Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Schiffsbewegungen der Afrikanischen Dampfschiffs-Akt.-Gesellsch. Woermann-Linie (Gamburg—Westafrika) 
  
  
  
gosdamof Reise Letzte Nachrichten 
ostdampfer · 
von nach bis 12. November 1892 
„Adolph Woermann“ Hamburg Loango 4. November in Accra. 
„Aline Woermann“ Hamburg Congo 5. November ab Hamburg. 
„ Woermann“ Cap Palmias Hamburg 19. Oltober in Hamburg. 
( Woermann“ Loanda Hamburg 11. November in Bonny. 
Lerl Bohlen“ Cap Lopez Hamburg 12. November in Lagos. 
„Ella Woermann“ Hamburs Groß-Popo 4. November in Las Palmas. 
„Erna Woermann“ amburg Cap Palmas 7. November in Goree. 
„Gertrud Woermann“ Loanda 1 Hamburg 6. November in Teneriffa. 
„Gretchen Bohlen“ Hamburg D Groß-Popo 22. Oktober in Accra. 
Hedwtg Woermann“ Lagos Hamburg 12. November in Vigo 
„Lulu Bohlen“ Congo Hamburg 5. Novbr. Sierra #e passirt. 
„Marie Woermann“ Cap Lopez "“ Hamburg 12. November in Hamburg. 
„Professor Woermann“ Loanda Hamburg 16. Oktober in Hamburg. 
Schifsbewegungen der Deutschen Ostafrika-Linie (Samburg—DOstafrika). 
  
  
  
  
Neichsposdanpfer Reise Lebte Nachichten 
von T nach bis 28. Oktober 1892 
„Kaiser“ Durban Hamburg 27. Oktober von Sansibar abgeg. 
„Kanzler“ Hamburg Durban 27. Oktober in Neapel eingetr. 
„Bundesrath“ a Hamburg 25. Oktober von Lissabon abgeg. 
„Reichstag“ Ham Durban 28. Oktober in Mozambique eingetr. 
„Admiral"“ liegt zr bo im Hamburger Hafen. 
..5 
Parschiedene Wittlzeilungen. 
Lindi und die Dandelsverhältnisse im Süden 
von Deutsch- Ostafrika. 
(Auszug aus den Reisetagebüchern des 
Lieutenants v. Behr.) 
Anfang August v. J. kehrte ich von einer 
dreimonatlichen Reise nach den portugiesischen 
Kohlenfeldern am Lujende an die Küste zurück. 
Meine Expedition war von manchem Miß- 
geschick begleitet gewesen; fortwährende Schwie- 
rigkeiten mit meinen Trägern, die höchst mangel- 
fast ausschließlich aus Reis und Honig bestand, 
und schließlich die Strapazen einer 16tägigen 
Flußfahrt hatten meine Gesundheit stark an- 
gegrissen, so daß ich dringend einiger Erholung 
bedurfte. Ich beschloß daher, nach kurzer Nast 
in Mikindani nach Lindi weiterzumarschiren, 
gem Marsch durch gut bebautes Land erreichten 
wir den Küstenort Sudi, welcher auf zwei 
Drittel des Weges zwischen Mikindani und 
Lindi liegt. Diese kleine Stadt ist die Schöpfung 
eines reichen Arabers Abdelkader Achmed, 
welcher vor etwa 20 Jahren, infolge eines 
Streites mit dem Sultan Said Bargasch mit 
allen seinen Sklaven und Klienten aus San- 
sibar auswanderte und sich hier niederließ. 
Bald folgten ihm andere Araber nach, denen 
das autokratische Regiment des Sultans nicht 
behagte; durch den Zuzug aus dem Kilsten- 
gebiet vergrößerte sich die Kolonie immer mehr 
hafte Nahrung, welche in den letzten Wochen 
um dort einen längeren Aufenthalt zu nehmen. 
Nachdem ich die letzten mir noch treu geblie- 
benen Träger entlassen, meine ethnographischen 
Sammlungen und den Rest meiner Expeditions- 
ausrüstung verpackt hatte, trat ich am 13. August, 
von wenigen Trägern und Dienern begleitet, 
den Marsch nach Lindi an. Nach achtstündi- 
und mehr, und heute hat Sudi an Einwohner= 
zahl den Nachbarort Lindi bereits überflügelt. 
Die Bewohnerschaft des Städtchens, welche 
jetzt zum grösßten Theile aus freien Negern 
und Mischlingen besteht, lebt fast ausschlicßlich 
von Ackerban und den Erträgen ihrer großen 
Obstpflanzungen, die keiner Pflege bedürfen und 
ihnen alljährlich eine unvertilgbare Menge der 
herrlichsten Früchte liefern. Naht die Zeit 
heran, wo die Karawanen aus dem Innern 
Elfenbein, Kopal und Gummi nach der Küste 
bringen, so zieht die ganze Bevölkerung mit 
ihren Kornvorräthen nach einem Marktplatz an 
der Karawanenstraße, der zwei Tagemärsche
	        
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