Ueber die Ausfuhr von Gold nach Queensland
ist folgende Uebersicht veröffentlicht:
Jahr 1888/89 1889/900 1890/91 1891/92
Ungzden 3850 3470 2426 1235
Werth: Pfd. Sterl. 14337 12440 8371 4322
Dieser bedeutende Rückgang wird darauf zurück-
geführt, daß die Wäschereien in den alluvialen Gold-
feldern gegenwärtig völlig unergiebig geworden sind.
Nur solche Goldgräber, die sich völlig akklimatisirt
haben und mit den Eingeborenen umzugehen ver-
stehen, können dabei ihren Unterhalt finden. ·
Die Ausbeute der Trepangfischerei hat sich gleich-
falls vermindert, wie aus der hier folgenden Ueber-
sicht für die letzten drei Jahre zu ersehen ist.
Jahr 1889/90 1890001 1891/92
Tonnen 70¼ 64¼ 49
Werth: Pfd. Sterl. 4682 5030 3401
Die Perlmutterfischerei hat sich gegen das Vor-
jahr lohnender erwiesen. Der Werth dieses Artikels
wird auf 542 Pfund Sterling berechnet gegen
85 Pfund Sterling im Vorjahre.
Da die Tiefe der Funde sich von Jahr zu Jahr
vergrößert, so wird diesem Betriebe voraussichtlich in
nicht allzu langer Zeit eine Grenze gesteckt werden.
Sehr bedentend erscheint die weitere Zunahme in
der Verschiffung von Kopra, welche von 142 Tonnen
auf 340 Tonnen stieg, wobei der Werth sich aller-
dings nur um 651 Pfund Sterling auf 2084 Pfund
Sterling hob. Es hat den Aunschein, als ob in die-
sem Artikel weitere Fortschritte in Aussicht stehen.
Zum ersten Male erscheint unter den Ausfuhr=
waaren Sandelholz, dessen Werth auf 290 Pfund
Sterling berechnet ist. Die Ausfuhr hiervon dürfte
infolge der geringen Bestände keine sehr große Be-
deutung gewinnen können.
Schifffahrt.
Auf großer Fahrt gingen 32 Schiffe mit
3443 Tonnen ein, während 22 Schiffe mit
2226 Tonnen ausklarirten. Diese Schiffe führten
sämmtlich die britische Flagge. Die Anzahl der
Schiffe hat um ein Geringes abgenommen, während
der Tonnengehalt sich um etwas vergrößerte.
Zwei Segelschiffe, das eine von der Donnerstag-
Insel, das andere von Cooktown, unterhielten regel-
mäßige Fahrten nach den östlichen Theilen des Landes.
Postdienst.
Infolge des Beitritts von Queensland zum Welt-
postverein schloß sich auch die Postverwaltung von
Britisch-Neu-Guinea diesem Verbande an.
Es gingen 4393 Briefe ein und 3917 Briefe
aus, während 8505 Zeitungen ankamen und 756
abgefertigt wurden.
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Die Rämpfe am oberen Rongo.
Die Nachrichten von der Vernichtung der Araber
im Manyemalande und die Einnahme von Nyangwe
durch die Belgier finden auch ihre Bestätigung durch
Briefe, welche den Arabern in Sansibar von ihren
Glaubensgenossen am Tanganyika-See zugegangen
sind. In diesen Berichten wird besonders hervor-
gehoben, daß die Soldaten der Belgier hauptsächlich
Wakussu und Wanyema gewesen wären, auf deren
Treue die Araber sicher gerechnet hätten. Nach der
Vernichtung von Mueni-Moharra hätten die Belgier
in Gemeinschaft mit Gargo Lutete von Ngarana aus
Nyangwe angegriffen und ohne einen Flintenschuß
erobert. Der größte Theil der Araber sei nach
Nsimbo geflohen.
Aufhebung der biehsperre in der Rapkolonie.
Zum Schutze gegen die Ausbreitung der Maul-
und Klauenseuche hatte die Regierung der Kapkolonie
die Vieheinfuhr aus Nachbargebieten untersagt und
die strenge Absperrung verseuchter Distrikte angeordnet.
Wie der Finanzminister im dortigen Parlamente vor
Kurzem erklärt hat, ist der Erfolg dieser Maßregeln
immer zweiselhafter geworden, da die Seuche bereits
in 15 Distrikte eingedrungen ist; die Kosten der Auf-
rechterhaltung der Sperre würden sich auf S 100000
des Jahres belaufen. Angesichts dieses Umstandes
hat das Parlament seine bisherige Stellung zu der
Frage aufgegeben und seinen Widerspruch gegen die
Aufhebung der Sperre fallen lassen. Daraufhin
ist am 4. August d. Is. die Aufhebungs-Verfügung
von der Regierung erlassen worden. Damit fallen
auch alle Beschränkungen fort, welche der Viehein=
fuhr aus dem südwestafrikanischen Schutgebiete auf-
erlegt waren.
Titkerarisi#e Besprechungen.
Von Dr. Anton Reichenow sind kürzlich zwei
Aufsätze in Cabanis' „Journal für Ornithologie“ und
im „Jahrbuch der Hamburgischen wissenschaftlichen
Anstalten“ erschienen unter den Titeln: „Zur Vogel-
faung von Kamernn" und „Die von Herrn Dr.
Fr. Stuhlmann in Ostafrika gesammelten Vögel“.
Die erstgenannte Schrift enthält ein Verzeichniß
der von Herrn Dr. Preuß, welcher seitens der
Kolonial-Abtheilung mit der naturwissenschaft-
lichen Erforschung des Kamerungebirges betraut
wurde, während der Monate Juni bis Oktober 1891
von seinem Standquartier, dem Gebirgsdorf Buca
aus, am Ostabhange des Kamerun in 950 Meter
Höhe gelegen, in Höhen von 950 bis 3300 Meter
gesammelten Vögel.