Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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Nichtamtlicher Theil. 
Personal · Nachrichten. 
Deutsch-Ostafrika. 
Der Vermessungsgehülfe Sarnowski ist nach 
Dar-es-Saläm abgereist. 
—. — — 
Ramernn. 
Der für die Stelle des Bootsmanns angenom- 
mene Steuermann Wendt ist nach Kamerun abgereist. 
  
Der Gärtner Deistel ist nach Kamerun ab- 
gereist. 
  
  
Der Geometergehülfe Scholze ist nach Kamerun 
abgereist. 
  
Cogo. 
Der der Kaiserlichen Landeshauptmannschaft zu 
kommissarischer Verwendung überwiesene Dr. phil. 
Rigler reist Ende des Monats nach Lome ab. 
  
Der Techniker Tönnies ist Mitte März in Togo 
verstorben. 
  
Premierlieutenant v. Doering ist Anfang Fe- 
bruar in Togo eingetroffen. 
  
Nachrichten aus den deukschen Schungrbieken. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
  
Deutfsch-Sftafrika. 
Wisfenschaftliche Lammlungen. 
Der in Langenburg in Deutsch-Ostafrika als 
Regierungsarzt thätige Dr. med. Fülleborn hat 
der zoologischen Sammlung des Museums für Natur- 
kunde in Berlin zwei kleine Sendungen zoologischer 
Gegenstände zugehen lassen, und zwar: 
12 Säugethierbälge zum Theil mit Schädeln, 
6 Säugethiere in Alkohol, 
8 Vogelbälge, 
1 Panzer und ekelett einer Schildkröte. 
Die Konservirung der Thiere war recht gut. Die 
Sendungen sind bemerkenswerthe Beiträge zur Fauna 
des Südens von Deutsch-Ostafrika. Besonders inter- 
essant sind der Schädel eines jungen Stachelschweines 
und ein junges Zügelstreif-Eichhörnchen, sowie eine 
Spitzmaus, durch welche das Vorkommen von Cro- 
cicura gracilipes weit nach Süden nachgewiesen 
wird. Ebenso sind zwei Ginsterkatzen, Genetta 
lelina Thunb., und ein Halbaffe Otogale kirhi 
Cray werthvoll, weil dadurch das Vorkommen der 
ersteren Art im Süden des Schutzgebietes nachge- 
wiesen wird und weil der Halbaffe ein bisher un- 
bekunntes Jugendkleid trägt. Unter den Vögeln 
befinden sich zwei Kuckucke, die wegen ungewöhnlicher 
Färbung von besonderem Interesse sind. 
  
Ramerun. 
Ausbau der Station Buba. 
Der Ausbau der Station Busa ist Ende v. Is. 
nach einem Bericht des Kaiserlichen Gouverneurs 
rstig vorgeschritten und wird mit Schluß der dies- 
maligen Trockenzeit, also etwa im April, soweit 
vollendet sein, daß die vorhandenen Gebäude für die 
  
nächsten zehn Jahre genügen, wenn nicht an die 
Station bezüglich der Unterbringung von Rekon- 
valeszenten noch sehr viel höhere Ansprüche gestellt 
werden sollten, als dies vor der Hand der Fall ist. 
Letzteres ist aber kaum anzunehmen im Hinblick 
auf das auf Suellaba zu errichtende Seesanatorium, 
auf dessen Herstellung im Interesse stark geschwächter 
Rekonvaleszenten Dr. Plehn mit Recht hohen 
Werth legt. 
Sämmtliche Gebäude der Station sind auf 
massiven Sockeln oder gemauerten Pfeilern aus Holz 
und Wellblech verfertigt, ein für hiesige Verhältnisse 
bewährtes Verfahren. 
Das neue Logirhaus liegt an der Busastraße in 
der Verlängerung der Front des Wirthschaftsgebäudes, 
gesund und luftig mit sehr schöner Aussicht; es hat 
vier geräumige Zimmer und breite Veranda. Durch 
diesen soeben fertig gewordenen Neubau ist jedem 
bisher mitunter recht fühlbaren Platzmangel auf lange 
Zeit hinaus abgeholfen. 
Die im nächsten Etat über den regelrechten 
Stationsbetrieb hinaus zur Verfügung stehenden 
Mittel werden zweckmäßigerweise für weitere technische 
Verbesserungen, wie Anlage einer einfachen Wasser- 
leitung durch Röhren, für die so sehr nothwendige 
Anschaffung von gutem Zuchtvieh, für Wege-, Brücken- 
und Gartenanlagen zu verwenden sein. 
Geradezu überraschend ist das Gedeihen der 
Kulturen von Rosen, Veilchen, Erdbeeren, Spargel, 
Kartoffeln, amerikanischem Mais, arabischem Kaffee, 
Thee, Feigen, Mispeln, sämmtlicher Gemüse, des 
Rasens, edler Bananensorten und dergleichen in dem 
Garten der neuen Station. 
Palmen und Ananas kommen nicht mehr fort, 
die Lage ist zu hoch und die Nächte zu kühl. Unter- 
halb der Station finden sich wohl vereinzelte Palmen, 
die jedoch keine Früchte tragen.
	        
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