eine zweite Expedition abgegangen, bestehend
aus den beiden Patres Breintner und Eck-
mann und fünf Laienbrüdern.
Ankunft, welche inzwischen erfolgt ist, soll noch
eine zweite Station errichtet werden, und be-
findet sich der Präfekt zu dem Zwecke auf einer
Besichtigungsreise. Auf der jetigen Station
sind bereits gegen vierzig Kinder aus Tokotowa
und Pungo Sungo als Missionszöglinge. Da
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Nach deren hafen und Franklinbai anlegen.
Pater Vieter die Einführung von Brieftauben
zu einem Versuch gewünscht, ob die Einführung
einer Brieftaubenverbindung zwischen den ein-
zelnen Missionsstationen
durchführbar sei, soll demnächs eine Sendung
Brieftauben, welche I#r. Nöder in Heidelberg
lostenlos zur Verfügung gestellt hat, dorthin
abgehen. Von Madeira haben die Missionare
Ziegen und Hühner zur Verbesserung der ein
heimischen ausgearteten Rassen kommen lassen.
3. Togo.
Die evangelische Norddeutsche Missions-
gesellschaft hatte im Jahre 1890 bei einer
Gesammtgemeinde von 800 Personen einen
in Afritka praktisch
Zuwachs von 82 zu verzeichnen; sie unterrichtet
in 14 Schulen über 300 Zöglinge. Von den
3 Haupt= und 12 Anßenstationen ist die größere
Anzahl durch den deutsch-englischen Vertrag von
1890 deutsch geworden; die Gründung einer
neuen Station im deutschen Gebiete wird beab
sichtigt.
4. Südwest-Afrika.
Ueber die Thätigkeit der Rheinischen
Missionsgesellschaft in Südwest-Afrila liegen
mumehr die Jahresberichte vor. Am Schlusse
es Jahres wirkten danach in Otjimbingne die
eisrt Meyer und Richmann, in Oma-
rurn Dannert, in Omburo Bernsmann, in
Otyosagu Irle, in Olahandja Diehl und
Viehe, sowie auf den verschiedenen Außen-
stationen einheimische Evangelisten. Auf der
vom 19. bis 28. April d. J. in Walfischbai
abgehaltenen Jahreskonferenz wurde die In-
angriffnahme der Ovambo-Mission unter dem
Beistande dreier finnischer Ovambo-Missionare
erwogen. Die Missionare Wulfhorst und
Meisenholl sind für dieselbe bestimmt und
beabsichtigten unter Begleitung des Missionars
Bernsmann im Juni dorthin abzugehen. Der
finnischen Mission verbleiben die von derselben
besetzten Gebiele Ondonga und Unulnumbi allein
überlassen.
5. Neu-Guinea.
Die Nheinische Missionsgesellschaft, welche
auch auf Neu-Guinea thätig ist, wollte Anfang
nuossenschaft
Pommern noch
1891 durch die Missionare Scheidt und
Bösch ihre vierte Station zwischen Hatßzfeldt-
Seitens des
Missionars Scheidt war im August und Sep-
tember v. J. eine Untersuchungsreise hierhin
unternommen worden, die zu erfreulichen Er-
gebnissen geführt hatte. Um so befremdender
wirkt jetzt die mit der letzten Post der Missions-
gesellschaft ohne nähere Angaben zugegangene
Trauernachricht, daß die beiden Missionare
ums Leben gelommen seien. Der Missionar
Eich von Bojadjim machte eine Reise durch
die Batta-Mission, nach deren Beendigung er
nach Deutschland lommen wollte.
Die ebenfalls in Kaiser Wilhelms-Land
thätige Missionsanstalt von Neu-Dettelsan
konnte die erfreuliche Nachricht senden, daß
ihre Station Simbang von der herrschenden
Malaria vollständig verschont geblieben sei und
sich dort Alles wohl befinde. Die Missionare
haben nunmehr ein neues Haus, auf einem
Hügel gelegen, bezogen.
Seitens der römischen Kirche ist kürzlich
das apostolische Vikariat Neu--Pommern unter
dem Bischof Couppc errichtet worden. Das-
selbe umfaßt unter der allgemeinen Benennung
Bismarck-Archipel die Admiralitäts-Inseln, Neu-
Pommern, Neu-Mecklenburg und die Salomons=
Inseln. Zur Ausbildung von deutschen Missio-
naren für diese Länder sind seitens der Ge-
vom Heiligen Herzen Jesu in
Antwerpen, Tilburg und Salzburg Missions=
häuser gegründet worden. Augenblidcklich ist
auf Neu-Pommern ein Personal von 8 Missio-
naren, 1 Brüder und 4 Patres, thätig. Am
5. Juli d. J. sind weiterhin die Missionare
Kieft, Huser, Friedebach und Lacasse von
Genna aus dorthin abgereist; auch gedachte
Bischof Couppé, welcher gegenwärtig in Salz-
burg weilt, bei seiner Rücktehr nach Neu-
8 deutsche Missionare und
6 Schwestern mitzunehmen. Der Zentralvor-
stand des Afrika-Vereins deutscher Katholiten
hat in seiner fünsken Sitzung beschlossen, die
deutsche Südsee-Mission in den Nahmen seiner
Thätigleit aufzunehmen, und dem apostolischen
Vikar von Neu-Pommern als erste Gabe die
Summe von 15 000 Mark zur Anlegung neuer
Missionsstationen bewilligt.
von den Romoren.
Bekanntlich war auf den der portugiesischen
Besitzung Mozambique vorgelagerten, südöstlich
von unserem ostafrilanischen Schutzgebiet ge-
legenen Komoren-Inseln ein Aufstand gegen
die französische Herrschaft ausgebrochen. Nach