Auch das Assistentenhaus erhielt in diesem Jahre
einen Anbau.
Der Pferdestall ist vollendet. Dem Viehstall
fehlt die innere Einrichtung, die nach der Angabe
des zu erwartenden Viehwärters hergestellt werden
soll. Vor dem Gouvernementshaus hat Gärtner
Lehmbach einen Park (hauptsächlich Grasplätze mit
Blumen) angelegt. Es sind weitere Strecken urbar
gemacht und mit Mais und Kartoffeln bepflanzt worden.
Der Kaffee steht gut und dürfte im nächsten Jahre
tragen. Er hat heuer schon die ersten Blüthen.
Ebenso gedeihen die durch Herrn Konsul Spengler
übersandten Gewächse, besonders Rosen, Veilchen und
Erdbeeren.
Zum Zwecke wissenschaftlicher Beobachtungen wurde
von Dr. Esch eine Hütte an der Kante des ersten
Gebirgsplateaus errichtet und eine weitere auf dem
Pik selbst.
Die Arbeitslöhne wurden im Laufe des Jahres
bedeutend herabgesetzt.
Die Station hat auch den Wegebau bis auf der
Strecke Victoria — Busa eifrig gefördert. Diese ist
jetzt durchgehends mit Reitpferden passirbar, und ge-
langt man in 3½ Stunden von Victoria nach Bucsa.
Auch die Wege nach den nächsten Dörfern sind zu
Pferde gut passirbar. Die Bevölkerung ist völlig
ruhig und friedlich.
Zu der Anlage der Plantage „Soppo“ verhielt
sich die Bevölkerung anfänglich etwas ablehnend, und
war es schwer, Arbeiter für dieselbe zu bekommen.
Jetzt hat sich dies geändert.
Der Gesundheitszustand der hier dauernd sich
aufhaltenden Weißen war durchaus günstig. Es gab
weder Malaria noch eine andere Tropenkrankheit.
Die Regenzeit war günstig, so daß während der-
selben andauernd gearbeitet werden konnte.
3. Station Johann Albrechtshöh.
Im Bezirke sind zur Zeit vier Weiße, der
Stationsleiter, Herrn Conradts Frau und Mutter
und in Mundame ein Faktorist der Firma Jantzen &
Thormählen. Der Gesundheitszustand der Station
war ziemlich gut.
Die Eingeborenen des Bezirks waren bis vor
Kurzem fanatische Fetischanbeter, doch hat dies seit
Gefangennahme Makias sehr nachgelassen. Der
Häuptling Makia ist inzwischen in Campo gestorben.
In Mundame sind in der Faktorei meist Bali-
leute als Arbeiter thätig. Handelsobjekte waren:
Kautschuk, Palmöl und Kerne, etwas Elfenbein und
Ebenholz.
Die Eingeborenen wurden angehalten, ihre Wege
zu verbessern. Der Hauptweg von Mundame nach
der Station ist jetzt selbst für Pferde passirbar. Nur
muß der Kumbafluß eine ordentliche Brücke erhalten.
Die Firma Jantzen & Thormählen hat bei
Mundame eine Kakaopflanzung begonnen, und sollen
bereits etwa 1000 Bäume angepflanzt sein.
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Die Basler Mission beabsichtigt, in Mokonje einen
schwarzen Lehrer zu stationiren.
Es kommen wenig Palaververhandlungen der
Eingeborenen vor die Station.
Die Station hat an Arbeitern außer einem kleinen
Stamme von elf Wayjungen theils Bali-, theils
Kumbaleute. Es ist daher nie Mangel an Arbeitern.
Angepflanzt sind etwa 3000 Bananen, deren Früchte
zur Verpflegung der Arbeiter dienen, dazwischen
stehen etwa 200 1¼ jährige Kaffee= und Kakao-
bäumchen. Zu Beginn der letzten Regenzeit wurden
noch etwa 1000 Kaffeebäumchen angepflanzt, die
allerdings noch sehr schwach waren. Der erst ge-
pflanzte Kaffee hat sich sehr schön entwickelt, sogar
schon stellenweise geblüht, und hofft der Stationsleiter,
Ende der nächsten Trockenzeit eine kleine Erstlings-
ernte als Probe nach Deutschland senden zu können.
Augenpblicklich ist noch ein Sack Saatkaffee in Beeten
ausgepflanzt. Auch sind größere Felder klar gemacht,
um Mitte der Regenzeit Mais, Bergreis und Erd-
nüsse zu pflanzen.
Von der Station nach dem See zu befinden sich
Viehweiden. Die vier Stück Rindvieh, welche augen-
blicklich auf der Station sind, sollen in gutem Zu-
stande sein. Ein Stall für dieselben ist gebaut.
Daneben ist ein Schweinehof mit Stall. Die Gemüse
im Stationsgarten gedeihen zufriedenstellend. Im
Garten sind etwa 100 Kautschukkerne eingepflanzt.
Der Stationsleiter glaubt mit der Zeit sowohl Milch-
als auch Zugvieh züchten zu können.
Am Ausfluß des Sees ist ein kleiner Wasserfall,
dessen Kraft leicht nutzbar gemacht werden könnte.
4. Station Yaunde.
Ueber die Verhältnisse auf der Station Ya#nde
und Umgebung giebt der Bericht des Premierlieute-
nants Dominik vom 16. April d. Is., der mit
nächster Post eintreffen wird, nach allen Richtungen
hin Aufschluß.
5. Station Lolodorf.
Das Verhältniß zu den umliegenden Stämmen
ist nach Niederwerfung der Bane und Buli durchaus
friedlich. Die Entwickelung der Station hat infolge
des Aufstandes der Bane und der damit verbundenen
Kämpfe einen gewissen Stillstand erfahren. Zur Zeit
werden alle Mittel darauf verwandt, die eingestürzten
Lehmbauten der Station durch Ziegelbauten zu ersetzen.
6. Station Campo.
Die politischen Verhältnisse sind gute, und ist
daher der Handel im Aufschwung begrissen. Es
sind während des Berichtsjahres sowohl die bestehen-
den Faktoreien vergrößert, als auch neue errichtet
worden.
Da die meisten Waaren vom Norden eingeführt
werden, legen Dampfer hier selten an. Dies dürfte
sich ändern, sobald die geplante Faktorei der Firma
Woermann ins Leben tritt.