Bedingungen der Zugänglichleit der Oertlich-
keiten ermessen.
Das auswitternde kohlensaure Natron ist
dem unter dem Namen Thermonatrit ins-
besondere auch aus Afrika bekanntgewordenen
analog und dürste als solches zu bezeichnen sein.
Bericht des Pflanzers Goldberg über die wirtb-
schaftlichen Verbältnisse des Togogebietes.
Die Hauptkulturen im Schutzgebiete Togo
sind: Oelpalme — Elais Guineensis.
Von sämmtlichen Produkten der Togokolonie
stehen die Erzeugnisse der Oelpalme oben an,
sie ist dem Westafrikaner ebenso unentbehrlich
wie die Kokospalme dem Südsee-Insulaner.
Die Oelpalme wird von den Eingeborenen
einzelner Dörfer stellenweise in geregelten
Distanzen gepflanzt, ist aber im Allgemeinen
wild wachsend von der Küste bis weit im
Innern in großen geschlossenen Beständen, wio
vereinzelt zu finden.
Das Gedeihen und die Ertragsfähigkeit
sind vom Standorte sehr beeinflußt.
Die schönsten Palmen habe ich bis jetzt
auf chokoladefarbenem, sandgemischtem, humus-
reichem fenchtem Thonboden gesehen. Trockener
harter Boden, Sandboden oder Schlickboden
mit Grundwasser, liefern nur schwache Stämme
mit wenigen und kleinen Früchten. Wie das
Gedeihen, so ist auch die Ertragsfähigkeit vom
Standorte der Palme abhängig. Auf gutem
Voden beginnt die Ernte im 4., auf schlechtem
im 7. bis 10. Jahre.
Die Oelpalme hat männliche und weibliche
Blüthenbüschel getrennt auf einem Stamm,
von denen, so viel ich beobachtet habe, die
männlichen Blüthen bereiks ein Jahr vor der
Ertragssähigkeit erscheinen.
Während der Ertragsfähigkeit sind vier
bis zehn Mal mehr männliche als weibliche
Büschel vorhanden. Auf feuchtem Boden ent-
wickelt sich die Frucht schneller als auf trockenem,
ebenso sind auch Quantilät und Qualität davon
abhängig. Die Zeit von der Blüthe bis zur
Reife der Frucht ist sechs bis neun Monate.
Die mehrere Hundert pflaumengroße Früchte
enthaltenden Büschel werden, wenn die Frucht
ihre Neise erlangt hat — was an dem gelben
oder röthlichbraunen Aussehen der Früchte zu
erkennen ist — abgehauen und dann für den
Markt oder eigenen Bedarf hergerichtct.
Die pflaumengroße Frucht besteht aus dem
von einer steinharten Schale umgebenen Kern
und einer ca. 5 mm dicken, die Schale um-
gebenden, das sogenannte Palmöl enthaltenden
Faserschicht.
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Die Trennung der das Oel enthaltenden
Faserschicht von der den Kern einschließenden
Schale wird bei größeren Quantitäten dadurch
bewerkstelligt, daß eine größere Anzahl reife
Früchte in ein in die Erde gegrabenes, mit
Steinen ausgemanertes, unten spitß zulaufendes
Loch oder in ein Kanoe (ausgehöhlter Baum-
stamm) geschüttet wird.
Nachdem sich die Früchte erhitzt, wodurch
die Fasern sich lösen, werden sie in den Löchern
mit dicken Stöcken, in den Kanoes mit den
Füßen gründlich durchgearbeitet. Um bessere
und leichtere Trennung zu beschaffen, wird
während der Arbeit frisches Wasser — kein
Salzwasser — zugegossen und darauf alles
mit der Hand gewaschen. Das auf dem
Wasser schwimmende Oel wird mit den Händen
abgeschöpft, in bereitgehaltene große Thontöpfe
bezw. Kalabassen gefüllt und zum Verkauf
aufbewahrt.
An der Küste wird sämmtliches Palmöl,
nachdem der Handel abgeschlossen, in großen
gußeisernen Töpfen des Kaufmanns von dem
Verkäuser unter Aufsicht des Käufers gekocht;
nach Abzug des etwa im Oel vorhandenen
Schmutzes und Wassers, welches sich hierbei
ausscheidet, wird der bedungene Preis per
Gallone bezahlt.
Daß durch die oben beschriebene primitive
Bereitung des Oels ein grostes Quantum ver-
loren geht, braucht wohl kaum erwähnt zu werden.
Die Palmkerne, durch die sie umgebende
harte Schale gegen leichtes Verderben geschützt,
werden nach dem Cntfernen des Oels auf
Haufen geworfen, wo sie entweder für immer
oder bis zum Bedarf liegen bleiben.
Die Schale wird dann zwischen Steinen
zerschlagen, der Kern befreil, zur Küste ge-
tragen und dort nach Gewicht oder Maß verkanst.
Außer den beiden erwähnten Produkten
wird die Oelpalme zur Bereitung bezw. Lieferung
des bei Eingeborenen und Europäern beliebten
Palmweins benutzt. Junge 8 bis 20 Jahre
alte Palmstämme werden mit dem Wurzelstock
ausgerodet. An dem umngesallenen Stamm
werden die untersten Blätter der Blattkrone
entfernt und an dieser Stelle mil einem quer
durchgehenden Loch versehen.
Ein untergestelltes Gefäs nimmt den ent-
sließenden Saft auf, welcher, in Gährung über-
gehend, am nächsten Tage den säuerlich-süßen
Palmwein liesert. Zwei Tage alter Palmwein
ist derartig sauer, daß er nur noch zur Essig-
sabrikation verwendbar sein würde.
Tausende im ertragfähigsten Alter stehende
Palmen werden jährlich zur Palmweinbereitung
umgehauen, deren Ertrag sonst bei rationeller