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ginn der Regenzeit, Ende November, unter Dach sein
werde. Die Sehnsucht nach dem neuen da en
i#t in der neuen Mission sehr groß, da die Hiße in
der kleinen. provisorischen, aus Blech hergestellten
Vothlapelle bei so vielen Leuten unerträglich war.
In einigen Monaten wird die neue Kirche auch ein
Geläute erhalten. Die nächste Arbeit in St. Maurus
wird die Anlage von Gärten und der Anban der
Felder des Missionsgutes sein. Der Anfang hierzu
ist durch die Herstellung von Wegen und das Pflanzen
nützlicher Bäume bereits gemacht.
d Ferner entstand auf dem Eigenthum der Mission
as neue Christendörflein St. Maurus, weiches
zur Zeit von neun katholischen Familien bewohnt
wird. Die Mehrzahl dieser .- -
« hl dieser Ehepaare sind ehemalige
Missionskinder, die vor Jahren aus der Sklaverei
n wurden und von unseren Missionaren Er-
Krhung, Unterricht und Ausbildung empfingen. Als
Mere Missionare im vergangenen Sommer das
Lanhonägnt durch Ankauf einer weiteren Fläche
dorf epberhrößerten, fiel ihnen auch das nahe Neger-
- Ulazini mit etwa 15 bis 20 Hütten und
den so veten Familien zu. Diese zu bekehren und
bilnelen eren christlichen Negerfamilien einzugliedern,
Christeme Hauptsorge der Missionare. Die schwarzen
M## - finden Arbeit und Beschäftigung in der
Stoden selof, andere arbeiten für Aufträge aus der
Wi Lares-Saläm, welche ihnen die Missionare
das 9e ä . Im Februar vergangenen Jahres zählte
darauf alenhaus in St. Maurus 70 Knaben. Kurz
70“ # Kütte der hochw. apostolische Präfekt weitere
salss slaben bei der Hafenstadt Lindi los, die eben-
erlöste St. Maurus Aufnahme fanden. Später
anden er hochw. P. Cassian einmal acht und ein
g ennn sechs Knaben, einige andere wurden ge-
das ze wieder andere fanden einzeln Aufnahme, so
sind 96 Knabenschaar 158 Köpfe zählte. Mehrere
Tauza der seitdem, geschmückt mit dem Kleide der
ho cun nshuld, gestorben, und etwa zwölf nahm der
v. apostolische Präfekt mit sich nach Lukuledi.
seiecht verschiedenen Malen fanden größere Tauf-
verzeich eiten statt. Für den Herz-Jesu-Monat allein
Tadseneet das Pfarrbuch von St. Maurus 50 heilige
Die Station St. Joseph zu Dar-es-Saläm ist
verstcch Flliale von St. Maurus. Ein Priester
d dort die Seelsorge für das Schwesternkloster
Möch aria und für das mit demselben verbundene
lien. urnwaisenhaus und Negerspital. Außerdem
demenm die geistliche Hirtensorge für die eingewan-
e 0 Turopäer ob, für die katholischen Soldaten
Gege dreanmn und etwa 70 indische Arbeiter aus der
k90 n boin Wag.. Der Pater hat ferner den Ver-
. gei der weltlichen Obrigkeit zu übernehmen für
888 wo der apostolische Präfekt nicht anwesend
die Ein, und hat, unterstützt von einem Bruder,
S den aufe für die ganze Mission zu machen, die
endungen ins Innere nach Lukuledi zu befördern,
nur
die Bestellungen in Europa zu besorgen, kurz, den
geschäftlichen Verkehr mit der Welt zu leiten.
Das Schwesternkloster St. Maria zu Darzes-
Saläm hat an Umfang außerordentlich gewonnen.
Ein Theil des ehemaligen Männerklosters und die
Werkstätten wurden zu einem Negerspitale mit
40 Betten eingerichtet. Das neue Spital war ein
wirkliches Bedürfniß, da für die vielen kranken
Schwarzen — Dar-es-Saläm hat bereits 12 000 bis
14 000 Einwohner — noch kein Krankenhaus vor-
handen war. Dasselbe wurde im letzten Jahre von
Leidenden aller Art auch fleißig besucht; es gab
Zeiten, wo nahezu alle Betten belegt waren, und
hinwiederum auch solche, wo das Spital nur fünf
Kranke beherbergte. Großer Andrang findet tag-
täglich zur Apotheke statt, wo diejenigen behandelt
werden, die wegen irgend eines geringeren Leidens
ärztlicher Hülfe bedürfen, aber nicht in das Kranken-
haus aufgenommen zu werden brauchen. An vielen
Tagen kommen über 50 Kranke, um ihre Wunden
reinigen und verbinden zu lassen und sich Arzneien
zu holen. Pflege, Kost und Arznei wird stets un-
entgeltlich geboten. Das Mädchemvaisenhaus der
Schwestern zählte Ende Juni 98 losgekaufte Neger-
mädchen. Dieselben werden vormittags von einer
Schwester Lehrerin in den Elementargegenständen der
Volksschule unterrichtet, in der übrigen Zeit in
nützlicher häuslicher Beschäftigung ausgebildet. Es
wird ferner nöthig werden, daß bei den Schwestern
ein eigenes Heim für Negerfrauen ins Leben gerufen
wird, namentlich für solche, welche den Gatten durch
Sklaverei oder Tod verloren haben. Im letzten
Sommer wurde mit acht Wahehefrauen, deren
Männer im Kriege gefallen waren, bereits der An-
fang gemacht. —
„Ich habe den Platz für eine Station gesucht
und fand ein ganzes Volk, welches für die Aufnahme
der Heilsbotschaft vorbereitet ist#, schrieb der apostolische
Präfekt, als er von seiner gefährlichen, einmonatigen
Reise aus dem Süden unserer Präfektur im November
vorigen Jahres nach Dar-es-Saläm zurückkam. Kurze
Zeit darauf unternahm er die Reise zum zweiten
Male in der Absicht, unter den aufgefundenen
Völkern eine Station zu begründen. Zu Lichimeß
1895 wurde diese neue Niederlassung in Lukuledi,
zehn Tagereisen hinter der Hafenstadt Lindi, unter
dem Wayaostamme gegründet und den heiligen
Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht. Der
tiefgründige Boden zeigte damals große Fruchtbarkeit.
Wasser war zwar nicht im Ueberflusse, aber doch ge-
nügend vorhanden. Die umwohnende Bevölkerung
erwies sich anhänglich und bereit, das Christenthum
anzunehmen. Im vergangenen ersten Jahre sieht
diese Mission bereits auf eine ersprießliche und viel-
versprechende Thätigkeit zurück, trotz mancher nicht
vorhergesehener Schwierigkeit. Die erste Schwierigkeit
bildet die Sprache der Eingeborenen, welche von der
Negersprache von Dar-zes-Salaäm so verschieden ist
wie das Englische vom Deutschen. Zudem ist das