Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

1. Januar 
1898 
bei großen weichen Zähnen, sog. Bab uleia 115 
bei großen weichen Zahnen, sog. Cusch, meist 
zur Auofuhr nach Indien bestimmt, wo Arm- 
und Beinringe daraue angefertigt werden. 110 
für große weiche Zähne bester Sorte mit ge- 
ringer Krummung (Ballbein) in geringerer 
Zahl vertreten . 145 
22 
Harte Zähne stammen neisi aus dem westlichen 
Seengebiet und kommen, nachdem der Kongostaat 
die Elfenbeinausfuhr seines Gebietes nach der afri- 
kanischen Westküste gelenkt hat, nur selten nach San- 
sibar; ihr Preis stellt sich in jeder Sorte um 20 
bis 30 péCt. billiger; zur Anfertigung von Billard- 
bällen können sie ihrer Sprödigkeit wegen nicht ver- 
wandt werden. Kleinc Zähne, von jungen Elefanten 
herrührend, werden häufig auf den Markt in San- 
sibar gebracht; ihr Preis schwankt je nach Lieb- 
haberei und nach Gesälligkeit der Form, ist aber 
auch im Verhältniß viel geringer als der der großen 
Zähne. 
Flußpferdzähne werden vom asfrikanischen 
Festland eingeführt; die Ausfuhr geht hauptsächlich 
nach Bombay und London. Die Einfuhr betrug 
1897: 41 830 englische Pfund im Werthe von 
42 242 Rupien; der Antheil Deutsch-Ostafrikas 
38 979 englische Pfund oder 37 576 Rupien; im 
Jahre 1898 murden 46 366 englische Pfund im 
Werthe von 10 183 Rupien eingeführt, wovon 
41 095 Pfund oder 34776 Rupien auf Deutsch- 
Ostafrika enifielen. 
Jahre auch ältere Bestände betheiligt waren, wird 
von der zollamtlichen Statistik auf 40 558 und 
48 354 englische Pfund im Werthe von 47 610 
und 51 679 Rupien angegeben. Für das Paar 
Hauzähne werden, wenn die Zähne gleichmäßig ge- 
bildet sind, 1⅛½ Rupien pro englisches Pfund be- 
zahlt, für andere Zähne je nach Größe und Schön- 
heit 8 bis 14 Dollar pro Frasilah. 
Rhinoceroshörner wurden für 48697 Rupien 
cingeführt, der Antheil Deutsch-Ostafrikas wird auf 
41 573 Rupien gegen 37574 im Vorjahre ange- 
geben. Der Werth der Ausfuhr, von welcher neun 
Zehutel nach Bombay gehen, betrug 50 607, im 
Jahre 1897 53 880 Rupien. Für das Frasilah 
werden je nach Stärke und Länge der Hörner von 
4 bis 8 Dollar bezahlt. 
Muscheln. Ziermuscheln werden nur auf San- 
sibar und Pemba gesammelt, 
kommen trotz steigender Nachfrage nur sehr geringe 
Mengen. Der Werth der Ausfuhr wird auf 67788 
Rupien (im Vorjahre 39 523) geschätzt, wovon der 
gröszte Theil nach Hamburg (für 33 510 Rupien) 
und London (für 21 285 Rupien) ging. Die Preise 
sind für die zahlreichen Sorten verschieden. 
Schildpatt wird in den sansibaritischen Ge- 
wässern erbeutct, kommt aber hauptsächlich aus 
Madagaskar, den Comoren und Deutsch-Ostafrika. 
An der Einfuhr waren betheiligt: 
— —— — — — 
Die Ausfuhr, an der im letzten 
von dem Festlaude 
1. April 1. Juli 1. Septbr. 1. Januar 1. April 1. Juli 
1898 1898 1898 1390 1899 18: 
Dollar 
115 115 115 115 117 1# 
112 113 111 113 112 110 
145 143 135 140 140 145 
1897 1898 
Werth: Rupien 
Madagaslar und Comoren 31 327 43 033 
Deutsch-Ostafrika 22 450 18 803 
Britisch-Ostafrika 7 897 2882 
Das angebrachte Schildpatt wird in Sansibar 
gereinigt und zum größten Theil nach London aus- 
geführt. Der Werth der Ausfuhr betrug 99 121 
Rupien gegen 122 207 im Vorjahre. Für das 
englische Pfund werden je nach Güte der Waare 
3 bis 8 Dollar gegahlt. 
Wachs. Die Gewinnung litt durch die auf dem 
Festlande herrschende Trockenheit, welche die Blüthe- 
zeit verkürzte. Die Einfuhr findet hauptsächlich von 
Deutsch-Ostafrika statt, die aus der portugiesischen 
Kolonie Mozambique kommende hat nahezu auf- 
gehört. Die dort gewonnenen Mengen werden mrist 
in Lindi und Milkindani verschifft. Die Einfuhr be- 
trug aus: 
1897 1898 
Menge in Werth Menge in Werth 
Pfund in Pfund in 
engl. Rupien engl. Rupien 
Deutsch'= Östafrika- 115 169 72019 100 320 60 6 ##0 
Portugiesisch-Ostafrila 20005 12 970 3281 2251 
die Ausfuhr, welche zum überwiegenden Theil nach 
Hamburg und London geht: 
1897 1898 
Menge in Pfund englisch 141 221 96 450 
Werth in Rupien 92 624 66 738 
Der Preis stellt sich zur Zeit auf 10 bis 
11 Dollar für das Frasilah. 
Knochen. Einige Sendungen sind von der 
Benüdirküste gekommen und nach Europa verschifft 
worden, jedoch scheint das Geschäft in dem früheren 
Umfange, wo wiederholt ganze Segelschisse in San- 
sibar mit Knochen aus dem Somalilande beladen 
wurden, endgültig aufgehört zu haben. 
Waaren außerafrikanischen Ursprungs. 
Cement. Der Verbrauch war ein goeringer 
und beschränkte sich fast ausschließlich auf die 
billigerc und geringerc belgische Waare. Preis eines 
JFasses zu 400 englischen Pfund 8 bis 9 Rupien. 
Getränke. Die Spirituoseneinfuhr war im 
Jahre 1897 gestiegen, da vom 15. Dezember des- 
selben Jahres billige Sorten nicht mehr zur Einfuhr 
gelangen dursten. Das Berichtsjahr zeigte einen 
entsprechenden Ausfall; es wurden eingeführt:
	        
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