— 411 —
15., ohne Masur zu berühren, Mdumbwe erreicht
in 6 Stunden.
Nach auf dem Hinmarsch gegebener Anordnung
waren die Wege, welche sich in schlechtem Zustande
befanden, gesäubert.
Am elften Tage, dem 16. April, wurde die letzte
Strecke von Mdumbwe nach Mikindani in 5 Stunden
zurückgelegt.
Kamerun.
Aus der Station Faunde
meldet Hauptmann v. Kamptz unter dem 11. April
d. Is. Folgendes:
Der Häuptling der Vogebetschi Ombnbissoko hat
sich mir am 27. März auf der Station gestellt und
befindet sich seit dieser Zeit hier im Gefängniß.
Wie ich dem Kaiserlichen Gonvernement bereits
meldete, war der Häuptling in das drei Tage eni-
sernte Gebict der Vogefar geflüchtet und viele seiner
Leute hatten sich zu den Vogebelas begeben, mit
denen ich schon vorher Frieden geschlossen hatte.
Da ich nun nach Bestrafung der Vogebetschi und
Ntonis weitere Kämpfe vermeiden wollte, verhandelte
ich von der Station aus. Ich ließ allen Stämmen
durch Amba die Nachricht zugehen, wenn Omba=
bissoko sich mir auf der Station stelle, sei der Krieg
beendet. Auch sei demselben, wenn er freiwillig
komme, das Leben geschenkt. Anderenfalls würden
diejenigen, welche ihn oder seine Leute aufnehmen
würden, von mir zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Verhandlungen hatten obenerwähnten Erfolg.
Am 27. März erschien Ombabissoko mit ungefähr
80 Kriegern zur Unterwerfung. Für die von ihm
gefangenen zwei Stationsleute (Dahomes), von denen
der eine gelödtet, der andere nach Bakoko verkauft
sein soll, legte ich dem Ombabissoko die Zahlung von
100 Stück Vieh auf. Auch muß Ombabissoko sechs
Monate lang zehn Arbeiter auf die Station stellen.
Er selbst verbleibt als Geisel auf der Station.
Diese Bedingungen wurden von den übrigen Voge-
betschi durch mehrfaches beifälliges Grunzen auf-
genommen. Dann wurde Ombabissoko festgenommen
und seine Leute mit dem Bedeuten entlassen, daß
nunmehr Friede sei. Die Vogebetschi kommen nun
langsam in ihr Land zurück und bauen sich wieder
an. Auch auf dem Wege zur Küste haben die
Maündes ihre Hütten wieder aufgebaut, wie der am
2. April hier eingetroffene Lieutenant Dominik
meldet, und haben sich die Verhältnisse wieder so weit
beruhigt, daß die Post wie früher durch drei Mann
geschickt werden konnte. Tags darauf hat Lieutenant
Dominik die Leitung der Station übernommen.
Ambas Gehalt habe ich von 15 Mark auf 30
Vorwerck sind bis jetzt von Krankheit verschont
geblieben.
Ich beabsichtige, mich in den nächsten Tagen am
Sanaga zu orientiren, und wird mich Lieutenant
Dominik begleiten. Mitte Mai gedenke ich den
Rückmarsch nach der Küste anzutreten.
Tuogo.
Reise nach Tschautscho und Sugu.
Der Vorsteher der Station Kete-Kratschi Lieute-
nant Graf Zech hat in der Zeit vom 6. Jannar
bis 14. März d. Is. eine Reise über Dutupenne,
Taschi, Fasugu, Paratau, Kirikiri nach Wangara, der
Hauptstadt Sugus, ausgeführt. Er hat überall die
bestehenden Beziehungen gefestigt und neue angeknipft.
Auf dem Heimwege wurde er von den seit längerer
Zeil wegen ihrer Räubereien berüchtigten Taschileuten
in der Landschaft Fasugn angegriffen. Es gelang
ihm aber, sie mit Hülfe des Herrschers von Tschautscho,
der mit 100 Fußsoldaten und 10 Reitern zu ihm
gestoßen war, zurückzuwerfen. Die Friedensstörer
haben sich unterworsen und Strase gezahlt und ver-
sprochen, in Zukunft ihre Näubereien zu unterlassen.
Deutsch-Südwelkafrika.
5u den Unruben in Südwestafrika.
Nach einem Telegramm des Kaiserlichen Landes-
hauptmanns Majors Leutwein vom 20. Mai wurde
Kahimema und der ganze Khauasstamm gefangen,
Nikodemus hat sich freiwillig gestellt. Der Krieg
ist damit vorläufig beendet.
Deutsch-Neu-Guinea.
Neise und Tbhätigkeit 8. M. S. „Möwe“.
Der Kommandant der „Möwe“ berichtet aus
Friedrich Wilhelmshafen unter dem 6. März d. Is.
über eine Rundfahrt Folgendes:
Am 16. Jannar morgens trat ich die Reise nach
dem südöstlichen Theile der Salomons-Inseln an.
Ich wählte die Fahrt nördlich um die Salomons.
Inseln, um mich einerseits über die Küste zu infor-
miren, und andererseits auf das Einsetzen des Nord-
westwindes gerechnet werden konnte. Nachdem in
der Nacht vom 16. zum 17. das Nordtap der
Bukainsel passirt, wurde im Laufe des Tages an
der Nordküste der Bongainville-Insel in südöstlicher
Richtung entlang gesteuert.
Am 18. früh wurde mit Tagesanbruch auf die
erhöht als Belohnung für seine erfolgreichen Ver(7 Chyiseulküste zugehalten und in Sicht derselben in
mittelungen.
Der Gesundheitszustand der Weißen
östlicher Richtung weitergedampst. Nach Passiren
läßt zu wünschen übrig. Nur ich und Feldwebel! der Mammingstraße gegen Mittag lief ich Kap Kom: