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Lauer, P. Franz Wolf, Fr. Norbertus Nienhaus,
Fr. Damasus Schneider.
.) Schwesternniederlassung: Schw. Petra, Vin-
centia, Margaretha, Franziska, Georgia.
2. Adjido. P. Franz Müller, I. J. Ewen,
I. Peter Schmitz, Fr. Adalbert Hilsch, Fr. Eligius
Sondermann, Fr. Jacobus Basten, Fr. Clemen-
tinus Bach, Fr. Dismas Lettmann.
3. Togo. l'. C. Stangier, Fr. Nicod. Sertro.
4. Porto Segurv. P. Georg Anselmann,
Fr. Calixtus Osterholt.
5. Klein-Popo. P. Gerhard Altemöller,
P. Nicolaus Schönig, Fr. Johannes Hopfer.
Neun Missionare, davon sieben in den ersten
fünf Monaten des Jahres 1899, mußten theils schwer
krank, theils der Erholung absolut bedürftig, nach
Europa zurückkehren. Schmerzlicher noch war der
Mission der Verlust des in Lome so allgemein ge-
schätzten P. Gregor Arand. Stets freundlich und
bescheiden, wirkte er unermüdlich und mit Begeisterung
in Kirche und Schule, in der Stadt und Umgegend,
bis ihn ein schweres Schwarzwasserfieber niederwarf.
In Adsido hoffte er Genesung zu finden. Doch führte
ihn ein neues Uebel, das sich mit Abnahme des Fie-
bers einstellte, nach Konstatirung des hier sehr ge-
schätzten neuen Regierungsarztes Dr. Wendland,
der Magenkrebs, einem zu frühen Tode, nach nur
22 monatlicher Wirksamkeit, entgegen. Die täglich
geführten Schullisten weisen folgende Ziffern als
mittlere Präsenzzahlen auf:
1. In Lome 12 Knabenschule mit 168 Schülern,
2. - .-1 Mädchenschule = 42 Schiler.,
3... Ouadjovikope 1 Knabenschule m. 23 Schülern,
4. . Bagida 1 - -- 24
5. = Amutive Bevi! - -- 14
6. . Aklasukope 1 -- 22
7. -Agome-Pal. 1 35 -
8. -2Adjido 1 - * 16
9. 1 Mädchenschule= 14 Schüler,
10. -Gridji 1 Knabenschule = 22 Schülern,
11. . Sowla 1 - -24
12. . Togo 1 - -14-
13.-Porto-churol - -- 67
14. .= Gunkope 1 - -33 -
15. = Soadakope 1 - -22 -
16. -.Adjome 1 - 31 -
17. Klein-Popo 1 - 125
18. -- 1Mädchenschule-- 45 Schüler.,
19. -2Degbenu 1 Knabenschule = 35 Schülern,
20. eine nach Bedürfniß von Station zu Station
wandernde, von fünf Brüdern goeleitete Hand-
werkerschule mit 13 Lehrlingen.
Die im vorjährigen Bericht zum ersten Male
aufgeführte Schule des Ortes Animawo mußte nach
1 ⅛ jährigem Bestehen leider wegen Abzug der freien
Leute wieder ausgegeben werden. Häuptling Tenge,
der Hauptbegründer jenes Ortes, war vor Jahren
der englischen Uebermacht, mit der er unzufrieden im
ossenen Kampfe lag, weichend, mit dem größten Theile
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seines Anhanges auf deutsches Gebiet hinter dem Sio
gezogen. Doch konnte er seine größeren Besitzungen
in der alten Heimath nicht vergessen. Seine zu
Hülfe gerusenen Advokaten erwirkten ihm von der
englischen Regierung die Erlanbniß, ungestraft zurück-
kehren zu dürfen. Bald aber sollte seine Rückkehr
(der Grund der Aufhebung einer gute Erfolge ver-
sprechenden Schule) ihm leid gemacht werden, da die
englische Regierung ihn gleich am Tage nach seiner
Rückkehr, zur größten Unzufriedenheit sämmtlicher
Häuptlinge, gefänglich einzog. Vielleicht wird dieses
nochmals ein Grund für ihn, nach seiner Befreiung
für immer den für ihn ungastlichen englischen Boden
zu verlassen und so der eingegangenen Schule eine
neuc Zukunft zu bereiten. Die Agueniweschule wurde
wegen einer durch den Einfluß des Fetisch zu gering
gewordenen Schülerzahl bis auf Weiteres trotz aller
Bitten des Häuptlings sistirt.
Doch wurde dieser Verlust wieder aufgehoben
durch die Gründung dreier neuen und die versuchs-
weise Wiedereröffnung der noch stets schwachen Amu-
tiveschule. Im Lause des Jahres war der Lomeschule
dreimal Gelegenheit geboten, öffentliche Feste patrio-
tischen Charakters, bei der Geburtstagsfeier Seiner
Majestät, bei der Enthüllung des bedeutenden Männern
hiesigen Schutzgebictes gesetzten Denkmals und beim
scierlichen Empfang des Herrn Gouverneurs Köhler
nach Bereisung des ganzen Togogebietes, durch ent-
sprechende mehrstimmige Lieder zu verschönern. Auch
die Spielfeste nach dem Examen, die Weihnachtsspiele
und am Kaisergeburtstag können als durchaus ge-
lungen betrachtet werden. Die Anzahl der im ver-
flossenen Berichtsjahre gespendeten fcierlichen Taufen
beträgt 168. Der Grund des Zurückbleibens der
diesjährigen Ziffern gegen die vorjährigen ist in dem
Umstande zu finden, daß in Lome die Taufkandidaten
wegen der nöthigen Vorbereitung anderer für die
hl. Sakramente der Buße und des Altars und der
Firmung noch zurückgesetzt wurden. Hoffentlich ist
aber auch in dieser Stadt der gute Samen, der
wöchentlich dort den verschiedenen Klassen der Christen
in 24 Stunden christlicher Unterweisung in das Herz
gestreut wird, wenn auch nicht ganz, so doch zu einem
beträchtlichen Theil auf guten Boden gefallen. Als
durchaus steinigen Boden für die Aufnahme der gött-
lichen Glaubenssaat dagegen haben sich die Herzen
der Bewohner von Togo (Stadt) bewiesen. Einige
zwanzig lebende Christen sind, neben manchen in der
Todesstunde getauften, die Frucht vieler Opfer der
dort stationirten und in den seit der Gründung ver-
flossenen sechs Jahren sich dort aufreibenden Missio-
nare. Da nun vor Kurzem beide diesen schweren,
weil unfruchtbaren Posten innehabenden Missionare
wieder fast zu gleicher Zeit schwer krank und heimaths-
reif wurden, ähnlich wie im Jahre 1896 ihre beiden
Vorgänger zu gleicher Zeit erkrankten und innerhalb
vier Tagen beide starben, so wurde, weil zudem noch
Personalmangel dazu rieth, die Sorge für die Togo-
station nach Wegnahme der Europäer einem schwarzen