Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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Die Beziehungen zu den deutschen Nachbarstationen werk niedergeschlagen, verbrannt und die Asche mit 
am Nyassasee, dergleichen zu Portugal waren die dem Boden vermengt. Nachdem die Oberfläche durch 
besten. 
In einem Anhange zu dem Bericht giebt John- 
ston Auskunft über die im Protektorate vorkommen- 
den Wildarten. Zur Jagd auf Elefanten, Rhino- 
zerosse und Giraffen ist in gewissen Bezirken ein 
Erlaubnißschein erforderlich, welcher pro Jahr 
25 Pfd. Sterl. kostet. Es wird beabsichtigt, in Zu- 
kunft auch dem Zebra einen ähnlichen Schutz zu 
Theil werden zu lassen. Mit der Zähmung von 
einigen Antilopenarten sind wiederholt Versuche ge- 
macht worden, doch führten dieselben, da die einge- 
fangenen Thiere zu jung waren und nicht genügend 
mit Kuhmilch versehen werden konnten und anderer- 
seits die Eingeborenen nicht wie die Inder dieselben 
aufzuziehen verstehen, zu keinen befriedigenden Re- 
sultaten. 
einem anderen Auhange schreibt er über den 
Iu einem anderen Auhange schreiht er über den in London 10 ¼/ d. per Pfd. oder 95 Pfd. Sterl. 13 8. 
Kaffeebau, wie folgt: 
Hackarbeit vom Unkraut 2c. gereinigt ist, werden auf 
ihr in einem Abstande von 6 bis 7 Fuß Linien ge- 
zogen und auf denselben wiederum in einem Abstande 
von 6 bis 7 Fuß Löcher von 18 Zoll Weite und 
ebenso großer Tiefe eingegraben, welche möglichst 
lange, etwa bis zum September, offen liegen bleiben. 
Gleichzeitig hat der Pflanzer für die Anlage eines 
Pflanzgartens und den Bau der erforderlichen Schutz- 
hütten Sorge zu tragen, um dann mit dem Beginn 
der Regenzeit die Stecklinge einzusetzen. 
Die Entschalung der Früchte wird wie in anderen 
Gegenden hauptsächlich durch Handarbeit herbeigeführt; 
an Maschinen sind zu diesem Zwecke der Apparat 
von Gordon und neuerdings auch ein solcher von 
Walker in Gebrauch. Die durchschnittliche Ernte 
beträgt pro Acre 3 bis 3½ Centner. 
Auf Veranlassung des Missionars Buchanan, 
welcher sich in Britisch-Centralafrika zuerst für den 
Kaffeeban interessirte, brachte 1878 der schottische 
Missionar Duncan drei Kasffeepflanzen (arabische) 
nach Blantyre, die in dem dortigen Missionsgarten 
ausgepflanzt wurden. Zwei derselben gingen ein, 
die dritte brachte aber bereits nach zwei Jahren 
1000 Bohnen, welche gleichfalls ausgepflanzt wurden. 
Die hieraus resultirenden 400 Pflänzlinge brachten 
nach weiteren drei Jahren eine Ernte von 14½ 
Centnern. 
weit und 3 Fuß tief; sie wurden mit Alluvialboden, 
Kuhdünger und Holzasche angefüllt. Zur genannten 
Zeit wurden auch Versuche mit Liberia= und Jamaika- 
kaffec gemacht, welche aber nicht zu denselben glän- 
zenden Resultaten führten. In dem Zeitraum von 
1880 bis 1890 waren die Gebrüder Buchanan in 
Nyassaland die einzigen Kaffeepflanzer. Augenblicklich 
sind im Shirehochland allein ungefähr 100 Kaffee- 
pflanzer, ebenso bildet der Kaffeebau auch im Nyassa- 
land die Hauptindustrie. Durch ihn sind die lokalen 
jährlichen Einnahmen in fünf Jahren von nichts auf 
20 000 Pfd. Sterl. gestiegen. Außer den Europäern 
haben sich auch sechs Eingeborene mit Erfolg diesem 
Berufe zugewendet. Im Besonderen haben die Ge- 
brüder Buchanan 900 Acres unter Kultur, sie be- 
schäftigen zu diesem Zwecke neun europäische Beamte 
und erwarten einen Export von 100 Tonnen. Der 
größte Besitzer, E. C. A. Sharrer, versügt über 
einen Grundbesitz von 365 000 Acres, von denen 
900 mit Kaffee bestellt sind. Er beschäftigt 19 Euro- 
päer und wird vermuthlich mit Rücksicht auf die 
Jugend seiner Plantagen nur 20 bis 30 Tonnen 
exportiren. Der Gesammtexport an Kaffee für das 
Jahr 1896 wird auf 350 Tonnen angenommen. 
Bei Einrichtung einer Plantage wird auf folgende 
Weise verfahren: Im Juni wird auf dem zu be- 
bauenden Arcal alles überflüssige Holz und Busch- 
Die Größe der Pflanzlöcher war 6 Fußz 
  
Der Durchschnittspreis der 1894er Ernte betrug 
4 d. die Tonne; der höchste Preis betrug 107 s., 
der niedrigste 86 s. per Centner. 
vevordnung des britischen Rommisars für den 
westlichen Stillen GOcean. 
Der britische Oberkommissar des westlichen Stillen 
Oceans hat unter dem 24. August d. Is. für die 
Inseln Manahiki, Rakahanga, Tongarewa (Penrhyn), 
Pukapuka, Danger-Inseln und die Uniongruppe eine 
Verordnung erlassen, wonach die Veräußerung von 
Ländereien, die den Eingeborenen gehören, verboten 
wird. Nur eine den Zeitraum von 21 Jahren nicht 
übersteigende Verpachtung ist mit Genehmigung des 
Oberkommissars zulässig. Eine ohne solche Geneh- 
migung stattgehabte Verpachtung kann jederzeit mit 
sechsmonatlicher Kündigung aufgehoben werden. 
Expedition Dourst. 
Nach Meldung der „Times“ hat die Expedition 
des Lieutenants Hourst Ende Oktober Lagos auf 
dem Wege nach Porto Novo berührt. Sie zählte 
40 Personen, von denen 34 Senegalesen waren. 
Lieutenant Hourst hat seine Reise vom Senegal 
nach Timbuktu, von da auf dem Niger bis Warroe 
und zuletzt auf dem Forkados-River bis Lagos 
glücklich ausgeführt. Das Gouvernement von Lagos 
hat die Durchfuhr der Maschinenkanonen und Prä- 
zisionsgewehre der Expedition durch die Kolonie 
Lagos gestattet. Der Dampfer „Olinda“ einer 
Lagosfirma hat die Expedition mit ihren reichen 
Sammlungen nach Porto Novo befördert.
	        
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