— 523
Nichtamtlicher Teil.
Personal · Nachrichten.
Nachruf.
Am 16. Juni d. Is. verstarb der Königliche
Hauptmann z. D. und Bezirksoffizier beim Bezirks-
kommando Aachen
Herr Georg Kuhlmann.
Während seiner Zugehörigkeit zur Schuztztruppe
für Deutsch-Ostafrika von 1894 bis 1899 hat der-
selbe sich als ausgezeichneter Offizier bewährt und
durch sein kameradschaftliches Wesen sich die Zu-
neigung des Offizierkorps in reichem Maße erworben.
Das Offizierkorps bedauert aufrichtig das Hin-
scheiden ihres in Krieg und Frieden bewährten
Kameraden, dessen Laufbahn ein hier in den Tropen
entstandenes Leiden ein so frühes Ziel setzte.
Daressalam, im Juli 1905.
Im Namen des Offizierkorps der Kaiserllchen
Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika:
Graf v. Götzen,
Kaiserlicher Gouverneur, Major und Kommandeur.
Nachruf.
Am 26. Juli fiel auf einem Ritt zur Besichti-
gung der Sanitätseinrichtungen des Schutzgebiets
zwischen Sandfontein und Ramansdrift der Kaiser-
liche Generaloberarzt der Schutztruppe für Deutsch-
Südwestafrika
Herr Theodor Sedlmayr.
Seit dem 18. März 1905 der Schutztruppe
angehörend, hat er nicht nur als Arzt und Vorge-
setzter allgemeine Verehrung genossen, sondern es wird
auch allen, die mit ihm in dienstliche und persönliche
Berührung traten, seine Liebenswürdigkelt und stete
Hilfsbereitschaft unvergeßlich sein.
Ehre sei dem Andenken dieses tapferen Soldaten.
Keetmanshoop, den 2. August 1905.
v. Trotha,
Generalleutnant und Kommandeur.
Nachruf.
Am 298. Juni fiel in der Schützenlinie selner
Kompagnie im Gefecht bei Keidorus am Fischfluß
der Kaiserliche Assistenzarzt
Dr. Karl Horn.
achdem er sich schon in früheren Gefechten
ausgezeichnet hatte, gab er bur #ten rugrese
Ende ein Beispiel von Tapferkeit und unerschrocken-
ster Pflichterfüllung bis zum Tode.
Die Sanitätsoffiziere der Schutztruppe verlleren
in ihm einen wegen seiner Tüchtigkeit ebenso hoch-
geschötzten als wegen selner kameradschaftlichen Ge-
sinnung allgemein beliebten Kameraden, dessen
Andenken stets hoch in Ehren gehalten werden wird.
Keetmanshoop, den 10. Juli 1905. «
Für den im Felde befindlichen Korpsarzt:
Dr. Duden, Oberstabsarzt.
Nachruf.
Am 14. Juni d. Is. verschied in Gochas infolge
Unfalls der Vizewachtmeister der Reserve
Freiherr v. Khaynach.
Der Entschlafene hat selne im Burenkriege er-
worbenen reichen Erfahrungen bel Ausbruch des
Herero-Aufstandes dem Vaterlande in selbstloser
Hingabe zur Versügung gestellt.
Seit dem 29. März 1904 der Kaeiserlichen
Schutztruppe angehörend, hat er sich wiederholt bei
schwierigen Patrouillenritten durch Umsicht und
Kühnheit ausgezeichnet und an mehreren Gefechten
teilgenommen.
Durch selne liebenswürdigen Charaktereigenschaften
hat er sich bei Vorgesetzten, Kameraden und Unter-
gebenen ein unvergeßliches Andenken gesichert.
Im Namen der Südartillerie:
v. Uthmann, Major und Kommandeur.
Nachruf.
Am 16. August 1905 verschled der Gouverne-
mentssekretär beim Kalferlichen Gouvernement von
Deutsch-Südwestafrika,
Hugo v. Goldammer,
während eines Heimatsurlaubs in Barmen infolge
-einer Erkrankung an chronischer Nierenentzündung.
Der am 4. August 1856 zu Milkau geborene
Gouvernementssekretär v. Goldammer wurde im
Mai 1885 für den Kolonialdienst angenommen und
zusammen mit dem Reichskommissar Dr. Göring nach
Deutsch-Südwestafrika entsandt. -
Das Schutzgebiet verliert in ihm seinen ältesten
Beamten, der sich während einer zwanzigjährigen
Dienstzeit stets durch treue Pflichterfüllung ausge-
zeichnet hat. Durch seine Selbstlosigkelt und stets
liebenswürdiges Entgegenkommen hat er sich unter
Vorgesetzten und Untergebenen sowie bei der Zlvil-
bevölkerung nur Freunde erworben, die sein Hin-
scheiden aufrichtig bedauern.
Ein ehrenvolles Andenken wird ihm dauernd
bewahrt bleiben.
Deutsch-Ostafrika.
Die Wiederausreise nach Deutsch-Ostafrika haben
angetreten: die Bureaugehilfen Froese und Reinicke.
Aus Deutsch-Ostafrika sind mit Helmatsurlaub
eingetroffen: Maschinist Seidel und Segelmacher
Backhus.
Die Wiederausreise in das Schutzgebiet haben
angetreten: Am 19. August 1905 ab Hamburg:
Stabsarzt Dr. Wiehe; am 28. August ab Triest:
Hauptmann Frhr. v. Wangenheim.