Siationen; ich möchte Sie bei allen Stämmen finden.
Wo Sie sind, ist das Land ruhig,“ sagte er wieder—
holt. Er bedauerte, daß wir keine Mission in Ta-
bora haben, und versprach uns seine beste Hülfe,
falls wir uns dort niederließen.
Nach einigen Tagen zog ich mit den erhaltenen
28 Kindern heimwärts nach Uischrombo.
Ueber die neue Station der Neudettelsauer
Mission auf dem Sattelberge schreibt Missionar
Flierl: Schon für das leibliche Auge hat man vom
Sattelberg aus eine gute Aussicht. Im Osten dehnt
sich das unendliche Meer, im Süden des Bubuniflusses
die Rawlinson-Bergketten, jenseits wieder das Meer
mit den winzigen Tamiünseln und drüben über dem
Huaigolf die gewaltigen Bergketten des Südostens
von Kaiser Wilhelmsland; im Westen, jenseits der
etwa drei Stunden breiten, an Dörfern und Plan-
tagen reichen Einsenkung hohe, dunkle Waldgebirge:
im Norden zunächst die Parallelbergkette des Busim
mit zahlreichen Dörfern und Plantagen, und darüber
glänzt das Meer, aus dem sich die große Insel Rook
mit ihren 5000 bis 6000 Juß hohen Bergkuppen
erhebt, nahe davon in östlicher Richtung das West-
ende von Neu-Pommern mit seinen malerischen
Zwillingsvulkanen Hunstein und Below, ebenso hoch
wie die Rookberge. Vor und zwischen der Rookinsel
und Neu-Pommern liegt die Wolke der kleinen nie-
drigen Siasiinseln. Daneben besteht die gute Aus-
sicht des Sattelbergs als Missionsniederlassung zu-
nächst darin, daß er so recht inmitten der Heiden
liegt und also ein guter Mittelpunkt für Missions-
thätigkeit unter den Bergstämmen zu werden verspricht.
Ferner besteht die gute Aussicht dieser Bergstation
auch in ihrer gesunden Lage. Daß der Ort malaria-
frei ist,
keinem Zweifel mehr. Auch Br. Deckers Fieber,
das er augenscheinlich von der Astrolabebai mitbrachte,
hat sich nicht wiederholt. Bei gesundem Ort aber
giebt es weniger Personenwechsel, und dies ist auch
dem endlichen Missionserfolg förderlich.
Ferner eröffnet sich für die hiesige Bergstation
noch gute Aussicht dadurch, daß der Bergrücken ge-
nügend Ernährungsfläche darbietet für eine größere
Stationsgemeinde. Der Sattelbergrücken ist ein kleines
Hochländchen und bietet für eine Station völlig aus-
reichend brauchbares Land für jede wünschenswerthe
Entwickelung. was ihn erst recht geeignet macht zum
Mittelpunkt der Missionsthätigkeit unter dem Bergvolk.
Verschiedene Mittheilungen.
Ueber die Thätigkeit der versuchskulturanstalt des
Röniglich botanischen Gartens in Berlin
entnehmen wir dem „Notizblatt“ (Leipzig, Engel-
mann) Folgendes:
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unterliegt ja nach so langer Erprobung
Es wurden von den in der Anstalt herangezo-
genen tropischen Nutzpflanzen größere Sendungen
abgegeben an die Usambara-Kaffeebau Gesellschaft,
den botanischen Garten zu Victoria und die Station
Lolodorf in Kamerun; endlich für die neu zu be-
gründende landwirthschaftliche Versuchsstation in
Usambara. Mit dem als Gerbemittel rasch bekannt-
gewordenen Canaigre (Kumes hymenosepalus) sind
Versuche angestellt worden, welche zur Erzeugung
einer großen Menge Pflänzlinge aus drei Knollen
des Gewächses geführt haben. Andere Versuche be-
trafen die Aufzucht wichtiger tropischer Gewächse aus
Samen, die von Willium Brothers in Ceylon aus
den botanischen Gärten in Buitenzorg, Calcutta,
Madras, Saigun und aus Westindien bezogen waren.
Ueber den ostafrikanischen §ettbaum Stearodendron
Stuhlmunnii Engl.
schreibt Professor Engler im „Notizblatt“:
Dr. Stuhlmann hat bei einer Vereisung der
Landschaft Ulugurn das häufige Vorkommen eines
von den Eingeborenen Mkani genannten Baumes
festgestellt, aus dessen Früchten die Wakami ein talg-
artiges Fett herstellen, welches nach Bagamoyo zum
Verkauf gebracht wird. Die 3 em dicken tetraedri-
schen und sehr zahlreichen Samen der mächtigen
Früchte sind so reich an Fett, daß vier Früchte etwa
1 bis 1,5 kg Fett ergeben. Um den Baum, welcher
wegen des Fettgehaltes seiner Früchte möglicherweise
mit Aussicht auf Gewinn kultivirt worden kann,
wissenschaftlich zu bestimmen, sind von Dr. Stuhl-
mann Blätter und Früchte eingesandt worden, auf
Grund deren im März v. Is. festgestellt werden
konnte, daß die Pflanze mit einer bis dahin unbe-
schriebenen, von dem verstorbenen Forscher C. Holst
bei Aguelo in Usambara reichlich wildwachsend be-
obachteten Guttifere identisch ist. Holst. schrieb
darüber, daß der Baum zu den mächtigsten und
größten des dortigen Tropenwaldes gehöre: n Nicht
allein seiner Größe und Schönheit wegen ist der
Baum interessant, es sind dies Blüthen sowohl wie
Frucht. Erstere liegen um diese Zeit (24. Februar)
zu Hunderten zerstreut auf dem Boden; alle Augen-
blicke begegnet man, durch den Waldpfad gehend,
mehr oder weniger solchen Blüthenkomplexen. Die
Früchte sind mächtig groß und schwer, messen 1 Juß
Länge mit einem Durchmesser, der oberhalb der Mitte
etwas weniger als ½ JFuß beträgt. Es kommen
verhältuißmäßig nur wenig Früchte zur Entwickelung,
die bei ihrer Verletzung einen dicken goldgelben Saft von
sich geben. Im Allgemeinen ist der Baum im Wol
sofort zu erkennen durch seine eigenartige, von der
der anderen Bäume abweichende Art und Zweig-
stellung; namentlich die Zweige sind es, welche 7
nnregelmäßige, quirlförmige Stellung besttenn. 4½%
dann gehen diese fast immer im rechten Winkel ab.