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J. Foß nach Ponape, um dort die in früheren
Jahren eingerichtete, eine Zeit lang eingegangene
Missionsstation der Bostoner Gesellschaft wieder zu
eröffnen.
In „Gott will es“ wird folgender Bericht über
die Arbeiten und Fortschritte der katholischen Missionen
in den im deutschen Schutzgebiete gelegenen aposto-
lischen Vikariaten Tanganyika, Unyanyembe und
Süd-Nyanza, Missionen der Weißen Väter (Berichts-
jahr 1898/99), veröffentlicht:
I. Apostolisches Vikariat Tanganyika.
Apostolischer Vikar: Bischof Lechaptois.
Stationen:
a) Karema. Personal: Bischof Lechaptois;
Pb. Hartmann, Dromaux, Avon; Bruder Ma-
thias (Nik. Bot). Außerdem befindet sich dort eine
Niederlassung der Weißen Schwestern.
Von Karema schreibt der hochw. Herr Bischof:
Wir haben die begründete Aussicht, daß die Bekeh-
rungen in Kurzem merklich zunehmen werden. In
unserer Nachbarschaft wollen sich die Wabende, diese
eingefleischten Räuber, ernstlich entschließen, die
Glaubensboten aufzunehmen. Es konnten sich bereits
zwei Katechisten bei den beiden bedeutendsten Häupt-
lingen, welche geeignete Räume für Gottesdienst und
Schulunterricht hatten bauen lassen, niederlassen und
ihre Arbeit beginnen. Sie zählen schon je an 60
Kinder, welche ihre Schulen besuchen und sich sehr
gelehrig zeigen, dabei weit geweckter sind als unsere
Wafipa und Warungu. Die Katcchistenschule, die
vorher in Utinta war, ist jetzt nach Karema verlegt
worden.
b) Kirando. Personal: PP. Moinet, Char-
moille, Lepers; Bruder Robert (N. Issenmann).
Die Station schreitet unablässig voran; in 46 rings
um die Mission gelegenen Dörfern wird wöchentlich
Religionsunterricht ertheilt. Die Schulen, welche im
Jahre 1896 erst ein Dutzend Kinder zählten, weisen
deren jetzt 530 auf; über 200 von ihnen gehören
bereits den Katechumenen an. Selbst bei den Er-
wachsenen zählen wir bereits 1000 Katechumenen,
bei denen kein Hinderniß für Ertheilung der heiligen
Taufe mehr besteht. Diejenigen, welche noch dem
Zug zur Bekehrung widerstehen, bekennen ganz offen,
daß die Vielweiberei sie allein ans Heidenthum kette.
c) Kala (St. Peter und Paul). Personal: PP.
Randabel, Depatllat, Halbing; Bruder Ger-
hard (G. Mertz).
Diese Station entwickelt sich in ähnlicher Weise
wie Kirando. Die Zahl der Schulkinder übersteigt
400 und wird noch größer werden. In allen
Dörfern, welche unsere Katechisten betreten, finden
sich auch die Erwachsenen zahlreich ein, um dem
Unterricht zu lauschen.
d) Utinta (St. Joseph). Personal: PP. Boyer,
Daull; Bruder Karl.
c) Zimba (am Rukwasce; St. Peter Klaver).
Personal: PP. Sigiez, Mariez und Groo#n:
Bruder Kaspar (K. Borste).
Diese beiden Stationen noch jüngeren Datum-
treten würdig in die Fußstapfen der älteren Schwecstem-
Besonders Zimba, das in einer bevölkerten Gegerd
liegt, würde nur eine größere Anzahl Katechisten er-
fordern, um in seinen Schulen sofort 500 bis 00.
Kinder zu zählen.
Gerade unsere Schulen sind es, die uns die
schönsten Hoffnungen für die Zukunft gewähren. Se#r
zwei Jahren ist die Zahl der Schüler von 972 ou
1600 gestiegen. Uebrigens verdanken wir die Cr
folge, die wir dort erzielen, zum Theil den „Weiße:
Schwestern“, welche uns in der Jugenderzichung
unterstützen. Sie befinden sich seit einem Jahre ##r
Kala und haben die gleichen Erfolge erzielt wie ir
Karema; gleich in den ersten Monaten sahen sie sit
von 120 kleinen, schwarzen Mädchen umgeben.
Bevor wir das apostolische Vikariat Tanganvi#l-
verlassen, wollen wir noch eben des jüngst gegrim-
deten (Sept. 1899) Missionspostens von St. Bonifaz
von Mkulwe Erwähnung thun, woselbst die Fl
Lepelletier, Castelyn sowie Bruder Rodrigunei
(R. Gehlen) ihre apostolische Thätigkeit entfallen.
St. Bonifaz liegt südlich von Ikwa, fünf Tagereiser
von Zimba (St. Peter Klaver), an der Stelle, wo
der Sarsi den Namen Mamba nimmt.
II. Apostolisches Vikariat Unyanyembe.
Apostolischer Vikar: Bischof Gerboin.
Stationen: *
a) Maria-Hilf (Ushirombo). Personal: Biscke'
Gerboin; PP. Van der Bom, Martin, Brin-
guier; Bruder Egidius (E. van Lieshout). Außer#
dem Niederlassung der Weißen Schwestern.
Die neu errichtete Kirche, ein Werk unserer Brüdter
steht vollendet da. Sie ist geräumig, so daß die
kirchlichen Ceremonien sich in würdiger Weise vol-
ziehen können und unsere Christen gut Platz darm
finden. Unsere Katechisten mehren sich, und hört man
fast überall gern ihrem Unterricht zu. Der Köriz
von Uyovu bat uns offiziell um einen solchen Lehrer.
und wir schickten ihm, schreibt der hochw. Herr Bischef
einen ganz ebenbürtigen, nämlich den Prinzen Nol-
Maria, den Bruder des christlichen Königs Konfton-
tin I. von Ushirombo. Die Schwestern warten noch
immer auf ein Spital. Zu ihren Waisenkindern ge-
sellen sich auch allmählich andere Mädchen, die sic
in nützlicher Arbeit unterrichten lassen wollen.
b) Mslala (St. Michael). Personal: PP. Gos-
seau, Bedbeder, Voltz und Bruder Ernst (Von
der Meukt). ·
Die Station schreitet zur vollen Zufriedenheit
voran. Die Missionare, in ihrer Arbeit unterjtüßl
von 22 Katechisten, haben gute Erfolge zu verzeichnen.
Die Häuptlinge der Umgegend hatten den guten Ge-
danken, nahe beim Hause der Missionare für ihre
Unterthanen Hütten zu bauen, in denen sie sich, wenn
sie zur Mission kommen, aufhalten können; dese