Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

dar-es-Saläm ab. 
—— — 
Der Gerichtsakltuar Donecker wird demnächst 
die Reise nach Dar-es-Saläm antreten. 
Ramerun. 
Der Kaiserliche Gouverneur v. Puttkamer ist 
mit Urlaud in Deutschland eingetroffen. 
— — — — — 
Als Ersatz für den ausgeschiedenen Materialien— 
verwalter Bittner ist der Eisenbahnbauassistent 
Vergner nach Kamerun abgereist. 
Polizeimeister Biernatzky hat einen Heimaths- 
mlaub angetreten. Seine Vertretung hat Sergeant 
VBeerbaum übernommen. 
Lehrer Lederbogen ist im Februar in Kamerun 
engemoffen. Lehrer Betz tritt im April einen 
Heimatsurlaub an. 
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Der Bergmann Niepmann reist demnächst nach 
Togo. · 
Gerichtsassessor Dr. Gleim hat Ende Februar 
Togo mit Heimathsurlaub verlassen. 
Gerichtsaktuar Dobbert ist Anfang Januar in 
Lome eingetroffen. 
An Stelle des heimkehrenden Telegraphenassistenten 
Marx reist der Oberpostassistent Weyland nach Lome. 
— 
Züdwestafrika. 
An Stelle des zurücktretenden Assessors Fischer 
ist der Gerichtsassessor a. D. Dr. Köhler der Kaiser- 
lichen Landeshauptmannschaft zugetheilt worden. Dr. 
Köhler hat die Reise nach Swakopmund angetreten. 
Als Ersatz für den verstorbenen Postassistenten 
Breitwieser begiebt sich der Postassistent Schneider 
nach Swakopmund. 
An Stelle des ausgeschiedenen Oberlandmessers 
Dürrling ist der Landmesser Görgens nach 
Spwakopmund abgereist. 
— 
Rachrichten aus den deutschen Schuhgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
  
Deutsch-Dltafrika. 
Berichte über die Ergebnisse der Expedition des Geheimen 
Medizinalrathes Dr. Roch. 
Ueber die Ergebnisse seiner Untersuchungen ge- 
legentlich einer Expedition nach Westusambara hat 
Geheimer Medizinalrath Dr. Koch unter dem 15. Fe- 
bruar d. Is. solgende Berichte erstattet: 
Dar-es-Saläm, den 10. Februar 1898. 
Beiterer Bericht über die Surrakrankheit. 
In einem früheren Berichte war mitgetheilt, daß 
ein Surra-Infektionsherd auf dem Wege von Uhehe 
zur Küste existiren müsse, und zugleich die Vermuthung 
ausgesprochen, daß noch weitere Herde in anderen 
Theilen der Kolonie anzutreffen sein würden. Diese 
Vermuthung hat sich insofern bestätigt, als ich in- 
wischen noch zwei andere Richtungen gefunden habe, 
in welchen Surra-Infektion vorgekommen ist, also 
auch entsprechende Infektionsherde liegen müssen. 
Bei meinem Aufenthalt auf der Station Masinde 
thelte mir der Stationschef Herr Lieutenant v. Stü- 
mer mit, daß in Kisuane, welches am östlichen Fuße 
des Paregebirges liegt, unter den dorthin gebrachten 
Rindern eine Krankheit ausgebrochen sei, deren Be- 
chreibung in mir den Verdacht auf Surra erweckte. 
Auf melne Veranlassung ließ Herr v. Stümer zwei 
hiere aus dieser Herde kommen und schickte sie mir 
dach Kwai. Das eine Rind war unterwegs verendet, 
des zweite kam indessen bis Kwai, wo ich es unter- 
uchte und in seinem Blute die Surraparasiten nach- 
weisen konnte. 
gehörten, war vom Kilimandjaro nach Kisuane ge- 
bracht. Es muß also der Surraherd auf diesem Wege 
oder in Kisuane selbst, in dessen Nähe sich sumpfige 
Niederungen befinden, zu suchen sein. 
Nach Mittheilungen, welche mir von Eingeborenen 
des Usambaragebirges gemacht wurden, zu urtheilen, 
schemen sich überhaupt am Fuße dieses sowie des 
Paregebirges nicht nur ein vereinzelter, sondern meh- 
rere solcher Surraherde zu befinden. 
Ein zweiter Surrabefund, der sich in Kikokwe 
bei Pangani zeigte, betraf Vieh, welches vom Süd- 
user des Victoria-Sees durch die Massaisteppe zur 
Küste gebracht war. Derselbe läßt auf einen oder 
mehrere Infektionsherde in den sumpfigen Niederungen 
am See schließen. 
Auch im Ruahagebiet scheint es sich nicht nur 
um einen engbegrenzten Herd zu handeln, sondern 
um eine lange Strecke des Flußlaufes, da Dr. Stier- 
ling in Iringa in einem kürzlich erstatteten Bericht 
Mittheilungen über eine Rinderkrankheit macht, die 
unzweifelhaft Surra ist und am oberen Lauf des 
Ruaha in der Nähe von Bueni vorkommt. 
  
Der früher erwähnte Versuch, die Surra künstlich 
auf Esel zu übertragen, hat folgendes Ergebniß gehabt: 
Es wurden zwei einheimische Esel, sogenannte 
Massai-Esel, und zwei Bastarde von Massai= und 
Maskat-Eseln zugleich mit einem Rind, zwei Kälbern, 
zwei Hunden und einigen Ratten geimpft, und zwar 
in der Weise, daß Surrablut in eine kleine Haut- 
Die Herde, zu welcher diese Thiere wunde am Ohr gebracht wurde. Bei sämmtlichen
	        
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