Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

Leider konnten in der Holstschen Sammlung, 
ebenso wenig wie in der Stuhlmannschen, Blüthen 
dieses Baumes nicht aufgefunden werden. 
Elfenbeinbandel. 
— Dem von Heinr. Ad. Meyer, Hamburg, für 
das verflossene Jahr veröffentlichten Berichte ent- 
nehmen wir Folgendes: 
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zu sein und erklären die ungewöhnlich großen Zu- 
fuhren der letzten Jahre. Bis zum Jahre 1883 
besaß noch Aegypten das Monopol und die Macht, 
diese Länder abzujagen, was eine Durchschnittsbeute 
von 160 000 kg Elfenbein erzielte. Seit 1884 sind 
diese Zufuhren gänzlich abgeschnitten und kommen 
nur noch die kleinen Erträge aus Bornu, Wadai 
und Dar-Fur durch die Wüste nach den Mittelmeer= 
häfen Bengasi und Tripolis. Diese Zufuhren be 
  
Eine langsamc, aber allgemeine Besserung des trugen: 
Elsenbeinmarktes, auf die in meinen letzten Berichten 1890 1891 1892 
wiederholt hingewiesen worden, hat sich auch in 74.000 kg 61 oo kg 13 000 kg 
diesem Jahre, trotz der wieder um 53 000 kg ver- i k% 1½ 
größerten Angebote, nicht nur erhalten, sondern auch 1893 ** 1895 
weiter befestigen können. 15 000 kg 87 000 kg 53 000 kg 
Das Angebot in den Auktionen betrug: 
Liverpool. London. Antwerpen. 
1892 1893 1894 1855 1892 igos 1504 1605 1892 1893 1894 * 
—nm—— "u. uzz# , "6 - 
Januar 15000 16 000 13 000. 1400 oKoo i0 boo sofdoo 98 000]26 000 44 000. 37 000 60 000 
April 15 000, 21 000 18 000, 16 000 102 000 83 000 102 000 36 000 32 000, 48 000 50 000 80 000 
Juli . . . .. 14000 20000 13 000 15 000 90000 81 000 84 000 65 00|35 000 62 000 43 000 6109000 
Oktober 16000 12 0 16 000, 14.000/ 106 000 92 000 102 000 95 000|] 26 000 670000. 000 71 000 
Total. 60 000 69 000 60 000, 570600 396 000 359 000 376 000 344 000| 119 000, 221 000 184 000 272 000 
Totalangebot Verkauft wurden Unverkauft geblieben 
11 1803 « 1894 1895 1693 1694 1895 1852 1803 1894 1895 
Januar. 13900 165 doo 1800 71 i- Koo 14600 12.00 14 a 2 2500 1k500 26 000 
April 149 000 152 000, 170 000“ 165 000 18 2% 126 000. 138 000 170000/16000 27 000 32000, 12000 
Juli v139 000 163 000 140 000 141 000 113000, 147 000 126 000 131 00/26 000 16 000 14000 10 000 
Oktober 148.000 171,000 172 000 180 000/134 000 150 000 164.000 174 000) 14000 21000 8000 6000 
Toin 575000. 649 000 620 000 673 0001498 000 563.000 550 000 619 0000 77000 86 000 70 000 54 000 
Diese ungewöhnlich großen Angebote von Die Ausfuhr aus Deutsch-Ostafrika, Mozam- 
673 000 kg (eingetheilt in 10 920 Lose) enthielten 
auch noch in diesem Jahre 80 000 kg alte Waare, 
so daß als frischer Import 593 000 kg verbleiben; 
doch konnten 619 000 kg verkauft werden. Von 
neuer Waare stellte Antwerpen 272 000 kg, London 
267 000 kg und Liverpool 54 000 kg, wodurch 
Antwerpen iett auch London im Quantum über- 
flügelt hat und außerdem die großen Vorzüge besitzt, 
daß dort alles Vorgebrachte auch wirklich verkauft 
wird und weder die in London übliche Auktions-= 
treiberei, noch Scheinverkäufe geduldet werden. Seit 
16 Jahren hat kein so großes Anktionsangebot statt- 
gefunden wie in diesem Jahre. Ein Vergleich mit 
jener Zeit, wo weiches Elfenbein noch so sehr viel 
reichlicher vorkam, zeigt für diese Sorten jetzt höhere, 
für hartes Elfenbein dagegen viel niedrigere Preise. 
Die alten Vorräthe des Sudan, welche seiner 
Zeit noch von Lupton Bey, meistens jedoch von 
Emin Pascha (über 300 000 kg) in den Acquatorial- 
provinzen an verschiedenen Plätzen zusammengebracht 
waren und während der Befreiungsperiode eine so 
verlockende Rolle spielten, dann zeitweilig in den 
Besitz der Mahdisten gelangten, um sehr vertheilt 
wieder auf andere Eigenthümer überzugehen, scheinen 
jetzt in der Hauptsache vom Kongostaate aufgesogen 
bique und Bombay ist in Abnahmoe begriffen. 
In den diesjährigen Zufuhren ist, gegen das 
Vorjahr, eine Abnahme von etwa 30 pCt., ohne die 
im letzten Monate angekommenc, noch nicht im Markt 
befindliche Stokesche Karawane. 
Die Verschiffungen nach England betrugen: 
1890 1891 1892 
140 000 kg 148 000 kg 125 000 kg 
1893 1894 1895 
86 000 kg 129 000 kg 93 000 kg 
und ähnlich zurückgegangen sind die direkten Ver- 
schiffungen nach Hamburg und Amerika. 
Die Kapkolonien, welche vor 14 Jahren noch 
sehr reichliches, besonders für Billardbälle gut 
passendes Elfenbein lieferten, haben in diesem Jahre 
nur etwa 1000 kg verschifft und müssen somit für 
uns in Zukunft als ausgestorben gelten. 
Kongogebiet. Interessant für den Elfenbein- 
kenner ist die hier im Großen gemachte Beobachtung, 
wie früher im Kleinen bei den Flüssen Ogowe und 
Quanza geschehen, daß aus tiefgelegenen unteren 
Flußläufen die feinste ktransparente Qualität stammt, 
wogegen bei steigender Erderhebung dieselbe geringer 
wird. In diesem Jahre brachten die holländischen
	        
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