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15 Matrosen je
1 Schmierer
1 Oberheizer 35 -
15 Heizer je 8 bis 15 Rupies monatlich.
Außerdem erhalten die Farbigen noch freie
Verpflegung und die üblichen Bordanzüge.
II. Das englische Unternehmen auf dem Viktorla-See,
seine Rentabilität und fernere Entwicklung.
Ich habe bereits im vorigen Abschnitt das
Material der beiden großen Dampfer „Winifred“
und „Sybil“ des näheren detailliert beschrieben.
Der kleine Dampfer „Percie Anderson“, den die
Bahnverwaltung zu Schlepperdiensten zwischen Kisumu,
Jinja, Minoniu und Entebbe verwerten will
(augenblicklich liegt er außer Dienst im Hafen von
sumu und wartet auf das Einzlehen neuer Feuer-
rohre), versah früher in Kilindini bel Mombassa zur Zeit
6 Bahnbaues Schlepperdienste. Er wurde nach Fertig-
stellung der Bahn auseinandergenommen und auf
den See geschafft. Außerdem verfügt die Eilsen-
bahnverwaltung auf dem See noch über sieben
Leichter mit einem Fassungsvermögen von je 90
bis 120 Tonnen. Diese dienten ebenfalls früher
in Kilindini zur Beförderung des Materials für
den Bahnbau aus den Dampfern an Land. Sie
wurden wie der Dampfer auf den See geschafft
und je nach dem Umfang des Handels der einzelnen
Plätze am See auf diese verteilt. So befindet sich
1 Leichter in Kisumu, 1 Leichter in Bukoba,
1 Leichter in Muansa, 1 Leichter bei der Insel
Ulerewe zum Brennholzverladen, 1 Leichter in Entebbe,
1 Leichter in Jinja und 1 Leichter in Minonin.
Die beiden Dampfer „Winifred“ und „Sybil“
sind nunmehr nach elnem bestimmten Fahrplan seit
einem Jahre in Betrieb. Wenn man heute die
Beamten des Britlsch-Ostafrika= und des Uganda-
Protektorats oder die Beamten der Ugandabahn
er die Einnahmen der Dampfer auf dem Viktoria-
Niansa sprechen hört, so heißt es stets: „O, die
#ampfer verdienen nicht nur ihre Instand= und
Inbetriebhaltungskosten, sondern sie werfen schon
einen ganz guten Gewinn abl-
Ich habe diese Angaben mit großer Vorsicht
ausgenommen und anfangs für übertrieben gehalten;
aber an der Hand eingehenderer Information bin
ich zu der Überzeugung gelangt, daß diese scheinbar
übertriebenen Angaben durchaus glaubhaft sind und
ie beiden Dampfer das Anlagekapital von
1440 0oo Mk heute mitetwa 3,5 v. H. netto verzinsen.
Es unterliegt für einen Kenner der Handels-
und Entwicklungsaussichten der Gebiete am Viktorla-
Niansa keinem Zweifel, daß die Einnahmen der
dn ampfer in der nächsten Zelt rapide steigen werden;
enn die Gebiete, einmal aus dem Stillstand empor-
—— steigern ihre Ausfuhr von Monat zu
onat. Ich werde in dem nächsten Abschnitt
auf die Ausfuhr der einzelnen Gebiete näher eingehen.
Es darf wohl nicht in Abrede gestellt werden,
10 Rupies monatlich,
30 -
daß das englische Schiffahrtsunternehmen auf dem
See ein durchaus glückliches genannt werden kann.
Man wird es daher begreiflich finden, daß die
Engländer olle nur erdenklichen Anstrengungen
machen werden, dieses Dampsschiffunternehmen weiter
auszubauen und so ertragfähig wie nur möglich zu
gestalten. So liegt denn auch bereits dem englischen
Parlament der Antrag zur Bewilligung des Baues
eines dritten und größeren Dampfers vor. Es ist
für denselben die Gesamtsumme von 47 000 2E ge-
sordert worden. Die Bewilligung wird nicht lange
auf sich warten lassen. Die hiesigen wohlinfor-
mierten englischen Kreise sprechen von dem dritten
Dampfer als wie von einer bereits vollendeten
Tatsache, und ich glaube mit der Annahme nicht
fehl zu gehen, daß der Dampfer in spätestens zwei
Jahren in den Betrieb eingestellt sein wird.
Wenn man die Engländer fragt, warum sie
einen dritten Dampfer bauen, da zur Zeit die
beiden vorhandenen Dampfer für die Bewältigung
des Verkehrs ausreichen, ja noch nicht einmal aus-
genutzt werden, so erhält man die Antwort, daß
zwei Dampfer keine Verkehrssicherheit bieten. Da
die Ugonda-Eisenbahnverwaltung nun einmal den
Verladern gegenüber die Verpflichtung übernommen
hätte, die Güter, die mit der Bahn zur Beför-
derung gelangen, auch in die am See und in seiner
Nachbarschaft liegenden Gebiete zu befördern, so
müßte sie nun auch dafür Sorge tragen, daß diese
einmal ins Leben gerufene Verkehrseinrichtung dem
Publikum unter allen Umständen und als eine Ein-
richtung, mit der man jederzeit und mit Sicherhelt
rechnen könne, gewährleistet würde. Sollte unter
den jetzigen Umständen der eine oder der andere
der beiden Dampfer Schaden, Havarie oder gar
Strandung erleiden, so könnte die Bahnverwaltung
der einmal übernommenen Verpflichtung nicht mehr
nachkommen, und das Publikum würde das Ver-
trauen zu dieser Verkehrseinrichtung verlieren, die
Bahn ihrerseits schwer geschädigt werden. Diese
Darlegung der Benötigung eines dritten Dampfers
kann man gelten lassen; aber das ist wohl nicht der
einzige Grund, der die Engländer veranlaßt, so
schnell einen dritten Dampfer auf den See zu setzen.
Meines Erachtens ist einer der Hauptgründe der,
daß unsere englischen Nachbarn von vornherein in
Anbetracht der Möglichkeit einer Konkurrenz
deutscher Schiffahrtsunternehmungen die Vorherr-
schaft ihrer Schiffahrt auf dem See möglichst be-
festigen und ausbauen wollen. Daß den Engländern
sehr daran liegt, wird durch eine Reihe von
Tatsachen bewiesen. Das Entgegenkommen gegen
die deutschen Stationen am See und die deutschen
Ausfuhrhäfen sowie die große Bereitwilligkeit, mit
der sie den deutschen Stationen am See helfen
wollen, die Lösch= und Ladeeinrichtungen zu ver-
bessern und gute Lagerplätze für die ankommenden
und ausgehenden Waren zu schaffen, sowie die
eigenen Arbeiten, die sie in ihren Häfen Entebbe,