1. Radieschen und zwar die runde rothe Spiel-
art: „Non plus ultra“. Auch die langen rothen
Radieschen werden nicht schlecht, jedoch sind die
runden empfehlenswerther. Weniger gut sind die
weißen.
2. Rettich. Hiervon übertrifft alle Uebrigen an
Zartheit und Wohlgeschmack der Münchener Bier-
rettich (weiß); ihm zunächst sieht der „chinesische"
Rettich (violett), d. h. also, die Winterretktiche sind die
besten. Die Sommerrettiche wachsen zwar biel
schneller und eignen sich gut zu Salat, jedoch werden
sie fast stets pelzig und müssen sehr früh gegessen
werden. Man säe sic daher stets nur in geringen
Quantitäten. Mit dem schwarzen Winterrektich habe
ich keine guten Erfahrungen gemacht. Er steht an
Zartheit dem Münchener Bierretlich weit nach, ist
von ungemein beißendem Geschmack und oft im
Innern braun= und schwarzfleckig.
3. Bohnen. Diese werden in Afrika fast überall
von den Eingeborenen kultivirt, jedoch geht man
sicherer, wenn man Samen aus Europa bezieht.
Den Buschbohnen ist der Vorzug zu geben vor den
Stangenbohnen. Man pflanzt sie entweder zu drei
bis fünf in Abständen von 30 cm oder einzeln in
Reihen, in Abständen von 10 bis 15 cm an einem
luftigen Platze, auf nicht zu seuchtem Boden. Schatten-
dächer sind bei ihnen nicht nöthig.
4. Gurken. Sie gedeihen wohl überall im tro-
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pischen Afrika und zeigen sich besonders dankbar für
starke Düngung. Man steckt sie zu zwei bis drei in
Absländen von elwa 50 cm. Die Gurkenbeete müssen
groß sein und nicht zu dicht an andere Beete an-
grenzen.
wenig Schatten haben. Mit den langen Schlangen-
gurken habe ich stets die besten Erfolge erzielt.
Sie dürfen auch in der Jugend nur sehr
Neuerdings habe ich mehrfach die japanische Kletter-
Durch Versuche muß man diejenige Art herauszufinden
gurke erwähnen hören, habe jedoch noch keinen Ver-
such damit gemacht.
5. Tomaten. Man trifft sie überall im tro-
Kultur zu empfehlen sind die „halblangen, siumpfen“
(Nantes). In der Trockenzeit müssen sie slark be-
hossen werden.
8. Petersilie. Hiervon kultivirt man am besten
die krause Blattpetersilie, indessen gedeiht auch Wurzel-
petersilie recht guk. Pctersilie sollte niemals einer
Samensendung bezw. einem Gemüsegarten fehlen,
denn sie ist in Afrika die angenehmste Zuthat zu
Suppen und anderen Gemüsen. Sie ist leicht zu
kultiviren, verlangt einen mäßig guten Boden, läßt
sich gut verpflanzen und treibt viele Monate lang
immer frische Blätter.
9. Weißkohl. Von allen Kohlarten wird Weiß-
kohl mit dem besten Erfolge kultivirt. Er bildet
auch an der Küste bei gutem Boden und richtiger
Pflege ganz schöne Köpfe. Im Gebirge gedeiht er
vortrefflich. Das Letztere gilt auch für dic übrigen
Kohlarten, besonders für Rothkohl, welcher ebenso
wie Blumenkohl an der Küste nur höchst selten Köpfe,
und dann auch nur minderwerthige, liefert. Nosen-
kohl und Wirsingkohl gedeihen auch im Küstenklima
noch einigermaßen.
10. Dill gedeiht sehr gut auch ohne besondere
Kultur und ist als vortreffliche Zuthat zu Fischen
und Krebsen, die in fast allen afrikanischen Flüssen
zu haben sind, nur zu empfehlen.
11. Pflücksalat. Vorsichtige Behandlung bei
der Aussaat und während des Keimens vorausgesetzt,
gedeiht Pflücksalat meinen Erfahrungen nach meist
vortrefflich, und da er schneller eßbar wird als der
Kopfsalat, so muß er diesem eigentlich vorgezogen
werden. Indessen sollten beide Arten keinem Ge-
müsegarten fehlen.
12. Kopfsalat. Er ist wie Pflücksalat zu be-
handeln. Es empfiehlt sich eine Aussaat in Kästen.
suchen, welche am wenigsten leicht durchschießt. Mit
weißer sowohl als auch brauner Saat habe ich gute
pischen Afrika, wo sie recht gut gedeihen, besonders
an Komposthaufen. Die meisten Arten degeneriren
jedoch, und die Früchte werden klein und rund und
gelbroth, sogar an demselben Strauch, welcher an-
fangs große rothe gefurchte Früchte trug.
Hier thut
man gut, Versuche mit mehreren Spielarten zu machen.
Die Saat wird, wie bei allen Gemüsen, am besten
immer frisch aus Europa bezogen, denn nur in sel-
tenen Fällen degenerirten die Arten nicht, wenn sie
aus in Afrika gewonnenem Samen weitergezüchtet
wurden, jedoch lamen solche Fälle immerhin vor.
6. Kohlrabi. Sie gedeihen meist gut auf eini-
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besten in Kästen aus.
Erfolge erzielt. Düngung mit Kompost ist von
großem Einfluß auf die Qualität des Salates.
13. Endivien. Hiervon ist nur die Sommer-
endivie und zwar die mooskrause zu empfehlen. Sie
gedeiht meist sehr gut und bleibt zart und von an-
genehmem Geschmack. Winterendivien werden meiner
Ersahrung nach stets sehr hart und bitter.
14. Porree. Dieses angenehme Suppenkraut ist
bei einiger Vorsicht leicht zu kultiviren. Die Grillen
werden ihm leicht gefährlich, daher säct man ihn am
Er läßt sich später sehr leicht
verpflanzen und wächst auf gutem Boden verhältniß-
germaßen gutem Boden und zwar weiße sowohl als
blaue. Auf gutem Boden und bei sorgsamer Pflege
werden sie ebenso zart und wohlschmeckend wie in
Europa.
7. Karotten. Sie sind nicht schwierig zu kul-
tiviren und gedeihen auf gulem Boden sehr gut.
Man versäume es nicht, wenn sie zu dicht auf-
gegangen sind, sie zu verziehen.
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mäßig schnell.
15. Zwiebeln. Das Züchten der Zwiebeln
aus Samen ist ziemlich langweilig, man bedient sich
daher, wie schon früher erwähnt, besser der Steck-
zwiebeln, welche auch sehr schnell grüne eßbare Blätter
liefern. Am meisten zu empfehlen sind die Schalotten,
welche sehr gut wachsen und deren Kraut den
Am meisten zur Schnittlauch vertritt.