1896/97 dagegen in
Cabo Verde 38 800,000 Dollar
Guinéê ... 9600,000-
S. Thomée Principe 47 860,000
Angola 204996,000 =
Mozambique 1 172 976,400 =
India 78 420,000
Macau 52 012,1600 --
Zusammen 1 555 864,560 Dollar.
Heute etwa 4 500 000 Mark.
Sonach sind 1852/53 weniger als ein Zwan-
zigstel ausgewendet; heute werden dagegen für
öffentliche Arbeiten in unserem überseeischen Besitz
mehr als ein Fünftel der Gesammtausgaben ver-
wendet. Außerdem enthält der Staatshaushalt des
Mutterlandes viele Ausgaben, die zu Gunsten der
Kolonien erfolgen, was für diese den Vortheil hat,
daß sie nicht mit eigenen Schulden belastet sind,
wie das beim größten Theil der Kolonien anderer
Länder der Fall ist.
Dieser Umstand muß hervorgehoben werden,
wenn Angelegenheiten von weitgehendem kolonialen
Interesse zu entscheiden sind.
Seit 1870/71 sind vom Mutterlande für über-
seeische Ausgaben bezahlt worden:?)
1870—1871 268 276,394 Dollar
1871—1872 365 040,254 =
1872—1873 5 802,1080 =
1873—184 —
1874—1875 98 386,094
1875—1876 65 398,326
1876—1877 1 169 615.734
1877—1878S 759 386,197
1878—1879 330 000,000
1879—1880 1 544 575,000
1880—1881 193 824,998
1881—1882 333 886,980
1882—1883 679 481.778
1883—1884 508 809,138
1884 —1885 733 406.9061
1885—1886 1 198 668,933
1880—1887 1 364 319,562
1887— 1888 1 300 060,642
1888—1889 2250 520,164
1889—1890 3 476 860,100
1890—1891
1891—1892
1892—1993
1893—1891
4303 281,119
3 004 667.290
2 080 308,838
1 396 151,120
189141—1895 2 183 168,615
1895—18906 3.510579.162
Zusammen 33 135 806,079 Dollar.
* Bis zum Jahre 1891 betrug 1 Conto de Reis
(1000.000 Reio) genau 45000 Mk; seit dieser Zeit schwankt
der Werth: er ist zur Zeit weniger als 30/XX) Mk., augen-
blicklich „Mitte Juni 1898) sogar nur 2500 Mk. genau.
Bei der annähernden Angabe in Mark nach 1891 sind
jedoch 3000 Mk. für 1 Conto angenommen, weil bei der
Aufstellung des Haushalts 1800/07 dieses Verhältniß
vorherrschte.
v # U v A V u u WV A MU# V V V Vu V V U# V
VM
468
Zwar sind von diesen Ausgaben diejenigen aus-
zuscheiden, die zu Gunsten der portugiesischen Ober-
hoheit erfolgten und die sonach als zum Mutterlande
gehörig anzusehen sind, indeß kommt es hier mehr
darauf an zu zeigen, daß Portugal in neuerer Zeit
den Kolonien mehr Aufmerksamkeit zugewandt hat
und selbst vor recht schweren Opfern nicht zurück-
geschreckt ist.
Schon aus dem bisher Gesagten ist eine sehr
bemerkenswerthe Umgestaltung unserer Kolonien von
1852 bis jetzt erkennbar. Weitere, noch anzuführende
Beweise werden das noch deutlicher machen. Da
indeß die statistischen Angaben, die dem Berichte des
Visconde de Castellöes beiliegen, nur dürftig
sind, so ist, wenn auf die einzelnen Provinzen ein-
gegangen werden soll, bei Cap Verde, Guiné und
S. Thomé ein Vergleich nicht ausführbar.
Ueber Angola liegen als werthvollste Nachweise
aus jener Zeit die vom Zollamte Loanda für
1847/48 aufgestellten Verzeichnisse der Ein= und
Aussuhr vor und zwar:
Dollar Dollar
1847 .. Einfuhr 955 206 Ausfuhr 548 372
1848 O 973597 - 402 651
Dazu von August 1848 bis Mai 1849:
Einfuhr 1 258 578 Ausfuhr 466 517
Dies würde für das ganze Jahr 1848/19
ergeben:
Einfuhr 1 509 093 Dollar 936 Reis,
Ausfuhr 559 820 = 490.
Dagegen betrug in Angola ohne den Kongo=
distrikt:
1897 die Einfuhr 5 845 321 Dollar 942 Reis,
Ausfuhr 5 626 791 244 -
Sonach verfünffachte sich die Handelsbewegung,
und sie ist noch bedeutend höher, wenn der erst in
neuester Zeit für Handel und Wirthschaft von Werth
gewordene Kongodistrikt hinzugerechnet wird.
In Mozambique war 1845 der Werth der
Ein= und Ausfuhr 928 576,862 Dollar,
1896 ohne Cap Delgado 14 249 300,091 =
Ein und Ausfuhr
das heißt in 50 Jahren fünf Mal so groß.
Indien dagegen zeigt keinen bemerkenswerthen
Fortschritt in der wirthschaftlichen Entwickelung.
Ueber Macao und Timor sind zuverlässige Vergleiche
nicht möglich.
Gleichwohl läßt sich aus dem vorhandenen
Material die Ueberzeugung ableiten, daß ein ziem-
licher Fortschritt stattgefunden hat und daß, wenn
nicht alle Kolonien eine bemerkenswerthe Entwicke-
lung aufweisen, einige alles das überholt haben,
was im Beginn der zweiten Hälfte dieses Jahr-
hunderts von ihnen vorausgesagt werden konnte.
Alle Thatsachen zusammengenommen beweisen, daß
die amtliche und die private Thätigkeit dort Ver-
hältnisse finden, die den größten Fortschritt in sich
bergen und die sicherste Bürgschaft für Portugals
Gedeihen und Erweiterung sein werden.