bei einem der orkanartig hereinbrechenden Regen
zu befürchten war.
Einige Oelpalmen und Gummibäume, die
trotz des Lateritbodens auf dem Hofe der
Station ein gutes Gedeihen haben, geben der
lehteren, auch von Ferne gesehen, einen freund-
lichen Anblick; vielfarbige Winden, entlang der
einen Pallisadenseite, erfreuen jeden Morgen
durch Tausende von frischen Blüthen.
In einer Ausdehnung von mehr als 100 m
von der äußeren Stalionsumsassung wird das
Terrain der Bergspitze allseitig klar gehalten,
was bei dem ziemlich bedeutenden Stations-
umfang (47 m 56 m) und bei dem raschen
Wachsthum des Grases und der Untkräuter
immerhin einen guten Theil von Arbeitskraft
vorsiellt. Auf diesem Auszenterrain befinden
sich auf der NO Seite drei Grashäuser, ein
Haus der Wei-Leute (erbaut an Stelle der
am Abend des 21. September abgebrannten
alten Hütten), ein Haus der Popo-Arbeiter,
sowie eines für den verheiratheten Dolmetscher.
Zur Station führen vier breite, mit Allec-
bäumen in regelmäßigen Abständen bepflanzte
Straßen (keine Buschpfade), die ebenfalls slets
llar von Gras gehalten werden, die eine nach
NO nach Ketschenki, die zweite nach Osten
nach Konksa, die dritte nach WSW nach
Jegge, die vierte nach Süden. Auf cine
Mahnmg seitens der Station sind die Be-
wohner der umliegenden Dörser siets bereit,
ihren Antheil an der Reinigung der Wege
von Gras und der Verbreiterung derselben
beizutragen. Bei solchen Gelegenheiten macht
sich dann die gesammte männliche Bevöllerung
eines Dorses unter dem Lärm der Trommeln
und Hörner an die Arbeit, die recht emsig —
wenn sie nicht zu lange währt — betrieben
wird.
alle mit ihren Werkzeugen unter großem Gelärm
zur Station gezogen, umschreiten diese kanzend
unter Vorantrilt der Musiler, um sich dann
endlich äußerst stolz auf das geleistete
Werk — vor dem Hause des Stationsherrn
in Erwartung einer Belohnung niederzulassen.
Die alten und angesehenen Männer dürfen
dann auf der Veranda des Hauses niedersitzen,
und des Begrüßens, Betheuerns ewiger Freund-
schaft und Bedankens ist sast kein Ende.
Die Straßen nach Ketschenki und Kontsa
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Ist das Werk vollendet, so lommen sie
(letztere mit kurzer Unterbrechung) sind auf
600 m, die Jeggestraße ist völlig (d. i. 1500 m
weit) zu übersehen. Eine jegliche Annäherung
— ob freundliche oder feindliche — ist daher
auf weile Entsernung sichtbar.
Auf dem Konksawege führt über den
Atadiabach einc seste Brücke, die jetzt dermaßen
aufgeschüttei worden ist, daß man nicht mehr
gezwungen ist, das Pferd zu verlassen, um
zur Station emporzusteigen. Als noch der
alte Nonkoaweg mit der Erdtreppe benutzt
wurde, mußten die Pferde mit einem weiten
Umweg auf dem Ketschenkiweg herumgeführt
werden. Damals war wirklich ein jeder Auf-
stieg eine Kraftleistung.
An der Ketschenkistraße liegt in 60 m Ent
fernung der Hausgarten mit 40 m Seiten-
länge, in 330 m Entfernung die Banauen=
farm. Zur großen Stationsfarm, die vom
Hause aus zum Theil zu übersehen ist, führt
in NW Nichtung ein Fußpfad in etwa
10 Minnten hinunter. Dieser Farm benach-
bart liegt hart am Oibabach die Kolanuß=
baumschule.
Was nun den Garten anbetrifft, so kann
ich zunächst die früher ausgesprochenen Hoff-
nungen als eingetrofsen bezeichnen. Die von
mir im August eingesetzten Samen haben gute
Ernte gegeben; wir hatten im Herbst Bohnen,
Erbsen, Kohl, Kohlrabi, mehrere Sorten Salat,
Gurten, Kürbis, Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln,
Radieser, Rettig, Boretsch, Petersilie, Dill,
Karotten, Eierfrüchte. Die sogenannten Salaga-
kartofseln gaben zwar zahlreiche und wohl-
schmeckende, aber nur lleine Kunollen.
Für die Gewinnung von Samen ist das
Resultat nicht so günstig; nur Bohnen, Salat,
Tomaten, Gierfrucht, Dill lieferten verwend-
bare Aussaat, ebenso die weiseen Madeira-
kartosfeln.
Um für die Trockenzeit ebenfalls Gemüse
zu haben, will ich in diesem Herbst einen
Garten am Oibabach anlegen lassen, der einen
sicheren Erfolg geben wird. Der Hausgarten
auf dem Berge lann nicht genügend bewässert
werden. In der französischen Mission in
Gabun haben die seit Jahrzehnten im Anbau
wohl erfahrenen Padres ebenfalls sogenannte
Sommer= und Wintergärten, und sah ich dort
die schönsten Erfolge. Als ich durch Herrn
v. Dauckelman zu Ansang dieses Jahres
neue Samen erhielt, setzte ich einen Theil der-
selben Milte Februar in die Erde, um aber
bald zu sinden, daß die Gartenbestellung nicht
vor Mitte April stattfinden sollte. Der
Garten ist übrigens um die Hälfte vergrößert
worden und mißt jetzt 800 Onadratmeter.
Die erste diesjährige Ernic ist eingebracht
worden; Bohnen lohnten überreichlich, besonders
eine niedrige weiße Sorte; Gurten kamen
schön, doch hatten die Früchte, wie auch
Kürbis und Melonen, durch mit Kuhdünger
eingebrachte Termiten und Ameisen zu leiden.
Dasselbe gilt von Nadiesern und Rettigen, die
aber doch gut lohnten. Die Kartofselernte
neigt sich dem Ende zu, die Madeirakartoffeln