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Ueber die Mengen und den Werth der im Jahre
1895/96 zur Ausfuhr gelangten australischen Weine
geben die folgenden Zahlen Aufschluß:
Menge: Werth:
Kolonie Gallonen Pfd. Sterl.
Neusüdwalles 21 537 5806
Queenslaond 60 34
Südaustrallen 343 405 58 826
Viktoria.. ... 318 188 53 826
Zusammen 683 210 118 492
bl Mark
Das sid 31 055 2 417237
Gallonen Pfd. Sterl.
Dagegen im Vorjahre. 572 804 121658
Fast die ganze Ausfuhrmenge an australischen
Weinen geht nach Großbritannien, von wo dann ein
Theil angeblich nach Frankreich seinen Weg findet,
um zum Verschneiden der französischen Weine benutzt
zu werden.
Die Menge des in den australischen Kolonien
im Jahre 1895/96 hergestellten Cognaks wird auf
etwa 431729 Gallonen, das sind 19 624 hl, geschätzt.
Perschiedene Witkheilungen.
Neue Rarte von Raiser Wilhelmsland.
Die Nautische Abtheilung des Reichs-Marine=
Amts wird demnächst eine Karte von Berlinhafen,
Nordküste von Kaiser Wilhelmsland, erscheinen lassen.
In derselben werden die früheren europäischen Namen
für die auf der Berlin-Rhede liegenden Inseln zu
Gunsten der einheimischen Namen derselben in Fort-
fall kommen, so daß nunmehr die Inseln Dudemaine,
Faraguet, Sainson und Sanssouci in der gleichen
Reihenfolge Tamara, Ali, Seleo und Augail heißen
werden.
Frequenz des #eminars für orientalische Sprachen
Zu Berlin.
Nach dem amtlichen Verzeichniß des Personals
und der Studirenden des Seminars für orientalische
Sprachen an der Königlichen Friedrich Wilhelms-
Universität zu Berlin für die Zeit vom 15. Oktober
1897 bis 15. März 1898 wird das Seminar von
160 Studirenden besucht. Nahezu ein Drittel der-
selben bereitet sich auf dem Seminar für eine spätere
amtliche oder private Thätigkeit in den deutschen
Schutzgebieten vor.
Es sind: 2 Aerzte, 1 Astronom, 1 Bergreferendar,
1 Botaniker, 1 Forstassessor, 1 Geometer, 2 Gerichts-
assessoren, 2 Gerichtsaktuare, 1 Kaufmann, 1 Kunst-
schüler, 2 Landmesser, 1 Landwirth, 1 Lehrer, 1 Mis-
sionar, 9 Offiziere, 1 Postsekretär, 2 Postpraktilanten,
6 Referendare, 1 Steuerbeamter, 2 stud. agr., 7 stud.
Jjur., 1 stud. techn., 1 stud. theol., 1 Zollbeamter.
Sie hören Vorlesungen über Suaheli, Guzerati,
wissenschaftliche Beobachtungen auf Reisen, Tropen-
hygiene, tropische Nutzpflanzen und ihre Verwendung,
Landeskunde der deutschen Kolonien.
Geweihausstellung in Berlin.
In der diesjährigen deutschen Geweihausstellung
zu Berlin wird das afrikanische Wild durch Samm-
lungen von Dr. Schöller und Schillings sehr
reich vertreten sein. Nach dem sachverständigen
Urtheil des Direktors des zoologischen Gartens
Dr. Heck befinden sich verschiedene Seltenheiten unter
den Schillingsschen Jagdtrophäen.
Dem Jahresbericht der PSandelskammer zu damburg
über das Jahr 1897,
erstattet in der Versammlung „Eines Ehrbaren Kauf-
manns“ am 31. Dezember 1897, entnehmen wir:
Die Entwickelung in den deutschen Schutzgebieten
schreitet stetig fort.
In Kamerun war eine Plantagengesellschaft
zum ersten Male in der Lage, eine Dividende zu
vertheilen, und das wachsende Zutrauen zu der Er-
tragsfähigkeit derartiger Unternehmungen zeigt sich
in der erfolgten Gründung mehrerer neuer Plantagen-
gesellschaften.
In Togo ist durch einen Vertrag mit Frankreich
die Abgrenzung der beiderseitigen Interessensphären
erfolgt, die, wenn sie auch nicht allen Wünschen ent-
spricht, doch den Vortheil klarer Verhältnisse bietet.
Nach Südwestafrika griff die im Kaplande
und Transvaal herrschende Rinderpest über, richtete
hier aber nicht so empfindliche Verherungen unter
dem Viehstande an, wie in jenen Ländern, wozu
zweifellos die sorgfältigere Anwendung des von Ge-
heimrath Dr. Koch entdeckten Schutzmittels erheblich
beigetragen hat. Durch den von der Reichsregierung
in Angriff genommenen Bau einer Eisenbahn nach
Windhoek ist ein wesentlicher Schritt zur Erschließung
und Verwerthung des Landes gethan.
Auch in Ostafrika konsolidiren sich die Verhält-
nisse mehr und mehr; doch krankt die Entwickelung
an den Schwierigkeiten, die sich, wie der Förderung
mancher anderen Verkehrsmittel, so auch namentlich
dem Ausbau der Eisenbahnen entgegenstellen. Es ist
aber um so nothwendiger, daß von Reichswegen
größere Anstrengungen gemacht werden, um unsere
Kolonien aufzuschließen und hierdurch aufnahmefähiger
zu machen, als gerade auf diesem Wege Ersatz ge-
schaffen werden kann für die uns anderweit verloren
gegangenen oder noch verloren gehenden Absatzgebiete
in den Kolonien anderer Nationen, welche fortdauernd
Maßnahmen treffen, um auf Kosten fremder Waaren
die eigenen Landeserzeugnisse zu bevorzugen. Aus
diesen Gründen ist es auch insbesondere erforderlich,
daß sich das Reich an dem Bau von Bahnen durch