Geographische Lage — Grenzen. Der Text der
diplomatischen Grenzabkommen ist im Wortlaut wie-
dergegeben. — Allgemeine Landeskunde: Oberflächen-
gestalt —. Flüsse und Seen — Klima — Gesund-
heitsverhältnisse — Vegetation — Thierwelt. —
Bevölkerung: Eingeborene — Europäer.— Statistische
Uebersicht des Wachsthums der europäischen Kolonie
innerhalb der letzten fünf bis sechs Jahre unter Be-
rücksichtigung der Staatsangehörigkeit. — Die Pro-
duktion des Landes: Landeserzeugnisse — Ackerbau
— Plantagen — Statistische Uebersicht der Pflanzungen
— Viehzucht — Nutzbare Mineralien — Heimische
Industrie — Jagd und Fischerei. — Handel und
Verkehr: Art des Handelsbetriebes — Artikel der
Ein= und Ausfuhr — Statistische Uebersicht der
Haupt-Ein= und Ausfuhrartikel während der letzten
drei bis vier Jahre — Zölle — Abgaben und
Steuern — Schiffsverkehr: Dampferlinien — Fahr-
zeiten — Passagepreise — Frachttarife — Statistik
des Schiffsverkehrs. — Postwesen: Postverkehr —
Posttarif — Telegraph — Wortgebühr. — Mission:
Missionsgesellschaften und deren Stationen. — Ver-
waltung: Organisation — Schutztruppe — Behörden
— Rechtspflege — Etat des Schutzgebictes — Ein-
nahmen aus Zöllen 2c. (statistischer Vergleich aus
vier bis fünf Jahren).
An diesen allgemeinen Theil schließt sich eine
spezielle Beschreibung der einzelnen Ortschaften und
Stationen. Außer einer eingehenden Beschreibung
— vor Allem der größeren Plätze — werden hier
Angaben über die am Orte ansässigen Behörden,
Missionsniederlassungen, Schiffsverkehr, Faktoreien,
Pflanzungen, Gewerbetreibenden 2c. — Arbeits-
löhne, Preise der Lebensmittel und Tauschwaaren,
Entfernungen nach größeren Plätzen, Angaben über
Boden, Trinkwasser, meteorologische Beobachtungen 2c.
geboten. — Fünf Kartenbeilagen unterstützen den Text.
Das Buch wird ebenso werthvoll für die in den
Kolonien thätigen Persönlichkeiten als für jeden Kauf-
mann und Gewerbetreibenden sein, welcher mit den
Schutzgebieten Verbindungen hat oder anknüpfen will.
Paul Reichard: Stanley.
Hofmann & Co.
Das vorliegende Buch bildet einen Band der
A. Bettelheimschen Sammlung „Geisteshelden“ und
hat den durch seine große und erfolgreiche Reise in
Ostafrika bekannten Forscher zum Verfasser. Der
Verfasser spricht es im Vorwort offen aus, daß
Stanley wegen seiner oft und herausfordernd ge-
äußerten Feindseligkeit gegen Deutschland und infolge
seines Verhaltens gegen Emin Pascha gerade von
deutscher Seite keine milde Beurtheilung verdiene.
Indessen dürfte ihm Recht zu geben sein, wenn er
Berlin 1896. E.
620
meint, daß trotz der schlimmen Seiten seines Charak-
ters Stanley immerhin eine unbefangene Würdigung
seiner Leistungen verdiene. Das ist in der Schrift
in vollem Maße geschehen. Besonders lesenswerth
sind die Enthüllungen Reichards über die abenteuer-
liche und unglückliche Jugend Stanleys, deren
Geschichte trotz seiner Heimlichthuerei an den Tag
gekommen ist. Der englische Reisende, der sich so
lange als Amerikaner geberdet hat, heißt nämlich
eigentlich John Rowland und ist das uneheliche Kind
eines Bauernmädchens in Wales.
O. Hübners geographisch-statistische Tabellen
für 1896, herausgegeben von Dr. Fr. v. Juraschek.
Das kleine, treffliche Nachschlagebuch ist neu er-
hänzt pünktlich wieder erschienen. Der neue Jahr-
gang berücksichtigt bereits die Ergebnisse der deutschen
Vollszählung von 1895 in umfassender Weise.
Dr. M. Albrecht: Nussisch-Centralasien. Reisebilder
aus Transkaspien, Buchara und Turkestan. Mit
52 Abbildungen. Hamburg 1896. Verlagsanstalt
und Druckerei A.-G.
Der Verfasser, welcher seit Jahren mit Rußland
vertraut ist, liefert hier eine höchst lesenswerthe Schil-
derung der Arbeiten und Erfolge Rußlands in den
durch die transkaspische Eisenbahn neuerdings er-
schlossenen weiten Gebieten, welche er in Begleitung
seiner Frau im Herbst 1893 besucht hat. Die oft
geschmähte russische Verwaltung hat dort im Osten
des Kaspischen Meeres eine gewaltige und außer-
ordentlich erfolgreiche Kulturarbeit geleistet. Die
Entwickelung ist freilich noch bei Weitem nicht beendet.
Leider sind die Verhällnisse in diesen mittelasiatischen
Gebieten so abweichend von den afrikanischen, daß
für die dortige Kolonisation direkte Nutzanwendungen
aus dem Vorgehen der Russen nur in wenigen
Punkten gezogen werden können.
Die transatlantischen Schnelldampfer, die
Gefahren der Scereise und die Rettungsmittel der
Seeschiffe, nebst einer ausführlichen Antwort auf
die Frage: Warum versteht man bei uns im
Binnenlande so wenig vom Seewesen? Von
einem Gereisten. Leipzig 1896. F. W. Grunow.
Obwohl es fraglich sein dürfte, ob in anderen
Binnenländern das Publikum besser über Seewesen
unterrichtct ist als in Deutschland, verdient diese
Schrift Anerkennung. Sie beweist durchweg, daß
sie von einem genau unterrichteten Fachmann stammt,
und ist dabei durchaus klar und lesbar abgefaßt.
Auch der mit dem Meere vertraute Leser findct in
ihr vieles Neue und Interessante.