Tagen ausgezeichnet hätten. Er sei gewiß, in ge-
meinsamer Arbeit mit diesem Manne werde das
Band zwischen der Kolonial -Abtheilung und dem
Kolonialrath mit jedem Jahre fester und inniger
werden, zur Förderung aller kolonialpolitischen In-
teressen, zum Heil und Segen unseres großen deut-
schen Vaterlandes.
Personal · Nachrichten.
Deutsch -Ostafrika.
Der Gerichtsaktuar Behmer und der Zoll-
praktikant Otte sind nach Dar-es-Saläm abgereist.
Die Feldwebel Benkwitz und Merkl sowie der
Oberlazarethgehülfe Schuster sind mit Heimaths-
urlaub in Deutschland eingetroffen. Die Sergeanten
Peschke, Pfendtner und Jahn haben die Wieder-
ausreise, die Unteroffiziere Schütt und Gestrich
die Ausreise angetreten.
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.
Ramernn.
Der Sekondlieutenant Schmidt, der Lehrer
Fischer, der Gerichtsaktuar Wübel und der Zoll-
assistent Peters sind in Kamerun eingetroffen.
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Der Sekondlieutenant v. Glisczinski und der
Oberlazarethgehülfe Baumann sind mit Heimaths-
— — — — — urlaub in Deutschland eingetroffen.
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Der Zollassistent Heiden ist in Kamerun Anfang
Oktober und der Gärtner Haupt auf der Heimreise
nach Deutschland verstorben.
Cogo.
Der Zollpraktikant Strack ist in Lome ange-
kommen.
Lüdwestafrika.
Der Sekretär beim Hafenbauamt Löhrcke ist
nach Swakopmund abgereist.
Rachrichten aus den deulschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Hltafrika.
Bericht über die Revisson der Schulen in dem
Bezirk Tanga.
Ueber eine Revision der in den Monaten April
und Mai d. Is. ins Leben gerufenen (10) Schulen
des Bezirks Tanga berichtet Lehrer Blank Folgendes:
Es ist überall mit Lust und Liebe, zum Theil
sogar mit großem Fleiß und Geschick, seitens der
Lehrer gearbeitet worden. Das geht vielleicht am
besten aus der Thatsache hervor, daß ich diesen
Schulen, trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens,
15 Schüler entnehmen konnte, die vollständig sicher
im Schreiben, Lesen und einfachen Rechnen (Zahlen-
kreis 1 bis 100) waren. Diese 15 Schüler habe
ich in meine Schule übernommen, um ihnen nun im
schnellen Fortschritt — da ja die langwierigen und
zeitraubenden Unterrichtsübungen der ersten Schulzeit,
also Lesen- und Schreibenlernen, wegfallen — weitere
Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen und sie durch
pädagogische Fingerzeige und Instruktionen, sowie
durch praktische Lehrübungen, die sie unter meiner
Aufsicht vornehmen, für die Uebernahme von Lehrer-
stellen an weiteren zu gründenden Bezirksschulen ge-
eignet und fähig zu machen.
Ich lasse nun jede Schule einzeln hier folgen,
und es genügt vielleicht nach dieser ersten Schul-
besichtigung, wenn ich von jeder Schule im Besonderen,
da sie ja erst kurze Zeit bestehen, nur einige kurze
Angaben mache.
1. Schule in Tongoni. Lehrer Ali.
9 regelmäßig kommende Schüler aus Tongoni
und den nächsten Ortschaften. Schüler sind gut ge-
fördert. 4 Schüler für die Tangaschule (zur weiteren
Ausbildung als Lehrer) übernommen.
2. Schule in Marongo. Lehrer Leman.
12 Schüler. Leman ist sehr tüchtig und eifrig.
Es war erfreulich, zu sehen, wie er sich bemüht
hatte, Schulbänke und Tische aus Petroleunkisten
herzustellen. Das für seine Lehrzwecke ihm zur Ver-
fügung stehende Lesematerial in Gestalt einer einzigen
Fibel hatte er durch selbst angefertigte Lesetafeln
(mit großen, weithin sichtbaren Buchstaben) zweck-
mäßig und ohne besondere Anleitung zu erweitern
verstanden. Sogar ein selbstfabrizirter Abreißkalender
fehlte bei ihm nicht. Dem Lichtmangel in seiner
Schule hatte er durch kühn herausgebrochene Fenster
— der Widerstand des Besitzers mußte erst über-
wunden werden — abzuhelfen gewußt. Schule und
Schüler waren in guter Verfassung, die Schüler auch
in deutschen „adalm“ und „Salam“ belehrt worden.
4 Schüler wurden für die Tangaschule über-
nommen.
3. Schule in Pande. Lehrer U sufu.5
7 Schüler. Früher war ihre Zahl schon auf
24 gestiegen; die Noth treibt viele aus dem Ort.
Die Frequenz wird sich wieder heben, wenn die
Hungersnoth einigermaßen überwunden ist.
4. Schule in Gombero. Lehrer Stambuli.
21 Schüler. Da diese ausschließlich Wadigo, so
ist diese Arbeit für den Lehrer keine leichte; indeß
hatte etwa die Hälfte der Schüler schon einen guten
Lernanfang gemacht.