Der Missionar Fellmann schildert in der „Allge-
meinen Missions-Zeitschrift" das methodistische
Missionswerk im Bismarck-Archipel. Nach elner
ausführlichen Schilderung des Arbeitsfeldes und
seiner Bewohner, deren Eigenschaften, religiösen und
wchtlichen Anschauungen gibt er folgende gedrängte
bersiht. der Geshichte der Missionstätigkeit:
ar in der Tat eine heroische Aufgabe, die
ich der Missionar Rev. G. m3 1 jetzige
eneralsekretär der australischen Methodisten-
Missionsgesellschaft, nachdem er eine Reihe von
khren in Samog segensreich gewirkt hatte, stellte,
er es unternahm, Pionier der evangelischen
Mission —in dem geschilderten Gebiet mit seinen durch
ihre Wildheit und Grausamkeit berüchtigten Be-
wohnern zu werden, zu einer Zeit, in welcher es
weder ansässige weiße Händler noch eine ordnung-
schaffende Verwaltung im Archipel gab.
In einer Sitzung des Exekutivausschusses des
8 issionsboardes der damals „Australasian Wesleyan
ethodist Missionary Society“ genannten Gesell-
chaft in Sydney am 9. September 1874 wurde die
Frage der Eröffnung eines neuen Arbeitsfeldes er-
örtert. Die Aufmerksamkeit des Ausschusses war auf
Jen Britannien, Neu-Irland und die angrenzenden
Inseln gerichtet worden, und das Komitee hieß den
sorgelegten Plan gut, nach welchem das Missions-
g'— hüi „Jah- W*2 gelegentlich seiner nächsten
ntersuchungsreise n
nseln machen sollte. boreise nach den genannten
an Mifsionsversammlungen wurden da und dort ver-
9 staltet, um missionsfreundliche Kreise zu unter-
achten und ein reges Interesse landauf und landab
aaachkurufen. Nach manchen Verzögerungen konnte
Enich der erkorene Abgeordnete, Missionar Brown,
e April 1876 im „John Wesley“, bestimmt nach
———. mit dem Kurs über Witi, Samoa
Ven Rotuma, den Hafen Sydneys verlassen. Auf
eine das zuerst angelaufen wurde, hatte kurz vorher
De furchtbare „Masernepidemie gewütet und ein
bEritel der Bevölkerung, darunter auch viele einge-
ein F Gehilfen, weggerafft. Trotz der so reduzierten
fan eimischen Kräfte waren die Missionare doch willig,
%46 Männer ziehen zu lossen, die für tüchtig galten.
dehn Fretwilige meldeten sich, und sechs verheiratete
ird rei ledige von ihnen bestimmte man als Helfer
zwen1 en Bismarck-Archipel. In Samoa kamen noch
fard zu der kleinen Schar der opferfreudigen
Kana#en# Eoangelisten, die selbst erst kürzlich dem
t alismus entrissen, jetzt von der Liebe Christi
wolle * ihren Rassengenossen Rettung bringen
Am 14. August 1875 sichtete man Neu-Pommern
am 15. rasselte der Anker des eunl Wesleyg“
den Grund des kleinen, höchst malerischen Hunter-
asens in der Neu-Lauenburggruppe. Es war ein
Gonntag, der an Bord mit einer Weihe= und
8 etsversammlung verbracht wurde. An der Nord-
ite des Port Hunter schritt man am nächsten Tag
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schon an die Arbeit. Eine primitive Hütte wurde
nach Verhandlungen mit den Eingeborenen errichtet
und bot wenigstens notdürftige Unterkunft. Dann
segelte man nach Neu-Pommern hinüber in die
wichtige Blanchebucht, in der das Schiff manchmal
von bis zu hundert Kanus, voll kreischender, ganz
nackter Kannibalen umgeben war. Nachdem deren
Bekanntschaft oberflächlich gemacht wor, ging es zurück
nach Neu-Lauenburg, von wo aus der „John
Wesley“, drei Wochen nach seiner Ankunft, die Anker
wieder lichtete. Der tapfere Missionar mit seiner
kleinen getreuen Schar Witler und Samoaner war
nun allein unter den hinterlistigen Menschenfressern
des Archipels.
wei der Witier wurden bald darauf nach der
Landschaft Nodup auf der Gazellenhalbinsel gebracht,
wo der vor wenigen Jahren verstorbene Häuptling
Tobola ihnen sein Haus zur Verfügung stellte.
Brown unternahm dann Forschungsreisen auf der
Neu-Lauenburggruppe und nach Neu-Mecklenburg
und stationierte die vorhandenen Leute an geeigneten
Plätzen; fast überall konnten sie sich ohne besondere
Schwierigkeiten niederlassen. Allerdings war bei
diesem Vorgehen viel Ruhe, Mut, Talt und Geduld
vonnöten, diese waren aber auch glücklicherwelse in der
Person des Führers verelnigt. Im Januar 1876
eröffnete man das erste bescheidene Gras= und
Blätterkirchlein zu Molot, Neu-Lauenburg, an
anderen Stellen scharten sich die Leute zusammen an
einer Dorshütte oder im Schalten eines Baumes, um
der fremdartig klingenden Rede zu lauschen. Der
Schall einer Tanz= oder Festtrommel machte sie
jedoch häufig verschwinden, und der Redner sah sich
verlassen.
Während des Jahres 1876 machte Brown noch
mehrere Rekognoszlerungsreisen, denn auch die Klste
war zum großen Tell terrs incognita, und begab
sich dann im Oktober nach Sydney, um von dort
im Mal 1877 mit seiner Frau und zwei Kindern
zurückzukehren und die Arbeit tatkräftig aufzunehmen.
Die nächste Aufgabe war die Errichtung eines von
Australlen importierten Holzhauses zu Kiniwanua,
Port Hunter, der ersten Hauptstatlon.
Ende 1878 landete der zweite weiße Missionar,
Rev. B. Danks mit Frau, im Archipel, der im
Jahre 1880 die neu gegründete Station Kabalada
an der Nordküste der Gazellehalbinsel bezog. Die
Arbeit unter der wilden, leicht erregbaren Bevölke-
rung war schwer.
1881 verließ der Gründer des Werkes endgiltig
das Gebiet, und an seine Stelle trat Rev. Rooney.
Kurz nach Browns Weggang wies die Statistik
40 Predigtplätze, 55 Getaufte, 28 in Vorbereitung,
514 Schüler und 2390 Besucher der öffentlichen
Gottesdienste auf.
1884 entstand die Station Raluana unter
Leitung des Rev. Rickard, nachdem schon mehrere
Lehrer in der Umgegend seit einer Anzahl von
Jahren missionartsche Tätigkeit ausgeübt hatten. Die