Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

angesehenen Inländern zusammengesetzte Kommission 
aus. Das gesammte niederländisch-indische Gebiet 
ist ferner in fünf Aufsichtsbezirke eingetheilt, welche 
je einem Schulinspeltor unterstehen. 
Neben den Regierungsschulen ist eine große Zahl 
von Privatschulen thätig. Letztere können einen 
Regierungszuschuß erhalten, wenn folgende Voraus- 
setzungen vorliegen: die Schule muß einem Bedürf- 
nisse entsprechen, von wenigstens 20 und höchstens 
50 Schülern besucht sein, allen eingeborenen Kindern 
ohne Unterschied der Religior offenstehen, Religions- 
unterricht nicht an ihr ertheilt werden, Räumlich- 
keiten, Lehrpersonal und Lehrplan müssen bestimmten 
Anforderungen genügen, Lehrmittel und Schul- 
bedürfnisse müssen unentgeltlich an die Schüler ver- 
abfolgt und es muß ein dem Tarif der Regierungs- 
schulen entsprechendes Schulgeld erhoben werden 
(Indisch Staatsblad 1895 Nr. 146). 
Ueber Anzahl, Arten und Schülerzahl der Schulen 
in Niederländisch-Indien giebt folgende, auf Ende 
1899 bezügliche Zusammenstellung eine Uebersicht: 
–°. —„ — — 
  
Anzahl iAnzahl 
  
Gattung der Schulen der der 
Schulen Schüler 
1. Lehrerseminare (Internate)) 5 151 
2. Externenschulen an den Seminaren 4 328 
3. Hoofdenschueiien 4 219 
4. Oesfentliche giementarschulen: 
a) 1. Klase 27 Kc 
5b) 2. Klasse 07 53270 
5. Spezialschulen (Amboina und · 
Tepol)).............. 2 517 
6. Privatschulen: 
a# „neutrale 
b) von kirchlichen Genossen- 
schaften 2c. gegründete oder 
kirchlich unterrichtende 
7. Brimengantischule (vom Sultan 
stellung 
188 (Zu 
sammen- 
sehlt) 
errichtet) in Dsohjaharta 1 170 
Manghoenegaranschule in 
Loeraharta.. . .... . . ... 1 117 
8. Kost- und Tagschulen für Toöchter 
Angeseheeer 1 62 
9. Missionsschulen: 
a) zur Heranbildung von 
Priesten 6 (Zu. 
- sammen- 
srellung 
jehlt) 
Il von Handwerken 1 16 
10. Schulen für Kinder der den Ein- 
geborenen Gleichgestellten: 
archinesische 3½67 48906 
bl arabische 65 1 015 
  
  
Außerdem ist noch eine große Anzahl kleiner 
mohammedanischer Religionsschulen vorhanden. 
Die Kosten für den Eingeborenennnterricht be- 
liefen sich im Jahre 1899 für: 
Gehälter, Lehrmittel uoou. auf 1262 982 Fr. 
Gebände und Hausmiethe 138 963 = 
Unterstützungen an Privatschulen 99 356 
268 
  
1 501 291 Fr. 
  
Diesen Ausgaben stehen folgende Einnahmen 
  
gegenüber: 
aus Schulgelden: 113 117 Fr. 
dem Verkauf von Lehrbüchern. 5 608 = 
118 725 Fr. 
Bleibt zu Lasten des Landesfiskus. 1 382 566 = 
Außenhandel der Nolonie Lagos im Jahre 1901. 
Der Werth der Ein= und Ausfuhr der Kolonie 
Lagos stellte sich im Jahre 1901, verglichen mit 
den vorhergehenden fünf Jahren, wie folgt: 
Einfuhr Ausfuhr 
# # 
1901. .. . ... 737 283 909 232 
1900 830 469 885 111 
18999 966 594 915 934 
1898 908 351 882 329 
1897 770 510 810 974 
1896 901 474 975 263 
Bemerkenswerth ist, daß ungeachtet der verhältniß- 
mäßig günstigen Preise, welche im vergangenen Jahre 
für die Erzeugnisse der Kolonie auf dem euro- 
päischen Markte gezahlt wurden, der Gesammtwerth 
der Ausfuhr geringer war als 1899 und 1896. 
Während im Jahre 1901 an Palmöl 9174 Gallonen 
und an Palmkernen 7715 Tons mehr ausgeführt 
wurden als im Jahre 1899, ist die Kautschukaus- 
fuhr erheblich zurückgegangen. 
Der Gesammtwerth der Einfuhr des Jahres 1901 
war weit geringer als in den drei vorhergehenden 
Jahren und überhaupt der geringste in den letzten 
sechs Jahren. Die Einfuhr von beinahe allen 
wichtigeren Handelsartikeln zeigt eine Abnahme mit 
fast alleiniger Ausnahme von Baumaterialien und 
Eisenkurzwaaren. Die Einfuhr von Baumwoll- 
waaren erreichte im Jahre 1901 einen Gesammt- 
werth von 327 104 K gegen 331 020 K im vorher- 
gehenden, 305 517 ## im Jahre 1899, 339 778 e 
im Jahre 1898, 297 636 #& im Jahre 1897 und 
350 258 L im Jahre 1896. Die Einfuhr von 
Tabak belief sich im Jahre 1901 auf 874 099 Pfund 
gegen 889 383 Pfund im vorhergehenden und 
946 684 Pfund im Jahre 1899. 
(The Lagos Weekly Record.) 
Perschiedene Wittheilungen. 
Bekämpfung der Malaria. 
Regierungsarzt Dr. Albert Plehn in Kamerun 
hat wiederum eine außerordentlich interessante Arbeit 
über Malaria veröffentlicht — „Die Malaria der 
afrikanischen Negerbevölkerung, besonders mit Bezug 
auf die Immunitätsfrage.“ Verlag von Gustav Fischer 
in Jena —, in der er zu folgenden Ergebnissen 
gelangt:
	        
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