Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Der bisher mit den Funktionen des Kanzlers bei dem Kaiserlichen Gouvernement in 
Kamerun kommissarisch betraute Regierungsassessor Leist ist zum Kanzler bei dem Kaiserlichen 
Gouvernement in Kamerun ernannt worden. 
Bekanntmachungen für die Schifffahrk. 
Bemerkungen über die Ansegelung von Sansibar und die Ostküste 
von Afrika. 
(Aus dem Reisebericht S. M. Kr. „Schwalbe“, Komm. Korv.-Kapt. Rüdiger.) 
HPeft XII von 1891 der „Annalen der Hydrographie 2c.“ enthält serner hydrographische Mitllheilungen aus dem 
Schutzgebiet der Neu-Guinea-Kompagnie aus dem Reisebericht S. M. Kr. „Sperber“, 
Korv.-Rapt. Joß.) 
Das in der Segelanweisung zum Einstenern in den English Paß bei Sansibar 
angegebene Walleso-Haus (in Linie mit dem Mtoni-Palast)x) ist in der Deckpeilung nicht 
mehr zu sehen. Es können jedoch die unmittelbar vor diesem Hause stehenden hohen Kasua- 
rinenbäume au Stelle des Hauses zur Peilung benutt werden. Ebenso ist das zum Einsteuern. 
auf die Sansibar-Rhede erwähnte Kedichi Haus (in Linie mit dem white stonc pillar on 
the beach)“?) wegen des Amtvachsens der vorliegenden Büsche nicht mehr zu benutzen. Leider 
besteht für diese Deckpeilung zur Zeit keine andere. 
Die Einsegelungsmarke für den West-Paß nach Sansibar (Walleso-Haus in 
Linie mit dem Jail in O/S)## ist gleichfalls nicht mehr ausfindig zu machen, da das Ge 
sängniß (ail) nicht mehr existirt. Dagegen führt die Deckpeilung „die deutlich sichtbaren Kasua 
rinen-Bäume bei Walleso-Haus über dem kleinen Hausc zwischen dem englischen Konsulat 
und dem Telcgraphengebäude" durch den West-Paß. 
Der Leuchtthurm Kizimtazi auf der Südspigxe von Sansibar ist sertig gestellt; ob 
das Feuer des Nachts brennt, ist jedoch nicht bestimmt zu sagen.) Von Süden kommend, ist 
der Leuchtthurm bei Tage schwer zu erkennen; man findet denselben östlich eines niedrigen 
Waldes (long-low-Woodeld lill auf den Karten), welcher schon bei größerem Abstande von 
der Küste ziemlich gut zu erlennen ist. 
Die Ostküste der Insel Pemba ist sehr arm an Peilobjckten; die südlichste Huk ist 
einigermaßen durch eine Baumgruppe zu erkennen. Bei einer Ansteuerung dieser Spitze von 
Süden wird man diese Baumgruppe leicht für eine Landhuk halten. 
Im Mafia Kanal fand S. M. Kr. „Schwalbe“ beim NO-Monfun einen guten 
Ankerplatz westlich der nördlichen Insel Fan jove.) Derselbe gewährt bei etwa 10 m Wasser- 
tiese vortrefflichen Schutz gegen die NO-Dünung. An der Ostküste der Insel Mafia wurde 
beim NO-Monsun (Ende Januar 1891) ein bedeutend stärkerer Strom beobachtet, als in den 
Karten angegeben ist. Es wurde überhaupt gesunden, daß wenig auf die in den Karten ange- 
gebene Stärke der Strömungen zu geben ist, und daß infolge dessen die Fahrten an der Küste 
während der Nacht in Bezug auf die Ortsbestimmungen sehr unsicher werden. 
9 
te 377. 
* Afrien l'ilot. Part IIl, 1889, S 
* ) a. a. O., Seile 377. 
*"““) a. a. O., Seite 374 und Vr. Adm.-Karte Nr. 665 (IX. 71 
) Lchtf.-Verz. 1891, IX, 109. 
Africa Pilot, L’art III. 1889, Seile 324. 
“—
	        
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