Kola 1 013,980 Doll.
Kokosnüsse 1 089,122
Holz 2281,90320 -
Wie ersichtlich, überwiegt zur Zeit der Kakao als
Ausfuhrwaare, was nicht immer so war, da beim
Beginn der Kolonisirung S. Thomés Zuckerrohr
gebaut und bis zu ziemlicher Bedeutung ausgeführt
wurde, bis der brasilische Wettbewerb diesen Artikel
auf S. Thomé unlohnend machte. An seine Stelle
trat Kaffee und später Kakao. 1867/68 wurden
1 208,259 kg Kaffee im Werthe von 169 156 Doll.
318 Reis = 760 500 Mk. und 47 111 kg Kakao
im Werthe von 3 769 Doll. 440 Reis = 13 500 Mk.
ausgeführt.
An Chinarinde wurde 1895 für 17 434 Doll.
608 Reis = 76 500 Mk. ausgeführt, was einer
Menge von 174 346 kg entspricht. Die Anpflan-
zungen hatten 1864 begonnen, 1887 gab es
1 600 000 Bäume, seitdem hat eine Abnahme statt-
gefunden, weil andere Kolonien in Mitbewerb ge-
treten sind.
Holz, was als einer der Reichthümer S. Thomés
bezeichnet wird, weist nur eine Ausfuhr von 2 281 Doll.
930 Reis auf. Sicher besitzt die Insel einen reichen
Pflanzenwuchs, und manche Bäume liefern gutes
Bauholz, indeß ist die Ausbeute doch nicht so groß,
und die Fracht ist so bedeutend, daß Holz als Aus-
suhrwaare wenigstens z. Z. nicht in Betracht kommen
ann. "k
Sind nach dem Gesagten jetzt Kaffee und Kakao
die vorherrschenden Erzeugnisse, so ist gleichwohl die
Gewinnung anderer Ausfuhrwaaren nicht unmöglich,
weil S. Thomé wegen seiner verschiedenen klima-
tischen Zonen zur Bebauung mit mannigfachen Boden-
erzeugnissen sehr geeignet ist.
Dennoch kämpft S. Thomé mit einer ernsten
Schwierigkeit, dem Arbeitermangel. Seit der durch
das Gesetz vom 29. April 1875 angeordneten voll-
ständigen Abschaffung der Sklaverei sind dem Acker-
bau der Insel Verlegenheiten bereitet worden, da
der Freigelassene nicht mit der nöthigen Regel-
mäßigkeit arbeitet und man daher auf die Einführung
freier Arbeiter angewiesen ist. Seit 1876 sind von
Sierra Leone und Liberia solche verpflichtet worden,
gleicwohl ist das Ergebniß gering, da der Erfolg
immer vom guten Willen der Behörden abhängt, die
sch der Entziehung der Arbeitskräfte widersetzen.
Daher findet neuerdings der Zuzug aus Nova Re-
donda statt, der indeß kostspieliger ist. 1895 wurde
der von der Regierung unterstützte Versuch gemacht,
40 Chinesen einzuführen; indeß ermuthigt das Er-
gebniß nicht zur Wiederholung.
Es wurden für S -P « -
pichtel f . Thomse von außerhalb ver
ssn . 137911893. 2830
1880 . 1536 1894 4538
1500 . 1541 1895 4830
.-. 16 96 921
1551. 78 1896 2929
1343, 1897. 4108
475
— — — — — — —
Vom 1. Oktober 1880 bis 31. Dezember 1897
waren in S. Thomé 28 670 Arbeitskräfte und zwar
16 647 männliche und 12 023 weibliche eingeführt.
Um diese Zeit gab es dort 26 911 alte, regelmäßig
verpflichtete, 13 802 neue wieder verpflichtete Kolonen
und 1257 bei den öffentlichen Arbeiten thätige
Arbeiter.
Die Lösung der Arbeiterfrage, d. h. die Be-
seitigung des Arbeitermangels, würde eine für die
Entwickelung S. Thomés hochbedeutsame That sein.
Sie müßte von der Privatunternehmung ausgehen
und von der Regierung gesetzlich unterstützt werden,
wie das Dekret vom 29. April 1875 beabsichtigte.
Der Regierung liegen andere Maßregeln zur Ent-
wickelung S. Thomés ob, wozu die Privatunter-
nehmung nicht wohl herangezogen werden kann.
Durch Dekret vom 20. Oktober 1880 wurde
behufs besserer Einziehung der Grundsteuern, die
zum größten Theile in den Zollämtern erhoben
wurden, die Anlage von Grundbüchern angeordnet.
Da diese schwierige Arbeit wegen der Verschieden-
artigkeit des Bodenbesitzes auf S. Thomé nicht
vollständig hergestellt werden konnte, wurde durch
Dekret mit Gesetzeskraft vom 17. Mai 1894 eine
Zuschlagsteuer von 50 pCt. auf die Ausfuhrzölle ge-
legt, weil eine flüchtige Berechnung ergeben hatte,
daß die Grundsteuer mindestens 40 000 Doll.
— 120 000 Mk. ergeben müßte. Die Grundbesitzer
und Händler erklärten sich bereit, bis zur vollständigen
Herstellung der Grundbücher diese Zuschlagsteuer zu
entrichten. Diese Maßregel ist noch in Kraft.
Wie groß die angebaute Fläche auf S. Thom
ist, läßt sich aus den unvollkommenen Hülfsmitteln,
deren Sammlung wiederholt versucht worden ist,
nicht mit Sicherheit feststellen; nur soviel ist ganz
sicher, daß sie noch sehr viel kleiner als die ausnutz-
bare Fläche der Insel ist.
Sehr gering ist die Miethsteuer, die 1896/97
nur auf 1300 Doll. = 4000 Mk. berechnet wurde,
was nicht auffällig ist bei der geringen Zahl von
Bevölkerungscentren auf S. Thom. .
Auch über die Zahl der Bewohner giebt es keine
sicheren Angaben. Am 31. Dezember 187 fand
eine Zählung statt, wonach auf S. Thomé 18 266
und auf Principe 2662 Einwohner vorhanden waren,
die sich auf 4750 Feuerstellen auf der ersten und
605 Feuerstellen auf der zweiten Insel vertheilten
und zwar in folgenden Ortschaften:
Feuerstellen Einwohner
Santissima Trinidade . 1193 4388
Sant' Anna T11 3064
Nossa Senhora da Graga. . 147 2726
Nossa Senhora da Concei6üo## 341 1695
Santa Maria Magdalene 500 1898
Santo Amare 510 1522
Nossa Senhora de Guadalupe 331 1308
Nossa Senhora das Neves 132 300
Santa Cruz dos Angolares 582 1275
4750 18266