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Schiffsbewegungen der Deutschen Ostafrika-Linic (Hamburg—Ostafrika).
. · Reise Letzte Nachrichten
Reichspostdampfer » «
von nach bis 29. Juli 1893
„Kaiserrr Durban Hamburg am 7. Juli von Mozambique abgegangen.
„Kanzlerr Hamburg Durban am 11. Juli von Sucz abgegangen.
„Bundesrathb Hamburg urban am 9. Juli von Sansibar abgegangen.
„Reichsta .. ... zur Zeit im hiesigen Hafen. .
,,Admiral«...... zur Zeit im hiesigen Hafen.
Perschiedene Mittheilungen.
Einem Berichte des Bezirksamimanns v. Rode
über seine Betheiligung an dem Suge des Oberführers
· Freiherrn v. Manteuffel
entnehmen wir Folgendes:
Pangani, den 13. Mai 1893.
Am 11. März begab ich mich von Pangani nach
Sadani, sandte sofort Nachricht an den Herrn Ober-
führer mit der Anfrage, wo ich zu seiner Expedition
stoßen sollte, und erhielt darauf am 14. März den
Befehl, mit 30 Reislasten nach Magubika zu kommen.
Nachmittags 2 Uhr am 15. März marschirte ich von
Sadani ab bis Dumi. Von Dumi am nächsten
Tage 6 Uhr morgens ab; auf dem weiteren Wege
wurden folgende Ortschaften berührt: 6/ Uhr das
Dorf Mloa, 7½ Uhr morgens das verlassene
Dorf Simbire, 7/ Uhr rechts Weg nach Mana-
kidire, in westsüdwestlicher Richtung weiler das ver-
lassene Dorf Mankuru um 8 Uhr 10 Minuten vor-
mittags, 8 Uhr 15 Minuten das Flußbett des
Kituapindi, eines Nebenflusses des Mlingasi, von 9 bis
10 Uhr Rendezvous, und um 1 Uhr mittags wurde
in Semagombe Lager bezogen.
Am 17. März Semagombe ab 5¾ Uhr morgens,
um 6 Uhr das ausgetrocknete Flußbett des Mgusi
(Nebenflusses des Wami) überschritlen, 61¼/ Uhr Dorf
Msingo, 7 Uhr links Weg nach Kisenga, 8½ Uhr
in Magubika an. In Magubika wurde Lager bezogen
und Boten an Herrn Major v. Manteuffel ge-
sandt mit der Anfrage, wo weiter hinmarschirt wer-
den sollte.
Am 18. März 7½ Uhr morgens Nachricht von
Major v. Manteuffel, daß ich sosort mit Reislasten
nach Mhonda nachkommen möge. Es bleiben zur
Bedeckung des Reises, des slarken Regens wegen
noch nicht eingetroffen, 1 Ombascha und 3 Suaheli-
Askari zurück. Graf Löwenstein bleibt in Magu-
bika, warket die Ankunst der Reislasten ab und
sendet diese am 19. März durch in Magubika an-
geworbene Träger nach Mhonda nach, geht darauf
selbst nach Sadani zurück.
Am 18. März marschirte ich mit 17 Mann um
8 Uhr morgens von Magubika ab, 8½ Uhr
links das Dorf Msinge, 9 Uhr links das verlassene
Dorf Chikwado. Alle diese Dörfer sollen seiner
Zeit dem Baron v. Gravenreuth bei dessen
Zug durch Usegua Widerstand geleistet haben und
deshalb zerstört worden sein. Von Chikwado um
11 Uhr ab durch wasserarme niedere Baumsleppe
ohne jegliches Dorf, bis 3 Uhr 40 Minuten nach-
mittags Mbusini erreicht wurde. Um 9½ Uhr
abends war das ausgetrockucte Bett des Miingo
passirt worden und um 1 Uhr nachts das des
Kikagura. Auf dem Wege von Magubika nach
Mbusini war für den Marsch Wasser einzunehmen,
da unterwegs solches nirgends zu finden ist.
Am 19. März 6 Uhr morgens Abmarsch von
Mousini, um 7 Uhr nochmals das Flußbett des
Kikagura (ausgetrocknet), 97 Uhr das Dorf
Matungu, Rendezvous bis 2 Uhr mittags, da
Essen requirirt werden mußte, weil bis Mhonda
kein Dorf anzutressen ist, außer einem auf halbem
Wege nach Mhonda aus 10 Hütten bestehenden
leeren Karawanenlager. Um 2 Uhr mitlags von
Matungn ab nach äußerst beschwerlichem Marsch
durch sumpfige Ebene, da der Führer den Weg ver-
loren hatte, 8 Uhr abends in Kwa Misere an.
Strömender Regen. In dem Lager ist eine kleine
Elfenbeinkarawane aus Irangi eingetroffen.
Um 20. März von Kwa Msere um 5¼ Uhr
morgens ab; um 7½ Uhr wurde ein kleiner
Bach Lungo überschritten und um 9 Uhr
die ersten Schamben der Missionsstation Mhonda
erreicht. Da hier der Uebergang über den Fluß
Walli des reißenden Wassers wegen nicht möglich
war, marschirte ich 1½ Stunden flußaufwärts bis
zu dem Missionsdorf St. Pierre. Auch hier miß-
lang ein Versuch, den Walli zu überschreiten, für
Askari mit Gepäck, ich lasse daher die Soldaten in
St. Pierre Lager beziehen, schwimme selbst über den
Walli hinüber und bin 10⅛ Uhr morgens in
Mhonda bei Herrn Major v. Manteuffel. Nach-
mittags wurde noch einmal ein Versuch gemacht, den
Uebergang zu bewerkstelligen, aber vergeblich, da fort-
während strömender Regen und das Wasser immer
noch steigt. Die Askari werden dann am nächsten
Tage durch ein über den Fluß gespanntes starkes
Tau herübergeholt.