meer von Berlin, große Freude ein Bild, die
Zuckerernte darstellend, wo Neger, mit den
auch hier gebräuchlichen Instrumenten arbeiten,
ebenso ein Bild von Kamernn, wo ja die Ver-
hältnisse ähnlich sind wie hier.
sind sehr wißbegierig und wollen auch über die
kleinste Kleinigkeit belehrt sein.
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Die Schüler
Zu den angenehmsten Fächern zählt das
Singen. Bekanntlich haben die Neger au Musik
und Tanz eine große Freude, und so macht
auch das Singen meinen Schülern besonderes
Vergnügen; zudem besitzen sie auch die dafür
nöthige Begabung.
Ebenso zeigen die Knaben für das Turnen
sehr viel Interesse, und das wird noch mehr
der Fall sein, wenn einmal ein mit den noth-
wendigen Geräthen ausgerüsteter Turnplatz zur
Verfügung steht.
Ballspiele am meisten Anklang.
Soll ich den Eindruck, den ich bis jetßzt
von meinen Schülern bekommen habe, zusammen-
Von den Spielen finden die
fassen, so muß ich sagen, daß die Negerkinder
im Durchschnitt hinter unseren deutschen Schülern
zurückstehen, doch bei weitem nicht in dem
Maße, als man gewöhnlich annimmt. Nicht
wenige können es mit den begabtesten deutschen
Schülern aufnehmen, zeigen namentlich ein sehr
bedeutendes Auffassungsvermögen.
Wie oben FZesagt, hatte ich bis jeht haupt-
sächlich Abtheilung A im Auge. Abtheilung B
besteht aus jüngeren und minder begabten
Schülern, die in erster Linie Anlaß zum obigen
Urtheil über die Begabung gegeben haben.
Dies führt mich nun auf das Alter der
aufzunehmenden Kinder. Dieselben wie in
Deutschland mit 6 bezw. 7 Jahren aufzunehmen,
hat keinen Zweck, da die Verhältnisse, unter
denen die schwarzen Kinder aufwachsen, ganz
andere sind als zu Hause. Ich halte es für
das Beste, Kinder von 9 Jahren an auf-
zunehmen, in Ausnahmefällen vielleicht auch
von 8 Jahren an. Natürlich muß man sich
bezüglich des Alters in den meisten Fällen auf
sein eigenes Schätungsvermögen verlassen bezw.
in zweifelhaften Fällen die Kinder auf Probe
aufnehmen.
Bei Beginn der Schule hatten sich auch
7 Mädchen eingefunden, doch blieben sie nach
einigen Wochen bis auf zwei weg. So weit ich
bis jetzt bei einer solch kleinen Zahl urtheilen
kann, stehen die Mädchen hinsichtlich der Be-
gabung hinter den Knaben zurück.
Was einzelne hervorstechende Eigenschaften
der schwarzen Schüler betrifft, so machte sich
im Anfang ein starker Hang zum Stehlen
bemerkbar, indem die Schüler einander die
Griffel wegnahmen bezw. wegzunehmen suchten.
Nachdem aber in zwei Fällen strenge Züchtigung
Eingeborenen geltend machen.
seitens des Vaters erfolgt war, dem ich die
Sache mitgetheilt, ist bis jetzt kein weiterer
Fall vorgekommen. Ebenso machte sich ein
ziemlich starker Hang zum Lügen bemerkbar.
Bis jetzt habe ich die Beobachtung gemacht,
daß die Schwarzen nur dann ihrer Pflicht
richtig nachkommen, wenn sic beaufsichtigt werden:
sobald sie sich aber nur einen Moment un-
beobachtel glauben, lassen sie nach. Das zeigt
sich auch in der oft mangelhaften Ausführung
der Hausaufgaben.
Einen wichtigen Faktor in der Unterrichts-
thätigkeit bilden die Schulstrafen. Im All-
gemeinen suche ich körperliche Züchtigungen
thunlichst zu vermeiden. An deren Stelle treten
die auch in Deutschland üblichen Schulstrafen,
wozu ich noch ein besonderes Sysiem von
Ehrenstrafen bezw. Belohnungen gefügt habe.
Andere Schüler, andere Behandlung. So habe
ich manches von den Jesuiten bezw. Philanthro-=
pisten eutlehnt, was bei den jetzigen deutschen
Pädagogen verpönt ist: So erhalten z. B.
Schüler, die sich durch Fleiß und gutes Be-
tragen auszeichnen, ein kleines Geschenk, faule
und unartige werden namentlich aufgeführt und
von verschiedenen Vergünstigungen ausgeschlossen.
Solche und ähnliche Mittel haben bis jetßt ihre
Wirkung nicht verfehlt.
Eine halbe Stunde vor Beginn der Schule
wird die geborgte Glocke geläutet, der größle
Theil der Schüler stellt sich pünktlich ein. Doch
bei dem bekannten Phlegma des Schwarzen,
der sich zu Allem gerne Zeit läßt, überhaupt
von dem Werth der Zeit keine Ahnung hat,
kommt es jeden Tag vor, daß einzelne zu spät
kommen; dieselben müssen dann zur großen
Freude der anderen nach dem Unterricht nach-
sitzen. Im Allgemeinen kommen die Schüler
regelmäßig jeden Tag. Doch scheinen sich
manche Eltern nicht mit dem Gedanken vertraut
machen zu können, daß, wenn sie einmal ange-
fangen haben, sie ihre Kinder nun auch regel-
mäßig zur Schule schicken müssen. Doch darf
man daraus nicht schließen, daß sie der Schule
überhaupt kein Interesse entgegenbringen. Wie
mir von verschiedenen Seiten versichert wurde,
liegt ihnen sehr viel daran, daß ihre Kinder
Deutsch lernen. Einzelne Fälle abgerechnet,
halten sie ihre Kinder zum pünktlichen Schul-
besuch an. So wird sich mit der Zeit ein
günstiger Einfluß seilens der Schule auf die
In der kurzen
Zeit läßt sich darüber schwer ein Urtheil ab-
geben. Die Erwachsenen nehmen, wie ich schon
zu beobachten Gelegenheit hatte, regen Antheil
au den Fortschritten der Kinder und gewinnen
auf diese Weise unwillkürlich Interesse am
Deutschthum überhaupt, und das um so mehr,