haltung der Gottesdienste betrieb Schüler besonders
regelmäßige Ausflüge, um mit den auf den Feldern
arbeitenden Leuten Unterredungen anzuknüpfen. Ebenso
wurde der Predigtplatz bei Muabukusi regelmäßig
besucht. Mit Erwachsenen wurde eine Schule zum
Lesenlernen angefangen. Besonderes Interesse ge-
währte die Erweckung der Medizinfrau Bikunkiba,
die Christin ward. Zu Ostern wurde ein von
Källner überwiesener Katechumen und ein Kindlein
einer Christenfamilie getauft. Zu Weihnachten er-
bielten sieben Erwachsene die Taufe; es waren drei
Männer und vier Frauen, darunter zwei Ehepaare;
die dritte Frau war die eines bereits Getauften, die
vierte die vorerwähnte Medizinfrau.
Gemeindeglieder der Station 32; getauft vier
Männer, ein Kind; 30 Taufbewerber. Kommunion=
berechtigte 21.
Ikombe. Der Anfang des Jahres findet die
Missionare Jauer und Moaß auf Ikombe in Arbeit.
Superintendent Nauhaus, aus Deutschland zurück-
gekehrt, übernahm die Leitung von Ikombe wieder.
Es gab auf der Station zunächst viel Krankheit.
Neujahr war Schwester Jauer am Fieber erkrankt;
dann erkrankte Maaß schwer an demselben; er mußte
Luftweränderung suchen und ging im Februar nach
Bulongoa zur Erholung. Auch Frau Superintendent
bekam bald Fieber. Die Gefährlichkeit von Ikombe
nöthigte dazu, in den östlich von der Station auf-
steigenden Bergen eine Gesundheitsstation zu suchen;
sie fand sich auch in der Höhenlage von 4300 Fuß;
der Platz wurde für den sehr billigen Preis von
200 Mark erworben. Das Sanatorium erhielt den
Namen Bubopelo (Zuflucht). Im März war Super-
intendent Nauhaus abwesend auf einer Visitations-
reise nach Heheland. Im April trafen die Kolonisten
J. Endemann, Berg und Bernhardt aus Deutsch-
land ein, von denen der Erstgenannte zur Hülse in
der Lagerverwaltung auf Ikombe bestimmt war.
Berg (Tischler) wurde bald vom Fieber befallen;
er war der Erste, on dem sich das Sanatorium
herrlich bewährte. Er und Bernhardt erhielten
in der Folge ihre Thätigkeit auf anderen Stationen
angewiesen. Ende April ging Jauer nach Manow,
während von daher Welsch in die Arbeit auf
Ikombe eintrat. Der Pockengefahr im Mai wurde
durch Massenimpfungen vorgebeugt, wodurch die
Leute zahlreich in Berührung mit# Gottes Wort kamen.
Die Gottesdienste wurden durchschnittlich gut besucht.
Bis Pfingsten wuchs die Taufbewerberzahl von 10
auf 22; am Fest konnten zwei Männer und zwei
Frauen getauft werden. Des einen Mannes Frau
und der beiden Frauen Männer waren bereits Christen,
so daß nun drei christliche Ehepaare vorhanden waren.
Auf Predigtaue flügen holte Superintendent Nauhaus
sich das perneciöse Fieber, von dem er im Juli auf
dem Sanatormm Enholung suchte und fand. Weltzsch
war mittlerweile im Konde soweit gesördert, daß er
in demselben predigen konnte. Derselbe übernahm
nun mehr und mehr die geistliche Arbeit auf der
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Station, so daß der Superintendent sich Uebersetzungs-
arbeiten und Visitationen der Konde= und Kinga-
stationen widmen konnte. An äußeren Arbeiten waren
die hauptsächlichsten die Ausbaggerung des Hafens,
welche alljährlich nach dem September nöthig wird,
und der Beginn eines massiven Kirchbaues. Auch
Weltzsch erkrankte im September am Fieber und fand
in Bubopelo Erholung. Im November meldeten
sich sechs Leute zum Katechumenat. In demselben
Monat siedelte Superintendent Nauhaus nach Wan-
gemannshöh über, nachdem er noch die Diakonen
Ivyana, Peteli und Isikaka in ihr Amt eingeführt
hatte, welche hernach dem Bruder Welg#sch eine treue
Hülfe waren. Nachdem er im Auftrage der Synode
eme Reise nach Wiedhafen am See unternommen,
um einen Platz zu einer neuen Station zu suchen,
feierte er das Weihnachtsfest in Gemeinschaft mit den
Brüdern Neuberg und Priebusch, welche ge-
kommen waren, um ihre Bräute abzuholen. Diese
trafen auch am 29. Dezember mit Bruder Losse
wohlbehalten ein.
Gemeindeglieder der Station 13; Getauft zwei
Männer, zwei Frauen. 28 Taufbewerber. Kommu-
nionberechtigte neun.
Kingaland. Bulongoa. Miss. Hübner schätzt
die Bevölkerung im Umkreis der Station auf etwa
7000 Seelen; sie wohnen zerstreut; das erschwert
dort die Arbeit, wozu noch der zurückbaltende Cha-
rakter der Kinga kommt. Doch mehrte sich nach und
nach der Besuch der Gottesdienste, so daß das Kirch-
lein die Leute nicht mehr faßte. Jeder Mittwoch
wird vom Missionar zu regelmäßigen Besuchen der
Dörfer verwandt. Im April fand die erste Trauung
eines eingeborenen Paares statt. Im Juni traten
zwei Jünglinge in den Taufunterricht. Der Juli
brachte für Hübner eine inieressante Reise nach
Uvena, die er in Gemeinschaft mu Gröschel und
Priebusch ausführte, zwecks neuer Stationsanlagen.
Maß vertrat ihn inzwischen. Der Lepztere war, wie
bei Jkombe erwähnt, im Februar nach Bulongoa zur
Erholung gekommen, die auch bald eintrat. Ende
Juli begaben sich Geschwister Maaß nach Wange-
mannehöh, den Geschwistern Schumann zum Bei-
stande. Im August verzogen dann Geschwister Maaß
nach Ubena. Vom 2. bis 12. Oktober wurde die
Synode auf der Station abgehalten, zu welcher
sämmtliche Missionsarbeiter des Synodalkreises nebst
Frauen (22 Erwachsene und 9 Kmder) anwesend
waren. Erwähnt sei noch, daß im Mai der Bota-
niker Götze aus Langenburg die Höhenlage von
Bulongoa auf 2180 m feststellte.
Gemeindeglieder der Station 10; 14 Taufbe-
werber. Kommunionberechtigte 9.
Tandala. Miss. Wolff konnte berichten, daß
die zeitweise Zurückhaltung, ja Feindseligkeit des
Volkes sich zu mildern begann; er bekennt, daß bei
allem Widerwärtigen ihm doch das Volk immer lieber
geworden sei. Nur während der Pockenimpfungs-
periode trat wieder größere Zurückhaltung der Leute
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