konnte, weil die Preise der Erzeugnisse die durch
Vorschußgeben stets entstehenden Verluste nicht mehr
deckten. Hierdurch verlor auch ein Theil der schwarzen
Händler ihren Verdienst.
Die Einkaufspreise für die Bodenerzeugnisse bleiben
sich stets gleich, und es ist unmöglich, den Preis-
schwankungen in Europa durch entsprechende Einkaufs-
preise folgen zu können.
Ausgeführt wurden von hauptsächlichsten Artikeln
aus dem französischen Kongo im Jahre 1897:
Gummi elastikum 518 270 kg,
Elefantenzähne 105 244
Palmöl. 139 810 =
Palmkerne 806 4599 =
Kolanüsse 7 802 =
Owalanüsse 3 820 =
Piassava 22 512 45
Kaffee 30 094 „
Kakaog 8 097 =
Ebenholz . 1747996-
Mahagoni... 3421047-
andere Nutzhölzer 125 104 „
Gelbholz 56 607 „
Rothholz 172 612 =
Der Schiffsverkehr im Hafen von Gabun im
Jahre 1897 war folgender:
Dampfschiffe:
25 deutsche 63 237 Reg.-Tons,
26 britische 595500 -
48 französische 128 900 -
Segelschiffe:
1 französisches 379 -
1 portugiesisches 144 -
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Verschiedene Mittheilungen.
Deutscher Frauenverein für Rrankenpflege in den
Kolonien.
Dem Jahresbericht des Frauenvereins für Kran-
kenpflege in den Kolonien zufolge waren in dem
vorigen Jahre folgende Schwestern in den Kranken-
häusern der Kolonien thätig:
in Dar-es-Saläm unter Herrn Dr. Becker die
Schwestern Anna Jakobus, Bertha Bausch-
licher, Hermine Seif;
in Tanga unter Herrn Dr. Plehn die Schwestern
Theodore Struckmeier, Toni v. Held, Georgia
v. Issendorff;
in Klein-Popo (Togo) unter Herrn Dr. Wicke
die Schwestern Elise Heidner, Johanna
Wittum;
in Kamerun unter Herrn Dr. Plehn die Schwe-
stern Elise Franke, Ernestine Drews, Jo-
hannd Bachmann;
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Bremen ist sehr günstig verlaufen.
in Windhoek unter Herrn Dr. Sobotta die
Schwestern Anna Bäßler, Helene Kliewer;
in Stephansort die Schwester Auguste Hertzer.
Ke- Guinea-Tabak.
Die am 22. Juni d. Is. vollzogene Einschreibung
über 123 Packen (etwa 20 000 Pfund) Neu-Guinea-
Tabak bei den Herren Joh. Achelis & Söhne in
Die Tabake,
welche ein schönes, zartes Gewächs mit guten Farben
und guter Qualität zeigten, wurden ganz erheblich
über Taxe bezahlt. Es wurden verkauft: W. C.
Stephansort 69 Packen zu 235 Pf. an die Herren
Fritz Strauch & Sohn und A. C. Stephansort
54 Packen zu 155 Pf. an einen geheimen Käufer.
Der Neu-Guinea-Tabak gewinnt immer mehr an
Beliebtheit bei den Käufern, es ist deshalb sehr zu
bedauern, daß die Anpflanzungen der Neu-Guinea-
Kompagnie noch keine größeren Dimensionen ange-
nommen haben.
— — —
Englische Urtheile über die Aussichten der Rautschuk-
kultur.“)
Von Dr. Warburg.
Ueber die Aussichten der Kautschukkultur sind
augenblicklich die Ansichten noch recht getheilt, die
Ursache ist die, daß man sich einerseits von den in
den Wäldern noch vorhandenen Vorräthen keine rechte
Vorstellung machen kann, andererseits nicht weiß, wie
hoch sich die Erzeugungskosten im Verhältniß zur
Quantität des erlangten Produktes bei einer Groß-
kultur stellen werden. In dem „Queensland Agri-
cultural Journal“, das sich sehr intensiv mit der
Kautschukkultur beschäftigt, ist aus englisch-kolonialen
und technischen Zeitungen eine Auslese von Artikeln
abgedruckt, aus denen wir einige besonders charakte-
ristische Stellen entnehmen wollen. So sagt die
„India-rubber World“: „Nichts scheint sicherer, als
daß die große Industrie theilweise durch Erschöpfung
der gegenwärtigen Versorgungsquellen gelähmt werden
wird, und daß die glücklichen Besitzer von Kautschuk-
plantagen, seien es wenige oder viele, große Vermögen
ernten werden. Diese durch Kautschuk -Statistiker
erwiesene Thatsache liegt den großen Anstrengungen
zu Grunde, die jetzt gemacht werden, um Pflanzungen,
vor Allem in Mexiko, zu erlangen. Die Prospekte
der Kautschukpflanzer in Mexiko sind, selbst in gegen-
wärtigen Werthen, rosiger als die irgend einer anderen
landwirthschaftlichen Industrie, und das bezieht sich
mehr oder weniger auf jedes Land, in dem Castilloa
elastica gedeiht. Ein Profit von 300 pCt. im
achten Jahre ist das, was Sachverständige versprechen,
und die Zahlen sind basirt in einer Berechnung auf
einen Verkaufspreis von 1 sh per lb. und in einer
*) Aus dem „Tropenpflanzer“ Nr. 6, 1898.