— 501
aus deutschen Katholiken, Goanesen, eingeborenen
Christen, die des Erwerbes wegen nach Darees-
Saläm gezogen sind.
2. St. Maria in Dar-es-Saläm. Haus
der St. Benediktus-Missionsschwestern. Oberin
Schwester Juliana Peb; 12 Schwestern, 1 Mäd-
chenschule, Waisenhaus, 80 Zöglinge, Asyl für alte
Frauen, Hospital für die Farbigen.
3. St. Maurus zu Kolazini bei Dare-s-
Saläm. 2 Priester (I. Maurns Hartmann,
apostolischer Präfekt und P. Johannes Haefliger),
5 Laienbrüder, 1 Knabenschule, Waisenhaus, 110 Zög-
linge, Werkstätten, 2 christliche Dörschen: St. Mau-
rus und St. Placidus. Die Knaben werden in
Religion, Lesen, Schreiben, Gesang, die Begabteren
auch im Deutschen unterrichtet. Alle werden zur
Arbeit auf den Feldern oder in den Werkstätten
angeleitet.
4. St. Peter und Paul zu Lukuledi.
2 Priester (I#. Basilius Ferstl, P. Antonius Rudl),
2 Laienbrüder, 2 Knabenschulen, 1f christliches Dorf.
5. St. Agnes zu Lukuledi. 3 Missions-
schwestern, 1 Kinderasyl.
Leider ist der Gesundheitszustand kein günstiger
gewesen. Seit dem letzten Bericht starben zwei
Brüder in Kolazini und ein Bruder in Lukuledi.
Mehrere Missionare und Schwestern mußten wegen
Krankheit nach Europa zurückkehren; dieselben wurden
durch fünf frische Kräfte ersetzt, so daß im Ganzen
jebt in der Mission wirken: 6 Patres, 9 Brüder,
14 Schwestern. Im Missionshause zu St. Ottilien
befinden sich 11 Patres, 53 Brüder, 19 studirende
Patres, im Knabenseminar 50 Zöglinge, im Schwe-
sternkloster 51 Schwestern und 10 Novizen.
III. Apostolische Vikariate Unyanyembe,
Süd-Nyanza, Tanganyika. (Weiße Väter.)
Deutsches Missionshaus in Trier und Marienthal.
1. Apostolisches Vikariat Unyanbembe.
Stationen: a) Uschirombo (Sirombo), Patres-
und Schwesterniederlassung; bp) Msalala; c) Kipa-
lapala bei Tabora (zur Zeit unbesetzt); d) Ndala.
2. Apostolisches Vikariat Süd-Nyanza.
Stationen: a) Bukumbi (oder auch Kamoga);
b) Nyegezi (wird von Bukumbi aus versehen);
c) Marienberg bei Bukoba; d) Neuwied (Ukerewe).
3. Apostolisches Vikariat Tanganyika.
Stationen: a) Karema (Patres= und Schwester-
niederlassung); b) Ufipa; c) Kala (Urungu).
In Unyanyembe ist neben den zwei schon
bestehenden Stationen Sirombo und Msalala eine
neue angelegt worden zu Rdala unweit Tabora.
In St. Michael zu Msalala und Mariahilf zu
Uschirombo schreitet das Werk der Missionare stetig
voraun. Das Waisenhaus der letzteren Station zählt
200 Kinder. Das Dorf Mariahilf birgt 20 christ-
liche Familien, meist frühere Waisenkinder.
2. Das apostolische Vikariat Süd-Nyanza hat
drei Stationen: Neuwied, Marienberg und Kamoga
mit Nyegezi. Im Waisenhause zu Kamoga (Bukumbil)
befinden sich ungefähr 100 Kinder. Nach einem
Schreiben des apostolischen Vikars hatte diese Sta-
tion viel von wilden Thieren zu leiden. Ein Tiger
tödtete 32 Ziegen, ein Löwe raubte den besten Esel.
Die Bekehrung der Basukuma geht langsam, aber
doch stetig voran. In Marienberg (Kiziba) nimmt
das Werk der Mission seit einigen Monaten einen
erfreulichen Aufschwung.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Gründung
einer Station auf Ukerewe, dank dem freundlichen
Mitwirken des verstorbenen Lieutenants v. Kalben.
Schon 1892 wurde diese Mission von einem christ-
lichen Katecheten eröffnet; die Missionare konnten
sich aber erst Ende Dezember 1895 dauernd auf
der Insel niederlassen. Noch ehe sie ankamen,
wurde die Station auf Anstiften des Königs Lukonge
niedergebrannt und an die 50 Katechumenen bezw.
Christen getödtet. Neuwied — so ist der Name der
Station — wurde von einer deutschen Antisklaverci=
Expedition gegründet, ging nach einigen Jahren in
die Hände des Händlers Stokes über und wurde
nach dessen Tode von den „Weißen Vätern“ käuflich
erworben. Trotz des ebenerwähnten traurigen Er-
eignisses zählt diese Mission schon 500 bis 600 ernst
gesinnte Katechumenen, deren Zahl sich bald beträcht-
lich mehren wird. · *
3. Am Tanganyikasee hat die Mission im
verflossenen Jahre gute Erfolge aufzuweisen. Nach
dem Berichte eines Missionars stehen jeßt sämmt-
liche Dörfer, 20 an der Zahl, zwischen Karema und
Kala unter dem Einflusse der Mission. Die Be-
wohner, mehrere Tausende, erhalten regelmäßigen
Unterricht. Im Waisenhause zu Karema sind
300 Kinder. Zu Weihnachten wurden in Karema
40 Erwachsene getauft, im Monat März d. Is.
ebenso viele. Der Einsluß der Schwestern, die seit
einem Jahre dort wirken, ist sehr bedeutend.
In Kala erbaut man eine Kirche aus Steinen.
In Karema geschieht viel für die Bodenkultur; die
Umgegend der Mission, früher eine Wildniß, gleicht
jetzt einem mit aller Art nützlichen Pflanzungen ver-
sehenen Garten. ⅜ J
Auf deutschem Gebiete haben die „Weißen Väter“
zehn Stationen und zwei Schwesterniederlassungen.
Daselbst arbeiten unter zwei Bischöfen und einem
Provikar 26 Priester, 16 Brüder, 7 Schwestern
und 7 Negerärzte bezw. Katecheten, die in Malta
ausgebildet sind. 4
Eine Karawanc, bestehend aus 8 Priestern und
6 Brüdern, hat am 10. Juni Marseille verlassen
und dürfte nunmehr schon von Bagamoyo den
Marsch nach dem Innern angetreten haben.
Im Missionshause zu Trier befinden sich 26 Zög-
linge; in Marienthal werden tüchtige Laien als
Brüder herangebildct. 14 sind im Laufe des Jahres
nach Afrika abgereist.
Im Ganzen sind also in Deutsch-Ostafrika thätig:
3 Bischöfe, 1 apostolischer Provikar, 54 Priester,