Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

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Besiedelung durch die infolge des südafrikanischen 
Krieges einwandernden Buren in Betracht kam. 
Nach der aus Südafrika stammenden Bevölkerung 
haben die Ansiedler deutscher Staatsangehörigkeit 
einen nennenswerthen Zuwachs erfahren, nämlich 
um 372 Köpfe. Freilich ist die Zunahme nicht in 
ganzem Umfang auf die Zuwanderung von Deutschen 
und auf die natürliche Vermehrung der in Süd- 
westafrika bereits ansässigen Deutschen zurückzuführen, 
sondern zum Theil auch darauf, daß eine Anzahl 
eingewanderter Buren die deutsche Staatsangehörig- 
keit erworben hat. 
Die Veränderungen bei den übrigen Nationali- 
täten sind gering; insbesondere haben die der Kopf- 
zahl nach die dritte Stelle in der weißen Bevölkerung 
des Schutzgebietes einnehmenden Engländer nur 
eine Zunahme um 9 Personen aufzuweisen. 
Sehr interessant ist die Vertheilung der Zunahme 
bei Deutschen und Südafrikanern nach Geschlecht 
und Alter. Während die Gesammtzunahme des 
deutschen Elementes beträchlich hinter derjenigen des 
südafrikanischen Elementes zurückstand, haben die er- 
wachsenen Männer bei den Deutschen um 284 Köpfe, 
bei den Südafrikanern (einschl. der Personen ohne 
Staatsangehörigkeit) nur um 683 Köpfe zugenommen. 
Auf Frauen und Kinder kommt bei den Deutschen 
  
nur eine Zunahme um 88, bei den Südafrikanern 
dagegen eine Zunahme um 562 Köpfe. 
Was die einzelnen Berufe anlangt, so haben die 
stärkste Zunahme erfahren die Ansiedler und Farmer; 
ihre Zahl hat sich um 207, von 479 auf 686 
vermehrt. Die Handwerker und Arbeiter haben um 
109 Personen, die Regierungsbeamten und An- 
gehörigen der Schutztruppe um 698 Personen zu- 
genommen; letztere Zunahme fällt zum weitaus 
größten Theil auf die Schutztruppe und wurde durch 
die Neubildung einer Gebirgsbatterie veranlaßt. Die 
Klasse der Beamten und Schutztruppenangehörigen 
steht mit 858 immer noch an der ersten Stelle unter 
den Berufsklassen, aber die Handwerker und Arbeiter 
mit 714 und die Ansiedler und Farmer mit 686 bleiben 
nicht mehr allzusehr hinter ihr zurück; dabei darf nicht 
vergessen werden, daß unter die Klasse der Beamten 
und Schutztruppenangehörigen auch die Regierungs- 
und Militärärzte, die vom Gouvernement angestellten 
Techniker 2c. eingereiht sind. Jedenfalls darf mit 
Befriedigung festgestellt werden, daß die weiße 
Bevölkerung des Schutzgebietes abzüglich der Beamten 
und der Schutztruppe sich von 1748 Köpfen am 1.Ja- 
nuar 1898 auf 3817 am 1. Januar 1902 vermehrt 
hat, während die Beamten und Schutztruppenangehö- 
rigen nur von 801 auf 857 gestiegen sind. 
  
Die weiße Bevölkerung des sübdwestafrikanischen Schutzgebietes. 
(Nach dem Stand vom 1. Januar 1902.) 
I. Allgemeine Uebersichten nach Bezirken (Bezirksämter und Distriktskommandos). 
a. Gesammte weiße Bevölkerung nach Geschlecht, Familienstand und Wohnbezirk. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
männliche Bevölkerung weibliche Bevölkerung Ge- Ein- 
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Wohnbezirk zwene Kna- m n— zu- * (Sp. 10 
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1. :2. 3. 4. 5. 6. 7. 8 9. 10. 11. 12. 
1I 
Keetmanshoop 259 235 l 3968901512153393623 1513 10 1523 
Gibeen 103 79 105 2873 70 117 20 497 9 506 
Gobabkkss 73 6 s 8S10 6 17 94 — 94 
Windyoe 602 130 109 83 118 115 266116 111117 
Swakopmund#52 25 52113300 42 24 96 617 — 617 
Karibb. 152 30 11 199 4 17 10 31 224 3 227 
OmaruDnhlrn.2 9 1714 15 13 32 204 5 209 
Sutoo 139 17 12 1686 15 11 32 200 1 201 
Grootfonten 66 19 32 117 2 19 42 63 180 — 180 
zusammen 1902)19811 5688 707 327616 517 726 1369 4635 39 4674 
19001 1 8 418 49 2675 3461 32 8607 36 3643 
Zunahne 8170 213 +6011 12 +140 2 + 1028 —8 101 
  
*—
	        
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