426
liegende folgende Beobachtungen vor. Ganzunter Leitung des Kompagnieführers Johannes
frei von Regen blieben im April nur 6, im
Mai nur 2 Tage. Die Gesammtregenmenge
betrug im April 265,1 mm, im Mai 571,4 mm.
Die größte 24 stündige Regenmenge betrug im
April 49,5, im Mai 95,1 mm. In beiden
Monaten trugen die Regen den Charakter von
Gewitterregen, doch war mit ihnen nur im
April dreimal stärkerer Wind verbunden.
Gründung einer Kiederlassung in Neuland bei
Keiße zwecks Ausbildung deutscher Missionare.
Dem General-Superior der katholischen
Missionsgesellschaft von Steyl (gen. Gesellschaft
des göttlichen Wortes), P. Janssen, ist durch
Erlaß der Herren Minister des Innern und
des Kultus vom 20. Juli d. J. die Genehmi-
gung ertheilt worden, zum Zwecke der Aus-
bildung deutscher Missionare für die Heiden-
mission, namentlich in den deutschen Schutz-
gebieten, eine Niederlassung in Neuland bei
Neiße zu errichten.
Erklärung des Englischen Protektorats über
die Gilbert= Inseln.
Nachrichten aus London zufolge ist das
Englische Protektorat über die den Marschall-
Inseln benachbarten Gilbert-Inseln durch I.
!
M. S. „Noyalist" erklärt worden.
J. A A. A. . . S. A. A. J. A. A. A. . A. X. A. u. A. . K. 4. u. E. . A. A. 4
Titterarische Besprechungen.
Auf dem Kriegspfad gegen die Massai.
Eine Frühlingsfahrt nach Deutsch-Ostafrika
von Friedrich Kallenberg. Mit cinem
Titelfarbendruck, acht Tonbildern und 78
Textabbildungen nach dem Skizzenbuche des
Verfassers, nebst einer Karte der Pangani-
Kilimandscharo-Noute. München 1892.
C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Os-
lar Beck.
Das Inleresse an der Enkwickelung Deutsch-
Ostafrikas einerseits, andererseits der Wunsch,
auf einer Tropenreise seine Skizzenbücher mit
Zeichnungen und Aquarellen anfüllen zu können,
haben den Verfasser des vorliegenden Buches
veranlaßt, im Frühjahr v. J. seine fränkische
Heimath, Gattin und Kind, zu verlassen, um
eine Touristenreise nach Ostafrika zu unter-
nehmen. Der Zufall fügte es, daß er an der
Expedition theilnehmen konnte, welche damals
gegen die Massai unternommen wurde, um die
Straße nach dem Kilimandscharo zu sichern.
Es bot sich ihm hierdurch Gelegenheit, die
Eigenthümlichkeiten dieses interessanten Stammes
kennen zu lernen und in Wort und Bild zu
schildern. Auch er gelangt, wie Dr. Peters,
zu dem Ergebniß, daß die Massai wahren
Muth nicht besiczen, und mehr gefürchtet wür-
den, als sie es verdienen. Auch im übrigen
sind die lebhaften und anziehenden Schilderun-
gen des Verfassers, welcher Vorzüge und Nach-
theile der von ihm durchzogenen Landschaften
in objektiver Weise zur Darstellung bringt,
von Interesse, welches besonders dadurch erhöht
wird, daß auch der künstlerische Schmuck von
dem Reisenden selbst herrührt und mit dem
Text in vollkommenstem Einklang steht. Sehr
zutreffend scheinen uns insbesondere auch die
Ansichten, welche im Anhang über Ausrüstung,
Lebensweise und Expeditionsführung nieder-
gelegt sind. Wir können nur den Wunsch
aussprechen, daß der Verfasser die in der Vor-
rede augedeutete Absicht, weitere derartige
Reisen zu unternehmen und zu schildern, zur
Ausführung bringen möge.
Dr. J. Engelmann, Leitfaden bei dem Unter-
richt in der Handelsgeographie für Handels-
lehranstalten und kaufmännische Fortbildungs-
*s (Erlangen, 1892, Palm & Enke,
80.
Die Schrift Engelmanns, welche, von jahre-
langer Erfahrung diktirt, die Lücke eines Hülfs-
buches für Handelsgeographie ausfüllt, kann
ebenso sehr als Leitsaden für den Lehrer dieser
Disziplin an kaufmännischen Fortbildungs= und
Handelsschulen, wie für den Schüler zur Vor-
bereitung und Repetition empfohlen werden.
Binger (Capitaine), Du Niger au Golle
de Guine, par le pays de Cong et
le Mossi. 2 Bde. 1892. Paris, Hachette
& Comp. Preis 20 Mark.
Unter den neueren Werken der afrikanischen
Litteratur zeichnet sich das vorliegende, dessen
Autor zu den bedeutendsten lebenden Afrika-
sorschern zählt, als besonders werthvoll aus.
Binger, der im Auftrage des Unterstaats-
sekretärs der französischen Kolonien und des
Gouverneurs des französischen Sudan diese
Expedition unternommen hat, berichtet in seinem
Werke nach seinem Tagebuche in schlichter und
doch packender Erzählung über die Erlebnisse
seiner Reise in den Jahren 1887 bis 1889