Schauen usw., besorgt das Kaiserliche Gouvernement
aurch den Referenten für Tierzucht und Veterinär-
. letn zusammen mit dem Bezirkstierarzt und nach
entuellem Anhören von erfahrenen Farmern.
Deutsch-Neu-Guinra.
Üeueste vogänge im Bezirk der Ostkavolinen (insbe-
sondere Entwaßnung der Truk-Insulaner).
Der geschäftsführende Vizegouverneur Berg be-
richtet unter dem 29. Dezenchir 1904: 6
rels Die am 3. Oktober 1904 unternommene Dienst-
" e nach den südlich und westlich von Ponape ge-
Aernen Inselgruppen hat am 15. Dezember ihren
schluß gefunden.
den Bee nahezu dauernder Windstille fuhr ich mit
* Motorschuner der Jaluit-Gesellschaft „Diana“
. Ngatik, Nukuoro, Lukunor, Satauan, Etal,
i* Lossop, Nama, Truk, Hok, Poloot, Ta-
undan, Pulap, Olol, Onari, Murilo, Ruo, Fananu
eint wieder nach Truk, wo ich am 10. November
lef af und das Schiff verließ. Am gleichen Tage
den der Postdampfer „Medan“ in Truk ein, der
miin kleinen Kutter des Bezirksamts für die Be-
venne der Truk-Gruppe mitbrachte. Vom 30. No-
ferter bls zum 5. Dezember besuchte ich den ent-
x eren Teil der Gruppe an Bord S. M. S.
Anpbort, auf welchem ich auch mit meiner ganzen,
un chleßlich Gefangener und Arbeiter aus 37 Köpfen
Rüc zudem zwei Booten bestehenden Expeditlon die
weise nach Ponape zurücklegen konnte.
friedlias Hauptergebnis der Reise besteht in der
U chen und völligen Entwaffnung der Truk-
geborenen.
in Nachdem ich diese Frage bereits vor 1½ Jahren
gestrer Häuptlingsversammlung auf der Insel Tol
ur t hatte, ohne indessen besonderer Genelgtheit
der Iunen, nahm ich zwei mit Schußwaffen auf
uß Miel Fefan verübte Strafhandlungen zum An-
« Entwaffnung der Trulinsulaner einzulelten.
meinen —* dabei auch von der Aussicht geleitet,
ondor nordnungen durch Unterstützung S. M. S.
wurdenee. Nachdruck verleihen zu können. Es
age fn ei Vermeidung jeglicher Drohung bestimmte
Gewe. huar die Einlieferung und die Bezahlung der
zirken bennebst Patronen in den verschiedenen Be-
Ausenthegeseht= Nachdem das Kriegsschiff seinen
großen Ist n Truk mit Vermessungsarbeiten an der
— passage begonnen hatte, konnte ich, bevor
drei Ve an Eten an Bord desselben begab, bereits
und 15 e durch Abnehmen von 237 Gewehren
*öß’¾□V Patronen entwaffnen, denen dann die
1065 Mar rei Bezirte mit 199 Gewehren und
demnach ! onen folgten. Die Gesamtzahl beträgt
Systeme S wehre — weit überwiegend die
tronen nehuder und Winchester — und 2581 Pa-
st Ersatzmaterlal, ein Vorrat, der in
213
den Händen einer leicht erregbaren Bevölkerung von
mehr als 13000 Köpfen auf unabsehbare Zeit eine
nicht zu unterschätzende Gefahr bedeutet hätte.
Korvettenkapitän Kirchhoff hat mich bei
Durchführung dieser Maßnahme in dankenswertester
Weise unterstützt.
Für jedes brauchbare Gewehr, welches die Ein-
geborenen bis zu 180 Mk. bezahlt haben, ist von
mir eine Entschädigung von 25 Mk, für jede Pa-
trone eine solche von 0,10 Mk. gewährt worden.
Für 119 schadhafte Gewehre, von denen zehn un-
brauchbar, die übrigen mit kleineren Mängeln be-
haftet waren, wurden 3 bis 12,50 Mk. per Stück
gezahlt. Der Gesamtbetrag der entstandenen Kosten
beläuft sich auf 9164 Mk.
Die Entwaffnung der Truk-Eingeborenen ist in
Ponape sehr schnell bekannt geworden. Die Ange-
legenheit wird erörtert; ich gedenke bei der Ansprache
am Geburtstage Seiner Majestät hier die erste vor-
sichtge Anregung zur Ablieferung der Waffen zu
geben. Wenn die letztere auch zur Zeit nicht erhofft
werden kann, so möchte ich die Erreichung dieses
Zieles nach Ablauf von ein paar Jahren doch nicht
für völlig aussichtslos halten, insbesondere, wenn
sich die Ponape-Leute überzeugen, daß in der Be-
handlung der Truk-Leute keine Anderung eintritt.
Im übrigen hatte ich während der Reise haupt-
sächlich Landsachen und statlstische Feststellungen vor-
zunehmen.
In Truk habe ich sechs weitere Pflanzungs-
verträge zwischen der Jalult-Gesellschaft und Ein-
geborenen beurkundet. Das auf diese Welse zur
Kultivierung herangezogene Land beträgt dort nun-
mehr rund 500 ha. Auf allen Inseln fallen die
Neuanpflanzungen auf.
Die Wege= und Werftbauten dortselbst nehmen
in erfreulicher Weise zu. Jeder Besuch der Gruppe
fördert diese Arbeltslelsiungen. Leider hatte ich
13 Eingeborene der Truk-Gruppe wegen gefährlicher
Körperverletzung und wegen Totschlags zu schweren
Freiheitsstrafen zu verurteilen, darunter allerdings
drei wegen eines vor vier Jahren verübten Ver-
brechens. Seitens der Oberhäuptlinge sind an
Strafgeldern für kleinere Vergehen rund 270 Mk.
abgeliefert worden.
Arbeiter, von welchen ich nur zwölf für das
Bezirksamt anwerben konnte, haben sich auch diesmal
zahlreich gemeldet.
In Etal gelang es mir, zwei aus 5 Köpfen be-
stehende Familien zur Ansiedlung in Legleb, Marschall-
Inseln, zu bestimmen. Da von der Faluit-Gesell-
schaft 10 Familien beantragt waren, habe ich der-
selben schon in Truk sieben der zu längeren Freihelts-
strafen verurtellten Eingeborenen, darunter eine
Familie, gegen Vergütung zur Verfügung gestellt.
Dem in Etal gegebenen Belspiele sind sodann vier
aus 12 Köpfen bestehende Familien aus dem nahen
Lukunor alsbald gefolgt.