mann v. Kopph befindet sich mit der 9. Kompagnie,
in die die 4. Ersatzkompagnie aufgegangen ist, und
der 12. Kompagnie sowie 2 Geschützen der 9. Bat-
terie in Kalksontein und hat einen Posten in Ukamas.
Oberst Deimling kann die Offensive gegen Mo-
renga erst aufnehmen, sobald die immer noch sehr
bedeutenden Schwierigkeiten der Verpflegung über-
wunden sein werden. Bis dahin muß er sich ledig-
lich auf Aufklärungsmaßnahmen beschränken.
197.
Den 9. März.
Nach Meldungen des Generals v. Trotha vom
8. März überfiel Detachement Zwehl (2. Kompagnie
Regiments 1, 10. Kompagnie Regiments 2 und Halb-
batterie Stuhlmann), im Marsch von Gibeon nach
dem Hudup, am 1. März eine im oberen Keitsub-
Rivier, und am 2. März eine in Hudup sitzende
Bande von etwa 100 Witbois und Bastards und
sprengte sie auseinander. Der Feind verlor 6 Mann
tot, diesseits keine Verluste. Eine Patrouille von
2 Mann, die von Gibeon Verbindung mit Detache-
ment Zwehl aufsuchen sollte, wurde am 3. März
aus nächster Nähe von etwa 10 Hottentotten be-
schofsen, ein Mann blieb tot, der andere, durch fünf
Streifschüsse verwundet, erreichte, von Hottentotten
verfolgt, am 5. März zu Fuß die Station Hanaus,
von wo er am gleichen Tage nach Gibeon weiterritt.
Am 4. März wurde zwischen Zwartfontein und
Witkranz ein Wagentransport von Witbois über-
fallen, wobel unserseits 11 Mann fielen, 3 Mann
verwundet wurden. Die Verfolgung des nach Osten
und Nordosten zurückgegangenen Feindes ist durch
die 52. Kompagnie Regiments 2 aufgenommen
worden.
Deutsch-RNeu-Guinea.
Wigeenschaftliche Sammlung.
Kaufmann Max Thiel, in Firma Hernsheim
& Co., Matupi, sandte dem Berliner Zoologischen
Garten folgende lebende Tiere:
2 Bennetts-Kasuare (Casuarius benetti Gould),
1 australischen Seeadler (Haliabtus leucogaster,
Gm.).
12 Guinea-Edelpapageien (Eclectus pecto-
ralis, P. L. S. Nüll.),
1 Skink-Habicht (Astur dampieri Gurnepy),
1 Weißkopf-Milan (Haliastur girrenera, Vieill.).
Unter der wertvollen Sendung ist neben dem
erst einmal importierten Skink-Habicht besonders der
Weißkopf-Milan hervorzuheben, der bisher lebend
noch nicht zu uns kam.
190
KAus dem PBrreiche der Misstonen und
der AntiLklavrrei-Bewegung.
Über den Ackerbau der Wanjamwesi in Deutsch-
Ostafrika berichtet P. Müller der „Weißen Väter“
aus Ndala im Mäzheft der Zeltschrift: „Afrika=
Bote“ folgendes:
Was den Ackerbau betrifft, so nimmt Unjamwesi
unter allen Stämmen Deutsch-Ostafrikas eine der
ersten Stellen ein, und das mit Recht. Denn
während viele Nachbarvölker, wie die Wassagara,
die Wagogo und andere, sich damit begnügen, das
Gras und Gestrüpp des Feldes in Brand zu siecken,
dann die Erde ein wenig zu lockern und den Samen
nachlässig in kleine Löcher zu streuen, reinigen die
Wanjamwesi ihre Ländereien aufs sorgfältigste und
ziehen dann Furchen so tief, wie ein gewöhnlicher
Pflug es gar nicht vermag. Dieselben sind durch-
schnittlich 50 cm tief, doch habe ich in Bataten-
feldern auch solche gesehen, die beinahe 1 m Tiese
hatten. Uberhaupt arbeiten die Wanjamwesi sehr
sorgfältig, und wenn man nach beendigter Feld-
arbeit die Fluren durchwandelt, so findet man auch
keinen Grashalm mehr über dem Boden. Alles ist
fein säuberlich ausgerodet oder unter die Erde ge-
scharrt. Ich glaube, man könnte die Arbeit eines
Wanjamwesi von der eines Europäers gar nicht
unterscheiden, nur dürften die Furchen etwas gerad-
liniger gezogen sein. Bei diesen Feldarbeiten be-
telligen sich Mann und Frau. Der Mann wirft
die Furche auf; die Frau streut den Samen und
deckt ihn mit Erde zu. Das hauptsächlichste und
kräftigste Nahrungsmittel unserer Neger ist die
Sorghumpflanze (Mtama), welche darum auch am
häufigsten und mit besonderer Vorliebe gebaut wird.
Man unterscheidet zwei Arten, roten und weißen.
Der weiße ist nahrhafter, während der rote besser
gärt und deshalb zur Bereitung von Negerbler vor-
gezogen wird. Da der Sorghum auf dem frucht-
baren Hochplateau Unjamwesis sehr gut gedeiht,
und anderseits sich nicht lange aufbewahren läßt,
so bereiten die Eingeborenen ihren Pombe stets in
großen Mengen. Auch aus Mais kann Pombe be-
reitet werden, doch ist seine Qualität minderwertig.
Meistens wird der Mais in Asche gebraten oder
auch gekocht genossen. Man bereitet aus zu Mehl
gestampftem Mais auch einen zähen Brei: Ugali.
Ugali aus Mais wird dem aus Mtama vorgezogen.
Leider gedeiht der Mais hier zu Lande nicht so gut
wie Mtama, und dann ist die Bereitung des Mehles
auch mit mehr Mühe und Arbeit verbunden.
Außer Mtama und Mais wird auch Wele mit-
angebaut. Diese Pflanze hat in ihrem Stengel und
den Blättern viel Ahnlichkeit mit Mtama. Doch
sind die Körner ganz verschieden gestaltet; zur
Mehlbereltung wird Wele nur selten verwendet, da-
gegen ist Wele-Bier das stärkste und berauschendste.
Ein wenig Wele-Bier mit einem Zusatz von Honig
genügt, um einen Mann zu berauschen.