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heben. Als Ngilla unser Staunen über den Riesen
sah, schöpfte er wohl neue Hoffnung und wurde
nicht müde, den Zahn zu preisen. Um so unwilliger
war er, als ich ihm erklärte, meine Wafssen gehörten
meinem König, und ich dürste sie ebensowenig ver-
kausen, wie seine Leute Speere, Messer und Schilde
— es besteht in Ngaindjsc ein Gesetz, das den
Mann der seine Armaturstücke ohne Wissen des Königs
verkauft, zum Sklaven Ngillas macht.
Nach dieser Erklärung begab ich mich in mein
Quartier zurück und war nicht wenig erstaunt, als
bald darauf Boten kamen, um mich zu bitten, noch
einen Tag länger zu bleiben und mir die Ver-
sicherung von Ngilla zu bringen, daß er zwar
gedacht habe, sein Freund würde gern einen möglichst
starken Bundesgenossen gegen Tibati haben, daß er
aber sehen solle, daß die Wutes auch ohne Gewehre
zu kämpfen wüßten. Den ganzen übrigen Tag ließ
der König nichts von sich hören, und als unglücklicher-
weise durch die Fahrlässigkeit meiner Leute nachts
in unserem Viertel noch vier schöne Häuser in Brand
geriethen, glaubte ich, Ngilla würde sich zu Feind-
seligkeiten gegen uns hinreißen lassen, zumal er sich
unter tausend nichtigen Gründen entschuldigen ließ,
als ich selbst zu ihm gehen und ihm den Thatbestand
auseinandersetzen wollte. Statt dessen kamen am
frühen Morgen Boten vom König, um mir in dessen
Auftrage zu sagen, daß dieser Zwischenfall am
Schlusse meines Aufenthaltes zwar wenig schön sei,
das gute Einvernehmen mit seinem Freunde aber
nie würde stören können; zum Zeichen dessen ließ er
meinen Leuten das Vordertheil eines riesigen, am
Abend vorher geschossenen Büffels überbringen.
Den Nückmarsch zum Sannaga trat ich auf dem
geraden Wege über das verlassene Dunafida an.
Nachdem ich bei Nna in Dinati noch Boten aus
Baquc, Dabne und der Mwellestadt Kunimanga
empfangen hatte, die mir die freundschaftliche Ge-
sinnung ihrer Herrscher betheuerten und die Expe-
dition zum Besuch genannter Orte einluden, schloß
ich mit Dandugu, der sechs kleine Elfenbeinzähne
zahlte, Frieden. Dandugus Macht ist völlig ge-
brochen, mit Rücksicht hierauf erklärte ich mich mit
der geringen Zahlung zufrieden.
Am 20. September traf ich auf der Station
mit dem Bewußtsein wieder ein, daß sich die Lage
am Sannaga wesentlich zu Gunsten der Koaiserlichen
Regierung verändert hat.
Besteigung des Kamerunberges.
Berichten englischer Zeitungen zufolge hat eine
Engländerin Miß Kingsley, welche zu Zwecken
naturwissenschaftlicher Sammlungen Westafrika bereist,
von der deutschen Station Victoria aus das Kamerun-
gebirge besucht. Die Reisende hat dazu im Ganzen
zehn Tage gebraucht.
Deutfsch-Südwelkafrika.
Ueber die Preise der wichtigsten Lebensmittel
entnehmen wir dem eben erschienenen Buche: Nama
und Damara von H. v. Franvois die folgende Zu-
sammenstellung:
Weiffsch-
Gegenstand Kapstadt bar h1 On#reinss:
Ml.
100 Pso. Jwiback 16 bis 18 75 100
20 bis 23 45 60
Aossee 80 150 200
"O Zuck 25 50 100
- Jä# 12 30 50
- Tabak 100 250 500
- Seife 25 75 125 bis 150
- hee 150 250 00
16 Liter Kapbranntwein 12,5 64 80 bis 100
12 Fl. Cognac 36 72 120
1 Fl. Vier à Liter — 1,50; 2
Deuksch-Neu-Guinea.
#8. M. Schiff „Falke“
hat einer Meldung aus Apia zufolge am 10. No-
vember eine Rundfahrt durch die deutschen Schutz-
gebiete in der Südsee angetreten.
RKus dem Bereiche der Wissionen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Die Berliner Mission 1 hat nach der Station
Ikombe am Nyassa den Missionar E. Källner
entsandt.
Die Leipziger Mission hat im November
d. Is. eine neue Karawane nach Ostafrika entsendet,
wo sie am Kilimandjaro seit 1893 auf den Sta-
tionen Kwarango (Madschame) und Mamba wirkt.
Der Leiter der Abordnung ist kein eigentlicher
Missionar, sondern ein junger praktischer Landwirth,
ein Oesterreicher von Geburt. Er soll den Missio-
naren die Arbeit abnehmen, die sie in den Schamben,
in den Pflanzungen und in den Ställen mit
ihren Rindern und Schafen und Hühnern bisher
selbst zu thun hatten: er soll sie auch in der
Bauarbeit entlasten, die jetzt oft den größten Theil
ihrer Zeit in Anspruch nahm, und sie damit frei-
machen, dem Erlernen des Ki-Dschagga, der Sprache
der Eingeborenen, mit ganzer Kraft obzuliegen. Zwei
junge Mädchen ziehen als Bräute zweler Missionare
hinaus.
Die Hauptniederlassung der katholischen Mission
im Bismarck-Archipel ist Kiminigunan bei Herberts-
höhe, wo Bischof Couppê mit einem Pater, meh-