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Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mitfkler & Sohn, Berlin SW12,
Kochstraße 68—71.
Soeben erschien:
Die
Uropäischen Kolonien.
Schilderung
ihrer Entstehung, Einrichtung, Erfolge und Aussichten 1
Dr. Rlfred Zimmermann.
Erster Band:
Die Kolonialpolitik Vortugals und Spaniens
in ihrer Eutwickelung von den Anfängen bis zur Gegenwart dargestellt.
Mit einer Karte in Steindruck: Uebersicht des portugiesischen und spanischen Kolonialbesitzes gegen Mitte
des 16. Jahrhunderts.
reis geheftet Mk. 10,—, in Originalband Mk. 11,50. ——
Noch fehlte es an einem übersichtlichen Buche, welches ohne vorgefaßte Meinung und Partei-
nahme die Thaten und Erfahrungen der großen Kolonialmächte schildert und den Schwerpunkt auf die
verschiedene Entwickelung der kolonialen Politik in den einzelnen Staaten legt. Zum ersten Male wird
in obigem Werke der Versuch gemacht, ein solches zu bieten. «
Der Verfasser, der die Entwickelung der deutschen überseeischen Politik von deren Anfang her in der
Nähe zu beobachten Gelegenheit hatte und durch wiederholte Reisen und langjährige Studien mit den Ver-
hältnissen auch der fremdländischen Kolonien sich vertraut gemacht hatle, will in seinem Werke Allen mit
kolonialen Dingen beschäftigten Personen ein Handbuch liefern und dem großen Publikum ein
klares Urtheil über das Wesen und die Bedingungen der Kolonien, an der Hand der Geschichte, bieten.
Das Werk soll daher eine allgemeine Geschichte der europäischen Kolonialpolitik sein. Es forscht den Ursachen
nach, aus denen die einzelnen Staaten zu einer solchen genöthigt wurden, und schildert die verschiedene Art,
in welcher sie diese Aufgabe erfaßt und durchgeführt haben. An die Geschichte der Gründung und Entwickelung
der Kolonien selbst schließt sich daher eine Darlegung aller der Gründe, die das Gedeihen der Kolonien
begünstigt oder gehemmt haben. Der Verfasser legt ein Hauptgewicht auf eine übersichtliche Darstellung
der je nach den nationalen Eigenschaften und Zielpunkten der einzelnen Staaten sehr verschiedenartigen
Verwalkung und Gesetzgebung. 4
Portugals und Spaniens Kolonialpolitik sind als Gegenstand des ersten Bandes gewählt
worden, weil diese Staaten die Bahnbrecher auf kolonialem Gebiete gewesen sind, und eine Kenntniß der
Einrichtungen und Thaten dieser beiden Bölker auch für die Gegenwart, bei allem Wechsel der Zeiten,
Anschauungen und Kenntnisse im Laufe der Jahrhunderte, in hohem Maße lehrreich ist. Zum Mindesten ist
daraus in gielerlei Hinsicht mit Sicherheit zu entnehmen, wie ein kolonisirender Staat nicht vor-
gehen soll. *“m »
Der zweite Band, welcher im nächsten Jahre erscheinen und die Entwickelung der englischen
Kolonialpolitik darstellen wird, will dagegen zeigen, unter welchen Voraussetzungen und Be-
dingungen eine Kolonie am besten zur Blüthe kommt und von welchem Geist ein Volk beseelt sein
muß, welches wirklich lebensfähige überseeische Tochterstaaten heranziehen will. Der die holländische
olonialpolitik behandelnde dritte Band wird die Ergänzung dazu liefern. Die Geschichte der
französischen Kolonialpolitik wird ihr Hauptinteresse in der Darstellung der Schwierigkeiten haben,
welchen gute Gedanken bei der Ausführung durch schlechte Organe und in einer unselbständigen, der
Selbstaufopferung entbehrenden Nation begegnen. Den Abschluß wird die Schilderung der deutschen
kolonialen Versuche bis zur Gegenwart bilden.
DBas Werk ist durch alle Buchhandlungen des In= und Auslandes
zu beziehen. Gegen Einsendung des Betrages auch portofrei von der
n # Verlagsbuchhandlung.