von diesem Volke so schwer empfunden worden, wie
die vor einigen Jahren in ihrem Gebiet wüthende
Rinderpest. Für seine Rinder brachte es der als
saul verrufene Kaffer auch fertig, zu arbeiten, und
zwar hart und angestrengt zu arbeiten, und wer diese
Leute an ihren Pützen oder bei der Tränkung der
Thiere in Thätigkeit gesehen hat oder wer es erlebt
hat, mit welcher Zähigkeit und unter welchen Ent-
behrungen sie etwa entlaufenen Ochsen auf der Spur
tage-, ja selbst wochenlang folgten, der wird das eben
gebrauchte Beiwort jedenfalls nur mit einer gewissen
Emschränkung gelten lassen. Vom rein wirthschaft-
lichen Standpunkte aus beurtheilt, ist diese fast zärt-
liche Liebe zu den Rindern, wie sie allen Ovaherero
eigen ist, allerdings ein großer Nachtheil für das
Schutzgebiet gewesen. Gute und werthvolle Ochsen
gaben sie ehedem nur höchst ungern her, und eine
größere Heerde in kurzer Zeit zusammenzubringen,
war ein Kunststück, an dem manch gewiegter Händler
seine Gewandtheit zu erproben vermochte. So waren
die zu Zeiten ungeheuren Bestände an Rindvieh that-
sächlich ein Werth, der niemals in vollem Maße
nutzbringend gewesen ist. Ja, man kann sagen, daß
er zeitweise sogar der Entwickelung des wirthschaft-
lichen Lebens hinderlich gewesen ist, denn er konnte
als die Ursache dafür gelten, daß sich nur sehr wenige
454 —
Hereros entschlossen, als Arbeiter in die Dienste von
Europäern zu treten.
Neue deutsche Rechtschreibung zum Selbst-
untericht für Jedermann nach den für das
gesammte Deutsche Reich amtlich gültigen Regeln
nebst Wörterverzeichniß. Von Th. Kolbe, städt.
und Kapitulantenschullehrer. Berlin 1902, W57,
Liebelsche Buchhandlung. Mk. 0,60.
Das vorliegende Heft ist verfaßt auf Grund der
mit Beginn des Jahres 1903 allgemein, in der
Schule und bei den Reichs= und Staatsbehörden zur
Einführung gelangenden neuen Rechtschreibung. Da
Jedermann sich damit vertraut machen muß, so
empfehlen wir auch unsern Lesern gern die Anschaffung
des praktischen, übersichtlichen und billigen Schriftchens.
FF — — — VFWYYTTNVYNYNYNY I
Titterakur-Perzeichnik.
Viait to Lewanika, King ol the Baurotse. illnstrated
by Reginald Arthur Luck. London. Simpkin,
Nurshall, Humilton, Kent & Co. Ltd.
Am Fuße der Bergriesen Ostafrikdos. Geschichte der
Leipziger evangelisch-lutherischen Mission in Deutsch-
Ostafrika von H. Adolphi. Leipzig, Verlag der evan-
gelisch-lutherischen Mission.
Verkehrs -Nachrichten.
Postdampfschiffverbindungen hach den deutschen Schutzgebieten.
Die Abfahrt erfolgt
Briefe mussen aus
Ausschiffungshafen.
Nach vom Ein- · Dauer Berlin spätestens
schiffungshafen am: der Ueberfahrt abgesandt werden am:
Neapel 26. Sept., 10. Oktober; Tanga 17—20 Tage
(deutiche Schiffe) 90 oms. Dar-es-Sal. 18—21 Tg.23., 26. September,
Q„ Brindisi 23. Sept., 12. Oltober Tanga 15 18 Tage 3., 7., 10. Oktober
I. Deutsch-Ostafrika. eebrin 10 abds. Dar#es-Sal. 16—19I913 abds.
Vrindisi 5. Oktober Sansibar 20 Tage
(englische Schiffe) 100 abds.
Marseille 10. jedes Vo#6 Sansibar 18 Tage 8. jedes Monats
Irmzsische Schise) 40 nms. — E 10## abbas.
Hamburg 10. Oltober Lome 19 Tage o. Oktober 739 abds.
(deutsche Schisfe)
Southampton7. Sept., 12. OktoberLome 17 Tage 15. Sept., 10. Oktober
(deutsche Schiffe) 7.32 abdo.
Hamburg 20. jedes Monats Lome 26 Tage 19. jed. Mts. 732 abds.
(deutsche Schiffe)
Rotterdam 24. jedes Monats Lome 22 Tage 22. jed. Mts. 9g# abds.
(deutsche Schifsse)
2. Togo. LHamburg 22. jedes Monats Lome 32 Tage 21. jed. Mts. 73# abb
(Mit den durch deursche Schiffrr) „K *m½k Eoo rn „%c%
bezeichneten Verbindun- GSouthampton 27. jedes Monats Lome 27 Tage 25 jed. Mts. 939abds.
gen nur auf Verlangen DHambur * 7. jedes Monats Lome 36 Tage 6. jed. Mts. 7#abds.
des Absenders.) (deutsche ZScs D! 9 **
Notterdam 11. jedes Monats Lome 32 Tage 9. jed. Mts. 93½abds.
(deutsche Schissc)
Marseille
(fran gzosische Schiffe)
Bordeaux
Uran3#ösische Schiffe)
5. jedes Monats
120 mittags
15. jedes Monats
110 vms.
Cotonou 23 Tage
von da ab Landverbindung
Cotonou 19 Tage
von da ad Landverbindung
3. jedes Monats
10% abds.
13. jedes Monats
10% abds.
