194.
Den 22. Februar.
Nach Meldungen des Generals v. Trotha vom
21. d. M. wurde am 2. Februar das durch einen
Posten der Abteilung Koppy besetzte Ukamas (120 km
n. ö. Warmbad) von 70 Hottentotten angegriffen.
Der Angriff wurde siegreich abgeschlagen.
195.
Den 23. Februar.
Nach einer Meldung des Generals v. Trotha-
vom 22. Februar wurde Anfang Februar, wahr-
scheinlich am 5., ein Ersatztransport unter Leutnant
Reich halbwegs zwischen Owikokorero und Epukiro
von etwa 20 Traugott-Leuten angegriffen. Der
Gegner wurde zurückgeschlagen und verlor sechs Tote.
Ergebnisse der Vversuche mit dem Troostschen Kraftwagen.
über den bisherigen Verlauf des mit den
Troostschen Kraftwagenzügen unternommenen Ver-
suchs wird aus Südwestafrika berichtet:
Die Abfahrt mit den zwei Wagenzügen erfolgte
am 8. Juli 1904 mittags in Swakopmund. Fol-
gender Weg wurde zurückgelegt:
Swakopmund—Rössing— enklang Otawi-Bahn—
Usakos (an 29. Juli) Karibib (an 1. August,
2 Wochen Aufenthalt) —Okahandja (an 23. August,
1 Woche Aufenthalt) —Okatjongeama —Okamita—
(Otjosasu unpassierbar) Owikokorero— (an 4. Sep-
tember) Okahandia. Entfernung Swakopmund —
Owikokorero (an 4. September) 417 km.
Bei gutem Wege (z. B. Okatjongeama—Owiko-
korero) wurden pro Tag etwa 35 km, beisschlechtem
Wege (z. B. Okahandja—Okamita) auf denen die
Lastwagen mit dem Drahtseil nachgezogen werden
müssen, (pro 200 m = 12 Milnuten) pro Tag 7 km
zurückgelegt.
Die Tagesarbeit beträgt für Maschine und
Personal 10 Arbeitsstunden; Nachtarbeit besteht
nicht. Als Nutzlast auf dem Wege Okahandja—
Owikokorero wurden 8 bis 10 Tons durch je einen
Zug befördert. Die Kraftzüge müssen alle zwei
Tage ihren Benzinvorrat ernenern. Deshalb ist es
nötig, längs ihres Weges Benzin-Depots anzulegen
und zu unterhalten. Stehen erst mehr Fahrzeuge
zur Verfügung, dann wird ein Fahrzeug ausschließlich
diesem Dienst zu widmen sein.
Dle Kosten setzen sich für die Maschine zusammen:
a) Für den Tag 100 kg Benzin (100 kg Benzin
kosten in Swakopmund etwa 120 Mark.
b) Gehalt usw. für je 1 Monteur und 3 Gehilfen.
JD) Materialabnutzung (die Maschine kostet etwa
40000 Mark = 50 v. H. pro Jahr).
4) Reparaturen.
e) Antell an den Generalunkosten (Betriebs-
leitung usw.)
Es würden für den Tonnenkilometer mindestens
2 Mk. Fracht berechnet werden müssen. Eine Ver-
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mehrung der Fahrzeuge würde die Unkosten verhält-
nismößig verringern. Ein Erfolg — technisch wie
finanziell — wäre nur denkbar, wenn die Tage-
leistung durchschnittlich auf mindestens 40 km zu
steigern wäre. Die ungünstige Leistung bel dem ersten
Versuche ist auf die außerordentlichen Schwierigkeiten
des Weges Swakopmund—lsakos, sowie auf zahlreiche
Maschinenschäden und den Mangel an Ersatztellen
zurückzuführen. Der Weg Swakopmund—Usakos ist
für die Kraftwagen nicht gangbar. Grund: Sand-
massen. Die Maschinenschäden beruhen auf schwie-
rigen Montierungsverhältnissen, auf Verletzungen der
Maschinenteile beim Löschen, unvorhergesehene Ab-
nutzung durch die Einwirkung des Flugsandes und
Mangel an genügendem Ersatzmaterial.
Die Maschinen kommen wohl überall, auch bei
Steigungen, Abfällen, Rwieren und Sandstrecken
(so zur Zeit Khan-Rivier, Usakos-Rivier, Okahandia-
Rivier usw.) durch. Technischer wie finanzieller Vor-
tell ist indessen nur bei gesteigerter Geschwindigkeit
— erwarten. Dazu ist vor allem Wegebesserung
notig.
Diese kann erfolgen:
1. Durch Ausschauflung bei lleinen Rivieren.
2. Durch Einstellung transportobler fester Bohlen-
unterlagen für die Maschine bei kurzen Hindernis-
strecken.
3. Bei langen Hindernisstrecken: Dauernde Festi-
gung durch Verankerung alter Eisenbahnjoche mit
übergelegten Holzschwellen, oder durch Herstellung
von Knüppeldämmen. (Ein Knüppeldamm, mit ge-
ringen Mitteln und Arbeitskräften hergestellt, soll
sich bei Okahandja bewährt haben).
Bank in Swakopmund.
Unter der Mitwirkung der Direktion der Dis-
konto-Gesellschaft, Berlin, und der Norddeutschen
Bank in Hamburg hat die Damara und Namaqua
Handelsgesellschaft bei ihrer Niederlassung in Swa-
kopmund eine Bankabteilung unter der Bezeichnung:
„Damara und Namaqua Handels-Gesellschaft Bank-
Abteilung“ eingerichtet.
Dlese Bankabtellung soll in erster Linie der Ver-
mittlung des Geldverkehrs zwischen Deutsch-Südwest-
afrika und dem Heimatlande dienen und wird sich
mit allen hiermit in Zusammenhang stehenden Ge-
schäften befassen.
Aus dem Prreiche der Wissionen und
der & *
ntisklaverei· Bewegung.
Im Februarheft des „Evangelischen Missions-
Magazins“ wird über die Brüdermission in Deutsch-
Ostafrika geschrieben:
Blicken wir auf unser ostafrikanisches Missions-
land zurück, so stellt es sich als das aussichtsreichste