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zerstampft und dann gekocht hat. Der Kassee
zeichnet sich durch Dünnc, Blechgeschmack und
die vielen zerkleinerten Bohnenstücke aus, die
wie Fliegen darin umherschwimmen. In der
Nähe von Viehposten giebt es auch Milch
dazu. Brot und Butter war fast immer vor-
handen. Das von Windhoek mitgenommene
Brot war sehr klietschig. Dann werden die
über Nacht rostig gewordenen Waffen gereinigt.
Die Pferde, welche Nachte über gegrast haben,
werden eingesangen. Obgleich ihre Vorderbeine
zusammengefesselt sind, laufen sie weit sort und
erstreuen sich über große Flächen, während die
Ochsen zusammenbleiben. Timotheus und Beens-
mann fanden sie mit ihren Fallenaugen schnell
auf zwischen den Büschen und Felsblücken,
oder folgen der Spur. Dabei kommt ihnen
ihre Fertigkeit im Laufen zu siatten. Mit
ihren nackten Füßen rennen sie über den mit
Sleinsplittern, Klettengras, scharfen anderen
Gräsern und Dornbüschen bedeckten Boden mit
der Geschwindigkeit eines Pferdes viertelstunden-
lang. Wenn sie die Pferde haben, lösen sie
deren Fesseln und treiben dieselben dem Lager
zu, wo sie von den Mannschaften sofort ge-
zäumt und gesatlelt werden. Bei den Pferden,
welche fertig sind, läßt man die Zügel auf die
Erde herabfallen. Die Pferde bleiben dann
stehen. Pferdehalter, wie bei uns, sind nicht
nöthig. Unterdeß haben die Ochsenhirten die
Ochsen, welche 34 Stunden gefressen haben,
langsam den Wagen zugetrieben. Die Ochsen
werden in der Nähe der Wagen gespannweise
gesondert, und am Wagen wird das Gespann
in einem Gliede ausfgestellt. Dann werden die
Ochsen paarweise genau in der Reihenfolge
rangirt, in der sie einzuspannen sind. Jeder
Ochse hat seinen bestimmten Platz und zieht
an einem anderen nicht. Ist dies geschehen,
so werden ihnen die sehr einsachen Joche über
gelegt, runde Stangen mit festen Seitenhölzern,
die den Hals der Ochsen einschließen. Diese
Arbeit ist nicht einfach. Es ist leine Kleinig
keit, die halbwilden Ochsen, die sich so viel wie
möglich sträuben, zu sangen, zu rangiren und
zu spannen. Besonders schwierig ist dies bei
unseren dreijährigen Ochsen, die erst einge
fahren werden sollen und gerade in das Alter
gelommen sind, in dem mit der Dressur be-
gonnen werden muß. Alle Augenblicke läuft
einer der Ochsen aus der Reihe in voller
Karriere fort und springt dabei wie ein
Hirsch über alle Hindernisse. Die Damara-
ochsen, welche besonders gern eingespant wer-
den, laufen fast so schnell wie Pferde und
sind höchst gewandt. Treiber, Leiter und Hirt
laufen wie die Windhunde hinterher, schneiden
durch Steinwürfe und Schreien wieder zu den
anderen Ochsen, die natürlich auch aus dem
Gliede gelaufen sind. Jedes Gespann, das
mehr dazu kommt, vermehrt die Schwierigleiten,
denn dann kommen die Ochsen mehr durcheinander
und das Treunen macht große Schwierigkciten.
Geht Alles so glatt wic auf unserer Reise mit
sehr gut geschultem Personal, so ist es nach
11: Stunden möglich, aufzubrechen. Unsere
weißen Begleiter dürfen beim Einspannen nicht
helsen, denn sie machen die Ochsen schen, die
merkwürdigerweise mehr Zutranen zu den
schwarzen und braunen Gesichtern haben. Die
Kunst, Ochsen zu spannen, will durch jahrelange
Uebung erworben sein. Unserem Treiber
Paulus ist beinahe ein Finger dadurch abge-
rissen worden, daß ein Dritter einen Ochsen
zur unrechten Zeit beim Nangiren vortrieb.
Die Sonne steht beim Aufbruch meifst gerade
über dem Horizont. In der Aufregung über
dem Einspannen wird das prachtvolle Farben-
spiel vor Sonnenaufgang meist übersehen.
Die Marschordnung ist wechselnd. Wenn
keine Aufnahme zu machen ist, reite ich vor-
weg, sonst hinterher, da dann der Weg besser
zu verfolgen ist. Die Begleitmannschaft ist im
ersten Falle hinter dem Wagen, um an schwie-
rigen Stellen helsen zu lönnen, anderen Falls
reiten zwei Mann an der Spitze. Beim Voraus-
reiten muß darauf geachtet werden, daß nicht
die Verbindung mit dem Wagen verloren wird,
denn auf hartem Boden geht die Spur leicht
verloren. Schnelles Vorausreiten ist nur mög-
lich, wenn der Weg so deutlich ist wie in der
Rehobother Ebene und eine Wasserstelle zum
Halten vorher bestimmt ist. Ist er aber so wenig
begangen wie z. B. der Weg von Winhoek nach
Heussis, so würde es unpraltisch sein, weiter
vorauszureilen. Hat man einmal ersl einen
anderen Weg eingeschlagen, so dauert es Tage,
bevor man wieder zusammenlommt, und dann
heißl es: hungern und dursten. Reilet man
vor dem Ochsenwagen, so wird Schritt und
Trab abwechselnd geritten, denn unsere jungen
Ochsen gehen schneller wie die Pferde, längere
Strecken auf gutem Wege gehen sie sogar im
Trabe. So bleiben wir 1 bis 6 Stunden
ohne Halt unterwegs. Ich nehme ausf; meine
Reisegefährlen jagen dem ausgehenden Wilde
nach und haben viel zur Strecke gebracht.
Der Mittags-Rastplatz wird zwischen 10
und 12 Uhr erreicht. Möglichst wird er in
der Nähe einer Wasserstelle und unter Kameel-
dornbäumen genommen. Pferde und Ochsen
läßt man frei lausen. Die Pserde fressen zu-
erst, wälzen sich trocken und gehen erst nach
einer Stunde oder gar nicht zum Wasser,
ihm den Weg ab und bringen den Flüchtling T während die Ochsen sofort ins Wasser gehen