Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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9. Nimbus (nim), Regenwolke. Dichte Lage von dunklem, formlosen Gewölk mit 
zerrissenen Rändern, aus welchem gewöhnlich anhaltender Regen fällt. Bei gelegentlicher 
Bildung von Lücken zeigt sich in den letzteren fast stets eine gleichförmige, höher schwebende 
Alto- Stratus-Decke. 
10. Stratus (str), Gehobener Nebel. Nebelbank. Kondensationen in den untersten 
Luftschichten, welche nicht direkt dem Boden aufliegen und auch nicht eigentlichen Regen 
bringen. Im ersteren Falle würden sie als Nebel schlechtweg, im lebteren als Nimbus zu 
bezeichnen sein. 
Sind mehrere gleichzeitig vorhandene Wolkenformen in der Tabelle zu verzeichnen, so 
trenne man dieselben durch ein Komma; z. B. Cirro-Stratus und Cumulus „cir-s, cum“. 
Man setze die Zeichen in der Reihenfolge der Uebereinanderlagerung der Wolken, mit der 
höchsten Wolkenform beginnend. 
Unter Zug ist die Himmelsrichtung anzugeben, woher die Wolken kommen. 
5. Wetter. 
Zur Bezeichnung des Wetters bediene man sich der international gültigen Zeichen: 
Regen, 
Hagel, 
Nebela, 
Dunst, 
Blitzen, 
Donner, 
4 Gewitter (Blitz und Donner). 
Die Angaben unter dieser Rubrik sollen, ebenso wie die unter. 3 und 4 und, wie 
selbstverständlich, die Ablesungen am Barometer und Psychrometer, für den Augenblick der 
sestgesezten Beobachtungszeiten 7 Uhr Morgens (7a), 2 Uhr Nachmittags (2p) und 9 Uhr 
Abends (9p) gelten. Wenn es also zwischen 2 Uhr Nachmitkags und 9 Uhr Abends geregnet, 
um 9 Uhr Abends aber zu regnen aufgehört hat, so ist für die letztere Stunde das Zeichen 
für Regen nicht zu notiren. · 
HAgmdo 
* 
6. Niederschläge. 
Zum Messen der Niederschläge ist die Station mit zwei Regenmessern ausgerüstct. 
Dieselben müssen neben, aber mindestens einen halben Meter entsernt von einander in gleicher 
Höhe aufgestellt werden, und zwar an einem freien Orte, so daß die Entfernung der benach- 
barten hervorragenden Gegenstände mindestens das Doppelte ihrer Höhe über dem Rande des 
Regenmessers beträgt. Der Nand der Regemmesser muß etwa 1⅛/ Meter über dem Erdboden 
siehen. Bei der Aufstellung sorge man dafür, daß die von der Kante eingeschlossene Auffange- 
fläche horizontal zu liegen kommt. 
Von den beiden Regenmessern dient der eine, um die Niederschläge während der Zeit 
von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends, der andere um dieselben während der Zeit von 
9 Uhr Abends bis 7 Uhr Morgens aufzufangen. Zu dem Ende muß stets ein Regenmesser 
mit einem Deckel bedeckt gehalten und letzterer um 7 Uhr Morgens und 9 Uhr Abends ge- 
wechselt werden. Das Abzapsen und Messen des gefallenen Regens braucht alsdann zur Be- 
auemlichkeit des Beobachters nur einmal täglich, um 7 Uhr Morgens, zu geschehen. Die in 
dem Tag-Regenmesser, welcher während der Nacht verschlossen gehalten wurde, befindliche 
Negenmenge ist dann natürlich für das vorhergehende Datum unter 9 Uhr Abends zu notiren. 
Man achte darauf, daß nach dem Abzapfen die Hähne wieder geschlossen werden; 
serner sehe man darauf, daß der Trichter, welcher vom Auffanggefäß in das Sammelgefäß 
führt, nicht durch hineingefallenes Laub oder dergleichen verstopft ist.
	        
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