Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

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entzündungen und einen Träger an Schwarzwasser- 
fieber verloren. Dabei sind trotz des mehrtägigen 
Aufenthaltes in Bidjum mit seiner reichlichen Ver- 
pflegung noch immer einige ziemlich schwere Fälle 
in Behandlung. 
Das Grasland jenseits der von hier nordöstlich 
etwa drei Tagemärsche entfernten Nyemlandschaft 
Mesima soll zu dieser Jahreszeit wieder einige 
trockene Zeit haben, und ich erhoffe in der Folge 
cine bedeutende Besserung der Gesundheitsverhältnisse 
daselbst. (Fortsetzung folgt.) 
Die Thätigkeit der Station Ossidinge. 
Einem Bericht des Kaiserlichen Gouverneurs in 
Busa vom 2. Oktober 1901 über die Thätigkeit der 
neu errichteten Station Ossidinge entnehmen wir das 
Folgende: 
Die politische Lage in den Ekoi= und Keaka- 
landschaften ist fortgesetzt eine so friedliche, daß diese 
Gebiete nunmehr als völlig pazifizirt gelten können. 
Die Station wird daher demnächst Vorstöße nach 
Nordosten unternehmen, um auch die dortigen Länder 
zu erkunden und dem Verkehr zu erschließen. 
Auf dem Croßfluß findet zur Zeit ein reger, etwa 
zehntägiger Dampferverkehr mittelst des von der Ge- 
sellschaft Nordwest-Kamerun betriebenen Dampfers 
„Hertha“ statt. Die bisherige Ladung des Dampfers 
besteht aus Baumaterialien und Tauschwaaren für 
die Gesellschaft sowie aus Proviant für die Europäer 
der Station. 
Nach den vom Stationschef vom Kanu aus vor- 
genommenen flüchtigen Ermittelungen dürfte der 
Croßfluß in der Regenzeit für Dampfer bis Mamfe 
schiffbar sein. Oberhalb Mamfe ist der Strom 
wegen starker Schnellen auch für Kanus nicht mehr 
passirbar. Bisher hat der Dampfer seine Fahrten 
nur bis Rssanakang ausgeführt. Zur Zeit hat der 
Croßfluß seinen höchsten Stand in dieser Regen- 
periode, etwa 6 m Wassertiefe, erreicht. 
Die Stationsarbeiten erstreckten sich auf Er- 
bauung der erforderlichen Gebäude und sonstige Ein- 
richtung der Station. 
Seitens der Gesellschaft Nordwest-Kamerun wird 
zur Zeit eine Faktorei zwischen der Station und dem 
Dorf Abokum gebaut. 
Seitens der Zollstation Rssanakang ist zur besseren 
Ueberwachung vorbeipassirender Kanus am gegen- 
überliegenden Croßuser ein kleiner Posten errichtet 
worden. Die Linie NMssanakang— Efimaka wird durch 
Soldaten abpatronillirt. In Assalpe ist nach Mel- 
dung des dort stationirten Gefreiten nichts vor- 
gefallen. 
Besondere Aufmerksamkeit widmet die Station 
dem Wegebau. Die Wege Abokum—Manfée (End- 
punkt der Schiffbarkeit des Croßflusses) und Abokum— 
Nssanakang sind 4 m breit ausgehauen. Leutnant 
v. Unruh hat am 21. September begonnen, einen 
breiten Weg von der Station durch das Keakaland 
  
über Ede — Tavo — Okomoko — Ossing — Ali nach 
Tinto anzulegen. Hierdurch wird eine schnelle und 
bequeme Verbindung mit der Station Tinto und 
zugleich mit der Balistraße geschaffen. Zwei als 
Patrouille nach Tinto gesandte Soldaten gebrauchten 
für den Hin= und Rückmarsch nebst Aufenthalt in 
Tinto 5½ Tage. Seitens der Eingeborenen sind 
die Wege, auf die Aufforderung der Station hin, 
ebenfalls gereinigt worden. Ein diesbezüglicher Be- 
fehl wurde auch nach dem am rechten Croßufer nach 
Norden zu gelegenen Bokilande gesandt. Der Sta- 
tionschef wird sich in Kurzem für einige Tage per- 
sönlich in diese Gebiete begeben. Sergeant Dornecker 
traf am 14. September 1901, nach Fertigstellung des 
Weges bis Mamfe, wieder auf der Station ein. 
Hauptmann Glauning befand sich vom 14. bis 
18. September im Keakaland, um seine letzte Auf- 
nahme an das frühere Routennetz anzuschließen und 
den Wegebau zu kontroliren. 
Deutsch-Südwelkafrika. 
Der Mopanibaum in Deutsch-Südwestafrika. 
Zu dem Artikel „Südafrikanische Nutzhölzer“ 
auf S. 875 des Deutschen Kolonialblattes, Jahr- 
gang 1901, theilt uns Herr Professor Hans Schinz- 
Zürich in dankenswerther Weise mit, daß der dort 
näher beschriebene Mapani= oder richtiger Mopani- 
baum identisch ist mit Copaiba Mopane (Kirk) 
O. Kuntze und im Norden unseres südwestafrikanischen 
Schutzgebietes, zwischen Uukuambi und Ondonga, 
waldbildend auftritt. Er findet sich auch im Kaoko- 
feld. Die Ovaherero nennen ihn Onntati, die 
Aajamba Omusati. 
South Africun Territories, Limited. 
Eine Generalversammlung der Aktionäre der 
South African Territories, Limited, wurde am 
20. Dezember unter dem Vorsitz von Captain 
James Inman in London abgehalten. Der Vor- 
sitzende bemerkte, nach einem Bericht der Londoner 
„Finanz-Chronik“, daß es ganz erklärlich sei, daß 
einzelne Aktionäre einige Ungeduld gezeigt hätten, 
zu erfahren, in welcher Lage sich die Angelegenheiten 
der Gesellschaft befänden, aber die Direktoren hätten 
es nicht für rathsam gehalten, einen Bericht zu ver- 
öffentlichen, so lange gewisse Verhandlungen mit 
der Regierung in Berlin noch in der Schwebe 
gewesen seien. Er freue sich, den Aktionären jetzt 
mittheilen zu können, daß die Verhandlungen nun- 
mehr zu Gunsten der Gesellschaft beendigt worden 
seien. Es seien verschiedene strittige Punkte zu 
erledigen gewesen, aber hauptsächlich habe es sich 
darum gehandelt, daß in der ersten Konzession, die 
die Gesellschaft erhalten habe, eine Klausel bestimmt 
habe, daß bei einer Verpachtung oder einem Verkauf
	        
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