender: das Pserd hat am Abend etwas ge-
schwollene Angen, frißt wenig und wählerisch,
sleht sumpssinnig da und legt sich stöhnend.
Nachts werden die Kopf und Ulnterleibs
schmerden stärler, das Pferd reißt sich los,
bricht aus dem Kraal und sucht Hülse. Mor-
gens schlagen die Flanken hestig, das Misten
sällt schwer, die Augen und Nüstern sind ge
schwollen, auch sondern die Augen eine röth
liche, wässerige Flüssigleit aus. Die Unruhe
des Pferdes ist größer. Es legt sich, hebt
den Kopf und läßt ihn willenlos auf den
Boden schlagen. Die Beine sind eislalt. Das
Pferd schnappt Gras ab, lant es aber nicht.
Im Lause des Vormittags belommt das Pferd
Krampsfansälle und krepirk.
Trockenes Tuch zum Schutder Augen,
Schatten und Aderlaß scheinen Erleichterung
zu verschassen.
Die andere Kranlheit, die Dümpserdssickte,
verläuft noch schneller. Das Pserd, welches
Morgens noch gesund war, frißt Vormittags
nichts, macht einen lrummen Rücken und zieht
den Bauch ein. Es wird matt, alhmel schwer
und lann nicht misten. Erst aus einem, dann
aus dem anderen Nasenloch läuft Roß, der
bald gelb und schaumig und immer stärker
wird. Das Thier zieht dann die Luft durch
*) Vergl. uber zur Ansiedelung in den übrigen
Gebieten geeignete Plätze S. 155 des lauf. Jahr-
gangeo