Der Vormarsch erfolgte vorsichtig und langsam, und
in der Nähe der Werft wurde der Untergang des
Mondes abgewartet. Der Feind hatte zahlreiche
Wachtposten mit Hunden aufgestellt, deren Gebell
uns aber die Lage der Werft anzeigte. Die Kom-
pagnie erreichte endlich am Fuß einer Bergkette
entlang, die Werft links umgehend, eine Gruppe von
Felsblöcken. Hinter diesen jedoch hatte sich der Feind
aufgestellt, die Kompagnie war links neben die Spitze
gerückt, als uns auf 8 bis 10 Schritt Entfernung
das Feuer des Feindes entgegenschlug; die Gruppe
Felsblöcke wurde durch die Schüsse wie durch ein
Feuerwerk erleuchtet; aber ehe der Feind zum zweiten
Male laden konnte, hatte sich die Mannschaft über
die Felsblöcke weg mit Hurrah auf ihn gestürzt.
Erläuterungen:
Kompagnie.
Spitze.
Feind.
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Ich ließ die Berge besetzen, welche die Werft und
das Wasser daselbst beherrschten. Lieutenant Graf
v. Bethusy-Huc ging mit einer starken Patrouille
durch die Werft umd stellte fest, daß dieselbe vom
Feinde verlassen war. Bei Tagesgrauen wurde die
Beute zusammengetrieben. Fast alle Pferde und Esel
befanden sich nunmehr wieder in unseren Händen.
An Vieh wurden 100 Rinder und an 600 Stück
Kleinvieh erbeutet. Mehrere Gewehre und Munition
waren von dem flüchtenden Feinde zurückgelassen
worden. —
Lieutenant Graf v. Bethusy-Huc stellte durch
einen Patrouillenritt fest, daß jener in großer Hast
in nordwestlicher Richtung geflohen war. Sein durch
Blutspuren bezeichneter Weg führte durch enge Fels-
Kroki des Gefechts bei Ehobib am 5. Januar 1897.
Der Feind ließ es nicht zum Handgemenge kommen,
sondern verschwand in großer Eile in der Dunkel-
heit. So gelang es, nur einen Gefangenen zu
machen, welchen ich an der Kehle ergriffen hatte, ehe
er sich aus seiner Deckung erheben konnte. Trotz
der nahen Entfernung hatte der Feind in der
Dunkelheit und bei seiner Aufregung meistens vorbei-
geschossen. Jedoch fiel der Reiter Ludwig, durch die
Brust geschossen, und der Gefreite Schwibbe und ich
wurden durch Streifschüsse leicht verwundet. Beim
weiteren Vorgehen fielen noch einige Schüsse auf
uns, welche stets mit einem Anlauf unter Hurrah
beantwortet wurden. Bald aber schwieg das Gefecht,
welches kaum zehn Minuten gedauert hatte; von
unserer Seite waren nur einige Schüsse gesallen.
schluchten in der Richtung auf die Wasserstelle Anabis.
Ich versprach mir von einer direkten Verfolgung des
leichtfüßigen Gegners keinen Erfolg. Die Kompagnie
blieb daher am 5. Dezember in Ehobib stehen und
ging am 6. nach Aub zurück; von hier wurde das
Beutevieh nach Franzfontein abgetrieben, die Kom-
pagnie aber setzte sich am 8. Dezember in der
Richtung auf Otjitambi in Marsch.
Weniger glücklich war der Patrouillengang des
Unteroffiziers Wesch verlaufen. Seine Patrouille
bestand aus dem Gefreiten Kunadt, dem Gefreiten
Bönsch, zwei Namasoldaten und vier Hottentotten.
An der Wasserstelle Narachaams hatte der Unter-
offizier Wesch die Spuren der gestohlenen Pferde
gefunden und war ihnen in der Richtung auf Aub