10. Das offizielle Verkehrsbureau in Lugano
(Schweiz) hat sich, im Einverständnis mit dem
Hotelierverein daselbst, erboten, erholungs-
bedürftigen, in Südwestafrika verwundeten deut-
schen Offizieren bei einem Aufenthalt in Lugano
Pensionshäuser namhaft zu machen, welche
diesen Offizleren 50 v. H. Ermäßigung gegen-
über den sonst üblichen Preisen gewähren.
11. Der Verband deutscher Nordseebäder in Wyk
Tachrichten
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a. Fähr hat sich bereit erklärt, krank und er-
holungsbedürftig aus Südwestafrika zurück-
kehrenden Schutztruppenangehörigen den Ge-
brauch der Nordseebäder zu erleichtern, und
zwar hat der Verband beschlossen, den Be-
treffenden die Kurtaxe und die Taxe für kalte
und warme Bäder zu erlassen und Fürsorge
für geeignete Unterbringung, Verpflegung und
Wartung zu treffen.
aus den deutschen Schuhnrbieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Drutfsch-Dlhafrika.
Kenbaustrecke der Usambara-Bab#n.
(Vgl. D. Kolonialblatt Nr. 4, 1905.)
Nach einem Telegramm vom 20. Februar ist
die Neubaustrecke der Usambara-Bahn am 19. Fe-
bruar durch den Prinzen Adalbert feierlich eröffnet
worden. (Siehe beigesügte Karte.)
Bericht über den Betrieb der Usambara--Eisenbahn im
zweiten Vierteljahr des Rechnungskahres 2904
(Jull-Leptember 7904).
Der Umfang des Verkehrs entsprach im allge-
meinen dem des vorhergehenden Vierteljahres, auch
die Gesamtbeträge der Einnahmen sind ungefähr
gleich (30600 Rup. gegen 30900 Rup.). Der
Güterverkehr verringerte sich etwas, während der
Personenverkehr gestiegen ist. Ersteres rührte von
dem Umstande her, daß im laufenden Vierteljahr
weniger Proviant, insbesondere Reis landeinwärts
verfrachtet wurde, weil infolge der günstigen Ernte
im Lande selbst genügend Nahrungsmittel vorhanden
waren. Es pflegt dann der Personenverkehr etwas
zu steigen, weil die Eingeborenen, um Landes-
produkte auf den Markt zu bringen, häufiger fahren
und ihre Verkaufslasten als Handgepäck mitnehmen.
Die Ergebnisse des Personenverkehrs des Berichts-
vierteljahrs sind in der Tabelle 1 anbei zusammen-
gestellt. Auf den Monat entfallen durchschnittlich
6800 Personenfahrten, für welche Bezahlung ge-
leistet wurde, hierbei wurden von Weißen durch-
schnittlich 49, von Farbigen 39 k#m zurückgelegt.
Die Gesamteinnahme des Personenverkehrs belief
sich auf 12690 Rup.
Tabelle Nr. 1.
. Gegen Entgelt Unentgeltlich
Nichung Weiße Farbige Weihe „Farbige
Tanga—Korogwe 487 10227 48 313
Korogwe—Tanga 397 9416 43 169
zusammen Iss4 19643 91 482
Die Gütermenge ist zur Zelt infolge der Be-
förderung der Bahnbaumaterialien in der Richtung
Tanga—Korogwe bedeutend höher, als umgekehrt,
so daß sich die in der beistehenden Tabelle ange-
führten Zahlen ergeben.
Tabelle Nr. 2.
Gegen Entgelt befördert
Richtung Regie- a
Privatgut runn Bahngut geltlich
Tanga—Korogwe 616,6 27,6 1368,74
Korogwe—Tanga 818,9 14,2 23,0 1,9
zusammen in Ton
2667.0 11305 41,8 1391,7108,0
Die Gesamteinnahme aus dem Güterverkehr be-
lief sich auf 15.320 Rup., außerdem ergaben sich
aus der Beförderung von Reisegepäck noch 408 Rup.
Zur Beförderung der Bahnbauerfordernisse ge-
nügten wöchentlich zwei Materialzüge; diese Materi-
allenzufuhr wird Ende November beendet sein, so
daß dann die Bauleitung den Rest ihres Materials
auf der Neubaustrecke zur Verfügung haben wird.
Die Leistungen der Betriebsmittel sind in der Tafel
Nr. 2 aufgeführt und zwar nur diejenigen von der
Betriebsstrecke Tanga—Korogwe; die Lokomotiven
und Wagen, welche auf der Neubaustrecke (Korogwe —
Makugunl) laufen und zum Glelsvorstrecken und
Schottertransport benutzt werden, sind nicht mit auf-
geführt.
Von den acht Lokomotiven der Usambara-Eisen-
bahn ist zur Zeit eine große und eine kleine wegen
vorzunehmender Reparaturen außer Dienst gestellt,
während zwei Maschinen der Bauleiung übergeben
wurden.
In der Werkstätte wurden an den Betriebs-
mitteln die laufenden Instandsetzungen ausgeführt,
desgleichen wurden die Bahnunterhaltungsarbeiten
erledigt, ohne daß über besondere Reparaturen oder
Ereignisse zu berichten wäre.
Gerade in den Sommermonaten des Betriebs-
jahres war infolge des Transportes der Bahnbau-
erfordernisse die Wagenanforderung eine besonders
große; jedoch traten keine Schwierigkeiten im Be-