Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

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Schiffsverkehr Frankreichs mit seinen Rolonien 
im Jahre 1898. 
Dem „Tableau général du commerce de 
France“ zufolge belief sich dieser Verkehr 1898 auf 
3733501 Tonnen. Im Einzelnen stellen sich die 
Verkehrsziffern der einzelnen Häfen, wie folgt: 
  
  
  
  
  
  
  
Eingang: Ausgang: 
Algier: Tonnen Tonnen 
Algier. 563 901 483 338 
Arzewm. — 1419 
Boni-Saf 16 264 82 068 
Böne 153217 181 268 
Bougie . 57177 45 506 
Mostaganem 0 068 10 531 
Oran 49 299 364 153 
Philippeville. 181 755 190 676 
andere Häfen 16 187 2993 
Zusammen 1 427 868 1 361 952 
Tunis: 
Sfax. 37253 18 512 
Sousse 11 763 10 676 
Tunis. 38 971 140 962 
andere Häfen 9788 13 422 
Zusammen 97 875 183.572 
Senegal: 
Dakar. — 26 004 
Foundingue 16 340 — 
Konakryn. — 2972 
Rufisque 23 513 — 
Saint-Louis 29 887 24 567 
andere Häfen 14 773 — 
Zusammen 84513 53 543 
Franz. Etablissements 
in Westafrika: 
Kotonon . 10 207 7 410 
Libreville. 2 424 9129 
Loangoo 6542 8 792 
Grand-Bassam — 699 
andere Häfen 7601 3 066 
Zusammen 26 774 29 096 
Madagaskar 2c.: 
Majunga. — 3473 
Tamatave. 17 272 34 470 
Mananzara 3579 — 
Diégo-Suarez — 4 56 
Mayotte 1249 — 
Zusammen 22 100 42.529 
Réunion (St. Denis) 19 032 14 433 
Franz. Indien – 6 471. 
Indochina: 
Saigon 63 403 19 424 
Haiphong. 23 292 39 899 
Zusammen 86 695 59523 
Franz. Etablissements 
in Oceanien: 
Nouméa 40 421 37 486 
andere Häfen 18 277 2 056 
Zusammen 58 698 39 542 
  
  
  
Guyane (Cayenne) 317 15 193 
Martinique 37 038 24 316 
Guadeloupe 29 774 12 837 
Gesammtsumme 1 890 694 1 842 807 
Derschiedene Mittheilungen. 
Expedition nach central. und Südamerika. 
Von der Expedition des Leiters des botanischen 
Garten in Victoria (Dr. Preuß) nach Central= 
und Südamerika liegen folgende Nachrichten") vor: 
Den Plantagenbetrieb und die Ackerwirthschaft 
in Venezuela kann man im Allgemeinen nicht als 
mustergültig hinstellen. Es wird im Gegentheil meist 
in sehr primitiver Weise gewirthschaftet. Wenn die 
Venczolaner einen vorzüglichen Kaffee und einen 
noch weit besseren, vielleicht den besten Kakao der 
Welt produziren, so ist das nicht ihr Verdienst. 
Die Bearbeitung des Bodens ist ungemein einfach. 
Man bedient sich nur der Hacke und eines geradezu 
vorsintflutlichen Instruments, welches einen Pflug 
darstellt. Nur auf den Plantagen der Venezucla= 
Plantagengesellschaft sah ich einen guten deutschen 
Pflug und auch einen Kultwator im Gebrauch. 
Kulturland. Im Vergleich zu der ganzen 
Bodenfläche ist das in Kultur befindliche Gebiet sehr 
klein. Die Südhänge der zum größten Theil aus 
Glimmerschiefer bestehenden Küstenkordillere nach dem 
Valenciasee und den Araguathälern hin sind meist 
unfruchtbar. Die Wälder sind hier nach und nach 
alle niedergeschlagen worden, und auf dem so lange 
wie möglich durch verschiedene Kulturen dort aus- 
genutzten Boden, von welchem die fruchtbare Krume 
bald abgespült wurde, wächst nur Gras und niederes 
Buschwerk, das theilweise durch Brände alljährlich 
wieder zerstört wird. Der fruchtbare Boden aber 
hat sich am Fuße der Berge in den Thälern in 
starken Schichten abgelagert, und hier erhält man 
Jahr für Jahr, ohne Düngung und bei oberfläch- 
licher Bearbeitung des Bodens, reiche Ernten. Aller- 
dings spielt die Frage der künstlichen Bewässerung 
eine große Rolle, denn die Regenmenge ist verhältniß- 
mäßig gering. Bei La Victoria betrug dieselbe in 
zwei aufeinander folgenden Jahren nur etwa 1300 
und 1500 mm. Allerdings wird die Menge der 
Niederschläge durch die Lage der Gebirgszüge und 
die vorherrschenden Windrichtungen stark beeinflußt. 
Urwaldzone. Die Abhänge der Küstenkordillere 
nach Norden hin sind dicht an der See, aus der die 
Berge meist steil und unmittelbar bis zu bedeutenden 
Höhen aufsteigen, in den unteren Regionen trocken 
und unfruchtbar, in den höheren Partien dagegen 
regenreich und mit prachtvollem Urwald bestanden. 
Hier wächst der durch Humboldt bekannt gewordene 
„Palo de vaca“, der Kuhbaum (Brosimum Galacto- 
*) Mitgetheilt vom Kolonial-Wirthschaftlichen Komitee.
	        
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