Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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15., ohne Masur zu berühren, Mdumbwe erreicht 
in 6 Stunden. 
Nach auf dem Hinmarsch gegebener Anordnung 
waren die Wege, welche sich in schlechtem Zustande 
befanden, gesäubert. 
Am elften Tage, dem 16. April, wurde die letzte 
Strecke von Mdumbwe nach Mikindani in 5 Stunden 
zurückgelegt. 
Kamerun. 
Aus der Station Faunde 
meldet Hauptmann v. Kamptz unter dem 11. April 
d. Is. Folgendes: 
Der Häuptling der Vogebetschi Ombnbissoko hat 
sich mir am 27. März auf der Station gestellt und 
befindet sich seit dieser Zeit hier im Gefängniß. 
Wie ich dem Kaiserlichen Gonvernement bereits 
meldete, war der Häuptling in das drei Tage eni- 
sernte Gebict der Vogefar geflüchtet und viele seiner 
Leute hatten sich zu den Vogebelas begeben, mit 
denen ich schon vorher Frieden geschlossen hatte. 
Da ich nun nach Bestrafung der Vogebetschi und 
Ntonis weitere Kämpfe vermeiden wollte, verhandelte 
ich von der Station aus. Ich ließ allen Stämmen 
durch Amba die Nachricht zugehen, wenn Omba= 
bissoko sich mir auf der Station stelle, sei der Krieg 
beendet. Auch sei demselben, wenn er freiwillig 
komme, das Leben geschenkt. Anderenfalls würden 
diejenigen, welche ihn oder seine Leute aufnehmen 
würden, von mir zur Rechenschaft gezogen werden. 
Die Verhandlungen hatten obenerwähnten Erfolg. 
Am 27. März erschien Ombabissoko mit ungefähr 
80 Kriegern zur Unterwerfung. Für die von ihm 
gefangenen zwei Stationsleute (Dahomes), von denen 
der eine gelödtet, der andere nach Bakoko verkauft 
sein soll, legte ich dem Ombabissoko die Zahlung von 
100 Stück Vieh auf. Auch muß Ombabissoko sechs 
Monate lang zehn Arbeiter auf die Station stellen. 
Er selbst verbleibt als Geisel auf der Station. 
Diese Bedingungen wurden von den übrigen Voge- 
betschi durch mehrfaches beifälliges Grunzen auf- 
genommen. Dann wurde Ombabissoko festgenommen 
und seine Leute mit dem Bedeuten entlassen, daß 
nunmehr Friede sei. Die Vogebetschi kommen nun 
langsam in ihr Land zurück und bauen sich wieder 
an. Auch auf dem Wege zur Küste haben die 
Maündes ihre Hütten wieder aufgebaut, wie der am 
2. April hier eingetroffene Lieutenant Dominik 
meldet, und haben sich die Verhältnisse wieder so weit 
beruhigt, daß die Post wie früher durch drei Mann 
geschickt werden konnte. Tags darauf hat Lieutenant 
Dominik die Leitung der Station übernommen. 
Ambas Gehalt habe ich von 15 Mark auf 30 
  
Vorwerck sind bis jetzt von Krankheit verschont 
geblieben. 
Ich beabsichtige, mich in den nächsten Tagen am 
Sanaga zu orientiren, und wird mich Lieutenant 
Dominik begleiten. Mitte Mai gedenke ich den 
Rückmarsch nach der Küste anzutreten. 
Tuogo. 
Reise nach Tschautscho und Sugu. 
Der Vorsteher der Station Kete-Kratschi Lieute- 
nant Graf Zech hat in der Zeit vom 6. Jannar 
bis 14. März d. Is. eine Reise über Dutupenne, 
Taschi, Fasugu, Paratau, Kirikiri nach Wangara, der 
Hauptstadt Sugus, ausgeführt. Er hat überall die 
bestehenden Beziehungen gefestigt und neue angeknipft. 
Auf dem Heimwege wurde er von den seit längerer 
Zeil wegen ihrer Räubereien berüchtigten Taschileuten 
in der Landschaft Fasugn angegriffen. Es gelang 
ihm aber, sie mit Hülfe des Herrschers von Tschautscho, 
der mit 100 Fußsoldaten und 10 Reitern zu ihm 
gestoßen war, zurückzuwerfen. Die Friedensstörer 
haben sich unterworsen und Strase gezahlt und ver- 
sprochen, in Zukunft ihre Näubereien zu unterlassen. 
Deutsch-Südwelkafrika. 
5u den Unruben in Südwestafrika. 
Nach einem Telegramm des Kaiserlichen Landes- 
hauptmanns Majors Leutwein vom 20. Mai wurde 
Kahimema und der ganze Khauasstamm gefangen, 
Nikodemus hat sich freiwillig gestellt. Der Krieg 
ist damit vorläufig beendet. 
Deutsch-Neu-Guinea. 
Neise und Tbhätigkeit 8. M. S. „Möwe“. 
Der Kommandant der „Möwe“ berichtet aus 
Friedrich Wilhelmshafen unter dem 6. März d. Is. 
über eine Rundfahrt Folgendes: 
Am 16. Jannar morgens trat ich die Reise nach 
dem südöstlichen Theile der Salomons-Inseln an. 
Ich wählte die Fahrt nördlich um die Salomons. 
Inseln, um mich einerseits über die Küste zu infor- 
miren, und andererseits auf das Einsetzen des Nord- 
westwindes gerechnet werden konnte. Nachdem in 
der Nacht vom 16. zum 17. das Nordtap der 
Bukainsel passirt, wurde im Laufe des Tages an 
der Nordküste der Bongainville-Insel in südöstlicher 
Richtung entlang gesteuert. 
Am 18. früh wurde mit Tagesanbruch auf die 
erhöht als Belohnung für seine erfolgreichen Ver(7 Chyiseulküste zugehalten und in Sicht derselben in 
mittelungen. 
Der Gesundheitszustand der Weißen 
östlicher Richtung weitergedampst. Nach Passiren 
läßt zu wünschen übrig. Nur ich und Feldwebel! der Mammingstraße gegen Mittag lief ich Kap Kom:
	        
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